Fertighäuser statt Erstaufnahmezelt für Flüchtlinge
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Würzburg erleben
25. September 2015

Symbolbild Würzburg
Bis zu 200 Flüchtlinge sollen Anfang Dezember einziehen können
Der Sommer hat sich nun endgültig verabschiedet und es wird kälter. Das macht sich natürlich in dem Zelt in der Zellerau, wo Flüchtlinge untergebracht sind, besonders bemerkbar. Seit gut sechs Wochen steht in der Zellerau nun das Erstaufnahmezelt, eine Dauerlösung sollte es aber nie darstellen.
Nun hat man eine Lösung gefunden, wie es mit dem Zelt und dem Gelände weitergehen soll. Das Zelt soll abgebaut werden, stattdessen werden Fertighäuser auf das Gelände in der Weißenburgstraße errichtet. Wenn alles gut geht, so der Pressesprecher der Regierung von Unterfranken, sollen bis zu 200 Flüchtlinge Anfang Dezember einziehen können. Das Zelt müsse für die Bauarbeiten nur teilweise zurückgebaut werden und könne – witterungsabhängig – noch vorübergehend weiter genutzt werden. Teilweise würden die Asylbewerber aber bereits umverlegt.
40 Quadratmeter für vier bis sechs Asylbewerber
Laut dem Pressesprecher werden die langfristigen Unterkünfte mittels „mobiler Holzständerbauweise“ entstehen, umgesetzt werden die Maßnahmen vom Staatlichen Bauamt. Laut der Main Post sollen fünf zweistöckige Gebäude entstehen, die insgesamt 36 Wohnmodule beinhalten. Jedes Modul (siehe Grafik) besteht aus zwei Schlafzimmern, einem Wohnraum mit Kochnische und einem Bad. Dazu kommen noch vier Gemeinschaftsräume. Die einzelnen Wohnungen sind 40 Quadratmeter groß, vier bis sechs Flüchtlinge sollen jeweils in einer untergebracht werden.
In Wohngemeinschaften oder als Familien sollen die Asylbewerber dann zusammenleben, aber dennoch Privatsphäre haben können. Die Wohnmodule könnten, laut der Tageszeitung, schnell auf- und abgebaut werden und platzsparend verstaut werden, sollten sie nicht mehr benötigt werden. Die Betriebskosten würden durch eine Infrarotheizung gering gehalten. Ein Modul soll laut Angaben der Main Post, je nach Ausstattung, rund 20.000 Euro kosten.
Gesamtkosten in Höhe von 1,5 Millionen Euro
Die Wohnmodule sollen laut dem Staatlichen Bauamt komplett möbliert werden. Ein Zimmer für den Deutschunterricht und eine Anlaufstelle bei Fragen sollen den Asylbewerbern außerdem zu Verfügung stehen. Für die Wohnkomplexe rechnet man in der Zellerau mit Gesamtkosten von etwa 1,5 Millionen Euro. Gedacht wären diese vor allem für Familien. Für die Holzständerbauweise hätte man sich laut Main Post deshalb entschieden, weil die häufig genutzten Wohncontainer ausverkauft und erst ab März 2016 wieder lieferbar wären.

