Missbrauchsvorwürfe: Staatsanwaltschaft leitet Ermittlungsverfahren ein
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Würzburg erleben
30. März 2016

Symbolbild Würzburg
Ermittlungsverfahren wegen sexueller Nötigung
Wie bereits berichtet, wirft eine heute 44-jährige Frau laut Berichten des Magazins „Der Spiegel“ einem früheren Personalreferenten der Diözese Würzburg vor, sie als Jugendliche sexuell missbraucht zu haben. Der hochrangige Geistliche war von 2002 bis 2010 Missbrauchsbeauftragter des Bistums und soll 1988 die damals 17-jährige Tochter eines Diakons im Kloster Himmelspforten zum Oralverkehr gezwungen haben.
Gegenüber dem BR hat Oberstaatsanwalt Boris Raufeisen aus Würzburg nun bestätigt, dass ein „Ermittlungsverfahren wegen sexueller Nötigung“ eingeleitet werde. Klaus Laubenthal, Kriminologe und heutiger unabhängiger Missbrauchsbeauftragter des Bistums, gehe laut davon aus, dass die Tat bereits verjährt wäre. Da die Opfer häufig erst nach Jahrzehnten den Mut aufbringen würden, sich zu derartigen Taten zu äußern, fordere Laubentahl bereits seit Jahren „eine vollständige Aufhebung der gesetzlichen Verjährungsfrist“, dies berichtet der Bayerische Rundfunk.
Weitere Vergehen möglich
Des Weiteren äußerte sich Laubenthal laut dem BR, es wäre möglich, dass es ein noch ein Opfer mit derselben Person als Täter gebe. Dem Kriminologen würden weitere Hinweise aus verschiedenen Quellen vorliegen, die sich auf einen weiteren Fall beziehen. Dem Medienbericht zufolge würde Bischof Friedhelm Hofmann die nötigen Unterlagen für den Kriminologen zugänglich machen und dieser würde Untersuchungen durchführen.

