Von der Schülerband zur ersten Single: KillPhil im Interview
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Katharina Kraus
29. Oktober 2021

Die Jungs von KillPhil releasen ihre erste Single "Dejavu". Fotos: KillPhil
Der eine ist Fahrlehrer, der andere Psychologiestudent und zusammen sind sie „KillPhil“: Wie zwei Brüder aus dem Raum Kitzingen dazu kamen, nach der Schule eine Band zu gründen, was sie mit Acts wie Machine Gun Kelly, Blink182 oder Billie Eilish verbindet und warum die Vinyls vom Papa eine große Rolle für ihre musikalische Karriere gespielt haben, erzählen Phil und Tim im Interview.
Von der Schülerband zum eigenen „Ding“
Würzburg erleben (WE): Stellt Euch am besten erst einmal vor. Wer seid ihr? Woher kommt ihr? Was macht ihr beruflich?
KillPhil: Wir sind Phil und Tim, zwei Brüder aus der Kitzinger Gegend bei Würzburg. Beruflich haben wir nach dem Abi beide tatsächlich sehr unterschiedliche Wege eingeschlagen, Tim arbeitet als Fahrlehrer und Phil studiert Psychologie und arbeitet auf in einer geschlossenen Gruppe in einem Wohnheim für psychisch kranke Menschen.
WE: Ihr seid Brüder – wie ist die Idee entstanden, eine Band zu gründen?
KillPhil: Wir wurden beide schon in der Schulzeit am EGM in Münsterschwarzach sehr gefördert, was Musik anbelangt, und irgendwie ist das dann ein bisschen eskaliert (lach). Phil spielt Klavier, Gitarre, singt, und kennt sich mit allen möglichen Synthesizern und Programmen aus. Und Tim ist einfach ein Rhythmusgenie am Schlagzeug.
Wir haben dann erst als kleine Schülerband unter dem Namen „LonelyTrip“ immer wieder mal in der Umgebung gespielt, anschließend als Sessionmusiker drei Europa Tourneen und Albumproduktionen in Nashville mit der Classic Rock Band „Wolvespirit“ durchgezogen, und irgendwann festgestellt: Wir wollen unser eigenes Ding drehen!
Nun sind zig Pop-Rock Nummern entstanden, die wir Stück für Stück veröffentlichen wollen, und unsere Single „Dejavu“ ist der erste Meilenstein auf diesem Weg.
WE: Welche Art von Musik macht ihr?
KillPhil: Das werden wir oft gefragt. Grundsätzlich antworten wir mit „Pop-Rock“. Aber dadurch, dass wir selbst so viele musikalische Einflüsse haben, sind manche Nummern eher Rock, manche eher Pop und manchmal kommt etwas völlig undefinierbares dabei raus. Reinhören verschafft Klarheit.
Single Release am 29. Oktober
WE: Ihr released am 29.10. Eure erste Single – um was geht es in dem Song?
KillPhil: Unsere Debut Single „Dejavu“ kommt am 29.10.2021 überall raus, ja. „Dejavu“ ist eine Art „Anti-Love Song“. Es geht um die wiederholte Abweisung an die Liebe selbst, aufgrund der Häufigkeit des Scheiterns.
Grundsätzlich verarbeitet Phil in all seinen Texten immer seine eigenen Gefühle und Gedanken, wir versuchen aber auch alles immer so zu verpacken, dass der Zuhörer das Thema annehmen und sich selbst damit befassen kann. Und wer kennt die Situation nicht? Wer hat noch nie absichtlich und ganz bewusst gesagt: „Scheiß auf Liebe, wer braucht die schon?!“
WE: Schreibt ihr Eure Songs selbst?
KillPhil: Alle unsere Songs sind „selfmade“. Wir arbeiten bei der Produktion mit zwei verschiedenen Producern zusammen, die hier und da mal was ergänzen oder uns Inspirationen schicken. Im Fall von „Dejavu“ wären das Alex Drabold von Tonewerks Studios in Bamberg, und Tim Norton aus Cleveland, der vor allem unter dem Namen „WavyDuder“ für Acts wie Machine Gun Kelly verantwortlich ist.
WE: Wer sind Eure (musikalischen) Vorbilder?
