Rechtsextreme mischen sich in Faschingsumzug
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Würzburg erleben
27. Februar 2017

Mischten sich unter die Zugteilnehmer: Rechtsextreme vom "III Weg". Foto: Screenshot BR Live
Rechtsextreme auf Faschingszug
„Wir wissen genau, abschieben wird uns keine Sau!“. Mit diesem Banner haben sich gestern beim Faschingsumzug in Würzburg Aktivisten der rechtsextremen Partei „Der III. Weg“ unter die knapp 2.500 Zugteilnehmer gemischt. Öffentlichkeitswirksam konnten die Rechtsextremen so vor tausenden Zuschauern gegen die Flüchtlingspolitik der Bundesregierung demonstrieren. Der Bayerische Rundfunk hat dies in seiner Live-Übertragung gesendet.
Mit Rasta-Look und Merkel-Maske
Verkleidet im „Rasta-Look“ und mit schwarz bemalter Haut reihten sich in der Schönbornstraße etwa zehn Personen des „III. Wegs“ unbemerkt von Ordnern in den Umzug ein. Dabei trugen zwei der Aktivisten ein Banner mit der Aufschrift „Wir wissen genau, abschieben wird uns keine Sau!“. Einer der Beteiligten verkleidete sich mit einer Angela Merkel-Maske.
Guerilla-Aktion von Rechtsextremen
Die Partei selbst brüstet sich auf ihrer Facebook-Seite bereits seit gestern mit der Aktion. Hier heißt es: „Heute Mittag konnten mehrere Aktivisten unserer Partei ‚Der III. Weg‘ auf satirische Weise die desolate Asylpolitik der Kanzlerin Merkel durch den Kakao ziehen, indem sie sich in den Faschingszug mit eingereiht haben und visuell eine klare Botschaft vermittelten.“
Wie es dazu kommen konnte, dass Aktivisten der Partei sich unbemerkt in den Zug einreihen, in die Domstraße laufen und somit den Faschingszug für ihre Zwecke instrumentalisieren konnten, ist bislang noch unklar.
Wer ist die Partei „Der III. Weg“?
Die Partei „Der III. Weg“ gilt als Nachfolgeorganisation des verbotenen „Freien Netzwerk Süd“ (FNS) und verfügt aktuell bundesweit über etwa 350 Mitglieder, 80 davon in Bayern, unterteilt in 21 regionale „Stützpunkte“. Laut Verfassungsschutz ist ein rechtsextremistischer bis neonazistischer Charakter ist eindeutig nachweisbar.
Informationen vom Bayerischen Innenministerium zum III.Weg
Erst am 18. Februar waren rund 160 rechtsextreme dem Aufruf der Partei gefolgt, um in Würzburg an einer „Gedenkveranstaltung“ unter dem Motto „Ein Licht für Dresden“ teilzunehmen . Etwa 2.500 Würzburgerinnen und Würzburger stellten sich den Neonazis in Form einer Gegendemonstration entgegen und demonstrierten für Respekt, Toleranz und gegen Ausländerfeindlichkeit.
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