Zahlreiche Hinweise auf flüchtigen Sexualstraftäter in Unterfranken
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Würzburg erleben
29. Januar 2018
Die Fahndung der Polizei nach dem am 6. Januar aus dem Bezirksklinikum Ansbach ausgebrochenen Sexualstraftäter Reinhard Peter J läuft auf Hochtouren. Nachdem der Flüchtige sich zumindest in einem Fall bei Würzburg in der Nähe eines kirchlichen Kindergarten aufgehalten haben soll, gab es am Wochenende zahlreiche Einsätze der Polizei in Unterfranken. Mehrere besorgte Bürger hatten die Polizei verständigt, die den Gesuchten erkannt haben wollen. Die Beamten sind nach Hinweisen entsprechend auch mit verstärkten Kräften im Einsatz. In Frammersbach ist es wohl am Samstag zu gleich zwei Einsätzen gekommen. Hier wurde laut verschiedener Zeugenaussagen eine Person in einem Bus kurzzeitig festgenommen und kontrolliert. Es handelte sich hierbei aber nicht um den Gesuchten.
Fahndung auf Hochtouren
Auch im Gerolzhofener Schwimmbad „Geomaris“ hatten Besucher heute eine Person gemeldet, die dem Flüchtigen ähnlich sah. Auch hier hatten die Beamten die Person kontrollieren können und festgestellt, dass es sich nicht um Reinhard Peter Just handelt.
Sichtung in Winterhausen
Gegen 20:00 Uhr ging dann ein Hinweis aus Winterhausen ein. Mit mehreren Streifen hatte man hier die Umgebung abgesucht und auch Zeugen befragt, wie uns Leser berichteten. Hier ist nach Gesamteinschätzung der Beamten vor Ort und nach etlichen Zeugenbefragungen, die Polizei zum Ergebnis gekommen, dass es sehr unwahrscheinlich ist, dass sich der Gesuchte in Winter- und Sommerhausen aufgehalten hat.
Dennoch, die Polizei geht jedem Hinweis nach und nimmt jede Sichtung sehr ernst. Alle die den Gesuchten sehen, sollen weiterhin umgehend die Polizei über 110 alarmieren oder dieses Hinweisformular verwenden.
Seit 1992 in Bezirksklinik
Reinhard Peter J. 1992 von einem Jugendschöffengericht zu sieben Jahren Haft wegen schwerer Sexualverbrechen verurteilt worden. Das Gericht ordnete zudem die Unterbringung auf unbestimmte Zeit in einer geschlossenen Einrichtung an. Nach einem genehmigten Ausgang auf dem Gelände der Bezirksklinik Ansbach, war der 47-Jährige am 6. Januar nicht zurückgekehrt. Eine Gefahr für die Öffentlichkeit sei nach aktueller Einschätzung der Klinik nicht auszuschließen.
Der Gesuchte bekommt Medikamente, die jeden aggressiven Sexualdrang unterdrücken. Umgangssprachlich auch „chemisch kaststriert“ bezeichnet. Diese Spritzen halten üblicherweise bis zu 12 Wochen an. Je länger er diese Medikamente also nicht bekommt, umso gefährlicher wird die Situation. Es kann auch aktuell keiner voraussehen, wie J. auf die öffentliche Fahndung und dem entsprechenden Druck reagiert.
Die Polizei Unterfranken hat am Freitag per Email sämtliche kirchlichen Träger von Kindergärten und Kindertagesstätten sowie Pfarrbüros und Kirchen angeschrieben und darin gebeten die jeweiligen Mitarbeiter für die mögliche Gefahr zu sensibilisieren. Der Gesuchte ist Obdach- und Mittellos und könnte Schutz in einer Einrichtung suchen.

