Bistum Würzburg warnt vor Pauschalverurteilung von Muslimen

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Würzburg erleben

30. Januar 2015

Würzburg - Foto: Pascal Höfig
Symbolbild Würzburg

Symbolbild Würzburg

„Finsternis des Vorurteils“

Die katholische Friedensbewegung Pax Christi im Bistum Würzburg unterstützt die Pressemitteilung von Pax Christi Frankreich anlässlich des Terroranschlags auf die Satirezeitung „Charlie Hebdo“. „Hiermit möchten wir unser Entsetzen über das Massaker ausdrücken, das bei der Zeitschrift Charlie Hebdo am Mittwoch den 7. Januar verübt worden ist“, schreibt Pax Christi Frankreich. Geschwisterliches Zusammenleben könne nur auf den Werten Freundschaft, Gerechtigkeit, Respekt und Freiheit fußen. „Frieden kann nur gebaut werden, wenn wir die Finsternis des Vorurteils zurückweisen“, betonen die Verfasser. Man werde alles tun, um diesen Frieden wachsen zu lassen. „In diesem schmerzlichen Augenblick versichern wir den Familien und Kollegen der Opfer unsere ganze Solidarität.“

Sorge um Verkopplung von Syrienterror mit Anschlägen weltweit

Pax Christi Würzburg sehe mit großer Sorge die Verkoppelung von Terror in Syrien und im Irak mit den Anschlägen in Paris und Terrordrohungen weltweit, heißt es weiter in der Pressemitteilung. „Frieden kann nur gebaut werden durch Information und den Abbau von Vorurteilen“, betont die Friedensbewegung weiter in ihrer Pressemitteilung. Pax Christi Würzburg habe während des Irakkriegs Kontakte zu Bischöfen im Irak geknüpft und seit 2008 wiederholt über die angespannte Lage dort informiert. 2009 habe auf Vermittlung von Pax Christi Erzbischof Benjamin Sleiman von Bagdad in Würzburg sein Buch „Der Aufschrei des Erzbischofs von Bagdad. Christliche Kirchen im Irak“ vorgestellt.

Dialog der Religionen als einziger Weg zum Frieden

Über die Betreuung irakischer christlicher Flüchtlinge seien zudem Kontakte zum damaligen chaldäischen Erzbischof von Kirkuk, Rafael Louis Sako, dem heutigen Patriarchen der chaldäischen Kirche, entstanden. Dieser habe 2011 auf der Pax-Christi-Bistumsversammlung in Würzburg betont, dass für ihn der Dialog der Religionen der einzige Weg zum Frieden sei. „Pax Christi Würzburg möchte weiter gezielt interreligiöse Kontakte pflegen mit dem Ziel, gemeinsam für den Frieden und die Verständigung hier vor Ort zu wirken“, heißt es weiter in der Pressemitteilung. In einer Zeit der terroristischen Bedrohung bestehe die große Gefahr der Pauschalverurteilung muslimischer Gläubiger und einer Verweigerung des Dialogs. Aus diesem Grund seien vor Weihnachten gemeinsam mit anderen Gruppierungen interreligiöse Schweigekreise in Würzburg organisiert worden.

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Dieser Artikel beruht auf einer Pressemitteilung des Ordinariats Würzburg. 

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