KillPhil: Wie bereits erwähnt, haben wir beide wahnsinnig viele musikalische Einflüsse. Um mal ein paar Acts zu nennen:
Post Malone, Machine Gun Kelly, Yungblud, Jaden Hossler, PVRIS, Billie Eilish, Blink182, Geeen Day, Kid Laroi, BMTH, Und dann noch eine ganze Menge Oldschool Platten.
Ein großer Einfluss für Phil waren da bspw. die üblichen Pink Floyd Platten, die unser Dad ihm immer wieder auf Vinyl vorgespielt hat. Vielleicht ist unser Genre deshalb so schwer zu beschreiben (lach).
Was steckt hinter dem Namen?
WE: Wie seid ihr auf den Namen „KillPhil“ gekommen?
KillPhil: Der Name „KillPhil“ steht symbolisch für den konstanten Druck der Gesellschaft, der auf einem jungen Menschen lastet. „Was wird aus Dir?“, „Was sind Deine Pläne?“, „Hast Du einen Partner / eine Partnerin?“, ect. ect. Quasi die Aussage „Killt ihn doch gleich, vor dem ganzen Quatsch“.
Aber wenn ihr wissen wollt, wie wir auf den Namen selbst gekommen sind: Es gibt eine Szene im Film „Shaun Of The Dead“, in der ein Plan geschmiedet wird, um „Phil zu killen“. Da sagen sie auch „Kill Phil“. Freunde haben das immer wieder zitiert und wir haben das einfach so übernommen. (lach)
WE: Habt ihr einen Lieblingsort in oder um Würzburg, um Musik zu machen?
KillPhil: Puh. Es gibt so verdammt viele Locations in Würzburg, die super sind. Da wir totale Gearheads sind, sind wir gerade dabei, unser eigenes Studio in der Kitzinger Gegend aufzubauen. Unser Ziel damit ist nicht nur das Recording unserer eigenen Songs günstiger zu halten, sondern auch jungen Musikern eine Community zu bieten, in der sie sich frei künstlerisch ausleben können. Außerdem sollten auch jüngere Künstler die Chance bekommen, günstig Recordings in guter Qualität anfertigen zu lassen. Keine Schülerband kann sich einen Tag in einem Studio leisten, egal wie gut sie ist. Deshalb würden wir sagen: Unser zukünftiges Studio ist unser Lieblingsplatz in/um Würzburg.
„Wir schaffen Musik nicht, um berühmt zu werden“
WE: Wie sehr hat Euch die Corona-Pandemie in Eurer Arbeit als Musiker eingeschränkt?
KillPhil: Die Corona-Pandemie ist natürlich die absolute Horrorsituation für jeden Musiker. Die Haupteinnahmen sind für uns nicht das Streaming oder der CD-Verkauf, sondern die Gagen der Live-Gigs. Und die fielen nun mal komplett weg. Glücklicherweise können wir sagen, dass wir beide noch einen Job nebenbei haben. Die letzte Zeit haben wir sowieso nur genutzt, um mehr Songs zu schreiben und Material zu kreieren, und durch Covid sind wir da auf ganz neue Ideen gestoßen, was das Arbeiten an Songs im Team über größere Entfernungen angeht. Wir haben das Beste daraus gemacht.
WE: Was sind Eure musikalischen Träume für die Zukunft?
KillPhil: Wir schaffen Musik nicht, um berühmt zu werden, Gucci zu tragen und teure Autos zu fahren. Wir tun es schlichtweg, weil wir es lieben, weil es uns Freude bereitet und ein Ventil für unsere Gefühle bereitstellt.
Wir hoffen einfach, dass Euch unsere Songs guttun, über schwere Zeiten hinweghelfen, Euch zum Lachen bringen, Euch zum Tanzen anregen und Euch die Autofahrt verschönern.
Um Oscar Wilde zu zitieren: „Ziel der Kunst ist es, eine Stimmung zu erzeugen, und Musik ist die vollkommenste Art der Kunst“
Mehr erfahren
Wer nun noch mehr über die Jungs von KillPhil erfahren möchte und vor allem auch die Musik anzuhören: Ab 29. Oktober ist die Debütsingle „Dejavu“ auf allen Streamingplattformen erhältlich. Einfach „KillPhil Dejavu“ suchen und reinhören! Außerdem sind die Jungs auf Instagram vertreten und halten ihre Fans über Neuigkeiten auf dem Laufenden.

