Das schlimmste Stauwochenende der Saison: Ferienstart in Bayern und BaWü

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Würzburg erleben

26. Juli 2018

Mit Bayern und Baden-Württemberg starten die letzten Bundesländer in die Sommerferien. Alleine in Unterfranken dürfen sich rund 160.000 Schüler und Schülerinnen auf den Urlaub freuen. Wer aber am kommenden Wochenende in die Ferien starten will, hat eine schlechte Wahl getroffen: Die Autofahrer erwartet das schlimmste Stauwochenende der Saison. Baden-Württemberg und Bayern starten als letzte Bundesländer in die Ferien. Aus Nordrhein-Westfalen sowie aus dem Norden der Niederlande rollt die nächste Reisewelle.

Auf dem Heimweg sind inzwischen viele Autourlauber aus Bremen, Hessen, Niedersachsen, Rheinland-Pfalz, Sachsen, Sachsen-Anhalt und dem Saarland sowie aus Teilen Skandinaviens, wo bald wieder die Schule beginnt. Empfehlenswerte Reisetage sind Dienstag oder Mittwoch.

Die Staurouten im Sommerreiseverkehr. Grafik: ADAC e. V.

Die Staurouten im Sommerreiseverkehr. Grafik: ADAC e. V.

Ohne Stau in den Urlaub

Zahlreiche Urlauber sind zum Ferienstart wieder auf dem Weg in den Sommerferien. Deshalb muss vielerorts mit überfüllten Autobahnen, endlosen Staus und langen Wartezeiten gerechnet werden. Wer schnellstmöglich und stressfrei in die Ferien starten möchte, sollte die Tipps des ADAC beachten.

Richtige und rechtzeitige Planung:

Wichtig dabei sind vor allem Reiseroute und Reisetermin! Geeignete Tage sind Dienstag und Mittwoch, die denkbar schlechtesten Freitag und Samstag. Bei der Rückreise sollte man auch das Wochenende meiden. Wer am Wochenende starten muss, sollte sich vorher über die Baustellen- und Stausituation auf der Reiseroute und mögliche Alternativen informieren. Tankstopps, Erholungspausen und Besichtigungen auf der Route gehören ebenfalls zu einer gut geplanten Ferienreise.

Stau auf der Autobahn. Foto: Pascal Höfig

Stau auf der Autobahn. Foto: Pascal Höfig

Nachts in die Ferien starten:

Ein Vorteil der Nachtfahrt ist die meist geringere Verkehrsdichte. Außerdem umgeht man die Tageshitze. Ideal kann eine Nachtfahrt auch für Reisende mit Wohnwagengespann sein. Nachtfahrten sind aber nicht für jeden geeignet. Eingeschränkte Sicht, Blendungen und Ermüdungserscheinungen können zu Problemen führen. Also nur dann nachts starten, wenn man ausgeschlafen ist und sich eine solche Fahrt auch zutraut. Kaffee, Tee oder Cola sollte man während der Fahrt meiden, da nach einer kurzen Aufputschphase das Leistungstief umso stärker und plötzlicher einsetzt.

Stau trotz guter Planung:

Das Beste daraus machen! Im optimalen Fall bei der Reiseplanung interessante oder sehenswerte Ziele suchen, die im Falle eines Staus für eine längere Pause besucht werden können. Begreift man die Fahrt in den Urlaub schon als einen Teil davon, fallen auch ungeplante Störungen leichter und man kommt dennoch erholt ans Ziel. Den Stau zu umfahren lohnt sich in vielen Fällen nicht. Umgehungsstrecken sind häufig durch das hohe Verkehrsaufkommen ebenfalls überlastet. Wer sein Smartphone als Navi benutzt, bekommt häufig mehrere Ausweichrouten mit Echtzeitdaten genannt.

Die Staurouten zum Ferienbeginn in Bayern und Baden-Württemberg:

• Fernstraßen zur und von der Nord- und Ostsee

• Großraum Hamburg und München

• A 1 Köln – Dortmund – Bremen – Hamburg – Puttgarden

• A 2 Dortmund – Hannover

• A 3 Oberhausen – Köln – Frankfurt – Nürnberg – Passau

• A 4 Kirchheimer Dreieck – Erfurt – Dresden

• A 5 Hattenbacher Dreieck – Frankfurt – Karlsruhe – Basel

• A 6 Mannheim – Heilbronn – Nürnberg

• A 7 Hamburg – Flensburg

• A 7 Hamburg – Hannover – Kassel – Würzburg – Ulm – Füssen/Reutte

• A 8 Karlsruhe – Stuttgart – München – Salzburg

• A 9 Berlin – Nürnberg – München

• A 10 Berliner Ring

• A 11 Berlin – Dreieck Uckermark

• A 19 Dreieck Wittstock/Dosse – Rostock

• A 24 Berliner Ring – Dreieck Wittstock/Dosse

• A 61 Mönchengladbach – Koblenz – Ludwigshafen

• A 72 Hof – Leipzig

• A 81 Stuttgart – Singen

• A 93 Inntaldreieck – Kufstein

• A 95 /B 2 München – Garmisch-Partenkirchen

• A 96 München – Lindau

• A 99 Umfahrung München

Stau im Ausland

Auch im benachbarten Ausland droht am Wochenende viel Stop and Go. Durch lange Staus müssen sich aber nicht nur Autofahrer auf dem Weg in den Urlaub quälen, auch auf der Heimreise ist es nicht viel besser.

