Würzburg ist Zecken-Risikogebiet: So kann man sich schützen
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Würzburg erleben
23. März 2018

Symbolbild Anti-Zecken-Set. Foto: Dominik Ziegler
Sobald das Thermometer einige Plusgrade erreicht, werden Zecken wieder aktiv. Sie können durch einen Stich verschiedene Erreger übertragen werden, darunter die gefährlichen FSME-Viren. In den Risikogebieten für FSME (Frühsommer-Meningoenzephalitis) – so wie Würzburg eines ist – sollte daher bereits jetzt an den Impfschutz gegen FSME gedacht werden.
Informieren ist wichtig
Die Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA) informiert auf ihrem Internetportal www.impfen-info.de über die FSME-Impfung und gibt mit dem Plakat „FSME-Risikogebiete in Deutschland“ Auskunft über die aktuellen Gefahrenzonen. So ist das Risiko einer Infektion mit FSME in Deutschland vor allem in Baden-Württemberg und Bayern, aber auch im südlichen Hessen (Odenwald) und im südöstlichen Thüringen besonders hoch. Außerdem betroffen sind die Landkreise Marburg-Biedenkopf (in Mittelhessen), Saar-Pfalz-Kreis (im Saarland), Birkenfeld (in Rheinland-Pfalz) und Vogtlandkreis (in Sachsen).
Hierzu erklärt Dr. Heidrun Thaiss, Leiterin der BZgA:
„Ein Impfschutz gegen FSME wird allen Menschen empfohlen, die in einem FSME-Risikogebiet wohnen oder arbeiten und sich in der Natur aufhalten. Auch wer Urlaub in einem solchen Gebiet plant, sollte sich rechtzeitig impfen lassen.“
Zahl an FSME-Fällen gestiegen
Im letzten Jahr wurden dem Robert Koch-Institut (RKI) mehr als 480 FSME-Fälle in Deutschland gemeldet, so viele wie seit 2007 nicht mehr. FSME-Viren können eine Entzündung des Gehirns, der Hirnhäute oder des Rückenmarks hervorrufen. Erwachsene erkranken meist schwerer als Kinder.
Würzburg ist Risikogebiet
Auf Nachfrage erklärt uns das hiesige Gesundheitsamt, das Würzburg Stadt und Landkreis ein FSME-Risikogebiet ist. Die meisten anderen Kreise in Bayern allerdings auch. „Nach unserem Kenntnisstand gibt es aber keine offiziellen Risikogebiete für Zecken im Sinne einer Zeckenkarte“, so das Gesundheitsamt Würzburg.
Mit der Impfung wird eine Infektion durch das FSME-Virus, das durch den Stich der bei uns weit verbreiteten Zecken übertragen wird, verhindert. Dieses kann zu gefährlichen Entzündungen des Gehirns führen.
Mehrere Fälle pro Jahr
Im Jahr 2017 wurden dem Gesundheitsamt Stadt und Landkreis Würzburg insgesamt 2 Fälle an FSME Erkrankungen und 149 Borreliose Infektionen gemeldet. Die FSME-Impfquote bei Schulanfängern in Bayern zwischen 2006 und 2015 liegt im Median bei 33,3%.
Die Zecken kann man sich fast überall in der Natur holen, auch im eigenen Garten, vom Beginn des Frühlings bis Ende Herbst. Kinder können ab drei Jahren geimpft werden, im Ausnahmefall auch schon früher. Eine dreimalige Impfung ist zur Grundimmunisierung nötig, Auffrischungsimpfungen alle drei bis fünf Jahre. Vor allem Personen, die durch FSME beruflich gefährdet sind wie zum Beispiel Forstarbeiter, in der Landwirtschaft arbeitende Personen, sowie Laborpersonal, sollten sich impfen lassen, zitiert das Gesundheitsamt das Robert-Koch-Institut.
Der Impfstoff ist sehr gut verträglich, ernste Komplikationen äußerst selten. FSME Impfungen und die Beratungen dazu können beim Haus- oder Kinderarzt durchgeführt bzw. nachgeholt werden, so das Gesundheitsamt.
Vorsicht vor Borreliose
Es gibt auch andere Erkrankungen, die bei uns durch Zecken übertragen werden können, v.a. die Borreliose, die weitaus häufiger vorkommt als die FSME. Hier ist ein Impfstoff nicht verfügbar, die Krankheit ist aber antibiotisch behandelbar, wenn sie rechtzeitig erkannt wird – häufiges Frühsymptom ist die Wanderröte an der Stichstelle. Unbehandelt kann die Borrelien-Infektion zu gefährlichen mittel- und langfristigen Komplikationen (Herz, Gelenke, Nervensystem u.a.) führen. Bei der Borreliose erhöht sich das Infektionsrisiko, je später die Zecke entfernt wird.
Zusätzlicher Schutz vor Zecken
Das BZgA gibt in seiner Pressemitteilung noch weitere Tipps für einen nachhaltigen Schutz vor Zeckenbissen: Damit Zecken, die im Gras, Gebüsch oder Unterholz sitzen, möglichst nicht zustechen können, sollten lange Hosen und langärmlige Oberteile am besten in hellen Farben, Strümpfe sowie festes Schuhwerk getragen werden. Auch zeckenabweisende Mittel bieten einen gewissen Schutz, allerdings nur kurzzeitig. Nach einem Aufenthalt im Freien und möglichem Kontakt mit Zecken sollten Körper und Kleidung sorgfältig abgesucht und gefundene Zecken rasch entfernt werden. Bevorzugte Saugstellen sind am Kopf und am Hals sowie unter den Armen, zwischen den Beinen und in den Kniekehlen.