Eine Übersicht zu den wichtigsten Staustrecken findet ihr hier.

ADAC-Stau-Tipps: So verhaltet ihr euch richtig

Rettungsgasse bilden!

Sobald ein Stau entsteht, also bereits bei stockendem Verkehr, müssen Autofahrer eine Rettungsgasse bilden. Die Rettungsgasse wird immer zwischen dem linken und den übrigen Fahrstreifen gebildet. Wer sich nicht daran hält, dem droht ein Bußgeld von 200 Euro bis zu 320 Euro.

Rettungsgasse. Symbolfoto: Pascal Höfig

Rettungsgasse. Symbolfoto: Pascal Höfig

Bei der nächsten Ausfahrt abfahren

Bei einem Stau die Autobahn bei der nächsten Abfahrt zu verlassen ist natürlich erlaubt, löst das Problem aber in der Regel nicht. Denn oft gibt es auf den Landstraßen hinter der Abfahrt neue Staus und die Ausweichstrecken sind verstopft.

Standstreifen freihalten trotz Stau?

Egal, wie sehr es sich auch staut: Auf der Standspur darf kein Fahrzeug fahren. Wer dennoch den Standstreifen nutzt, etwa um schneller zum Rastplatz oder zur Autobahnausfahrt zu gelangen, riskiert 75 Euro Bußgeld und einen Punkt. Einzige Ausnahme: Wenn Verkehrszeichen die Nutzung des Standstreifens erlauben.

Auch das Halten auf dem Standstreifen der Autobahn ist verboten. Wer dagegen verstößt, muss 30 Euro Verwarnungsgeld zahlen. Beim Parken wird es noch teurer: 70 Euro Bußgeld und ein Punkt.

Auf der Autobahn aussteigen

Laut Straßenverkehrsordnung (§ 18 Abs. 9 Satz 1) ist es auch im Stau nicht erlaubt, auf der Autobahn aus dem Auto auszusteigen. Das Betreten der Fahrbahn ist nur erlaubt, um einen Unfall abzusichern. Ein Verstoß wird mit einem Verwarnungsgeld von 10 Euro geahndet.

Steht der Verkehr auf der Autobahn bei einer Vollsperrung für lange Zeit, wird die Polizei jedoch vermutlich auf eine Anzeige verzichten, wenn Sie kurz aussteigen und sich die Beine vertreten. Dabei dürfen Sie natürlich die Rettungskräfte nicht behindern. Sie sollten sich aber nie weit von Ihrem Fahrzeug entfernen – schließlich kann sich der Stau genauso schnell wieder auflösen, wie er entstanden ist.

Stau auf der Autobahn. Foto: Pascal Höfig

Stau auf der Autobahn. Foto: Pascal Höfig

Rechts überholen im Stau?

Rechts überholen ist nur dann erlaubt, wenn der Verkehr auf dem linken Fahrstreifen steht oder mit höchstens 60 km/h fährt. Bei stehendem Verkehr darf man rechts mit maximal 20 km/h vorbeifahren. Ist der Verkehr auf dem linken Fahrstreifen in Bewegung, darf rechts mit einer Differenzgeschwindigkeit von höchstens 20 km/h überholt werden. Sie dürfen dann also höchstens 80 km/h schnell fahren. Wer sich nicht daran hält, riskiert eine Geldbuße von 100 Euro sowie einen Punkt.

Rückwärtsfahren und wenden

Rückwärtsfahren oder gar wenden auf der Autobahn ist natürlich auch im Stau tabu, es sei denn, die Polizei fordert dazu auf. Sonst drohen eine Geldbuße bis zu 200 Euro, zwei Punkte und ein Monat Fahrverbot.

Mit dem Handy telefonieren

Auch während eines Staus ist das Telefonieren ohne Freisprechanlage strikt verboten, sofern der Motor nicht ausgeschaltet ist. Wer sich nicht daran hält, muss mit einem Bußgeld von 100 Euro bis 200 Euro, zwei Punkten und einem Fahrverbot rechnen.

Mit dem Motorrad durch den Stau schlängeln?

Motorradfahrer dürfen sich nicht zwischen den anderen Verkehrsteilnehmern hindurchschlängeln. Das wird mit einer Geldbuße von 100 Euro und einem Punkt geahndet. Links überholen ist Motorradfahrern zwar erlaubt, in den meisten Fällen bleibt ihnen jedoch nicht genug Platz, um einen ausreichenden Sicherheitsabstand zur Fahrzeugkolonne einzuhalten.

Artikel beruht auf einer Pressemitteilung des ADAC e. V.

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