Vierter Bahnhaltepunkt in Würzburg geht in Betrieb

In nur sieben statt 21 Minuten zum Hauptbahnhof? Klingt gut. Darauf dürfen sich ab sofort Bürgerinnen und Bürger aus Heidingsfeld freuen, wenn am 11.12. der Bahnhaltepunkt Heidingsfeld-Ost nach langer Bauphase in Betrieb geht.

Früher zwei Bahnhöfe in Heidingsfeld

Seit den 1980er Jahren wurden viele Verbindungen stillgelegt und Bahnhöfe nicht mehr bedient. Dieses Schicksal traf auch die beiden Bahnhöfe Würzburg-Heidingsfeld Ost und West. Seit 1987 liegen die alten Bahnhöfe verlassen da. Eine der beiden Stationen erwacht nun aus einem 35-Jahre langen Dornröschenschlaf. Wegen des ehemaligen Heidingsfelder Westbahnhofs an der Würzburger Steingalerie bleibt der Namenszusatz „Ost“ bestehen. Der Plan war vergleichsweise einfach umzusetzen, denn der Haltepunkt war zwar marode, lag aber an einer nach wie vor genutzten Linie: Auf der Strecke Würzburg – Ansbach – Treuchtlingen fahren alle halbe Stunde im Wechsel die Regionalzüge RB 80 und RE 80 und werden mit Einführung des neuen Fahrplans zum 11. Dezember wieder im Würzburger Stadtteil Halt machen.

Direkte Verbindung von Heidingsfeld nach Augsburg und München

Damit gelangt man in nur einem Drittel der Zeit, verglichen mit der Straßenbahnverbindung ab Reuterstraße, vom „Städtle“ zu Würzburgs zentralen Verkehrsknotenpunkt. Außerdem dürfte die Neuerung für viele Pendlerinnen und Pendler aus dem Würzburger Umland nicht uninteressant sein, um ins Heidingsfelder Gewerbegebiet auf die Arbeit zu kommen. Doch nicht nur das: Mit dem Fahrplanwechsel fährt jeder zweite RE 80 über Treuchtlingen hinaus. Damit ist es ab sofort möglich, mit dem Zug von Heidingsfeld direkt nach Augsburg und München zu fahren. Die Deutsche Bahn rechnet mit etwa 700 Fahrgästen pro Tag, die ab nächster Woche die Verbindung nutzen sollen. Für die weitere Anbindung stehen den Fahrgästen die Linie 33 und neuerdings auch die Linie 16 direkt am neuen Haltepunkt zur Verfügung.

Erst zu späterem Zeitpunkt barrierefrei

Erneuert werden mussten unter anderem Bahnsteige, Treppenaufgänge und Sitzgelegenheiten sowie Teile der Oberleitung und technische Anlagen, etwa Aufzüge und Anzeigetafeln mit Lautsprechern. Die Investitionskosten belaufen sich nach Angaben der Deutschen Bahn auf eine Höhe von 14,1 Millionen Euro. Es dauert allerdings noch bis zum Frühjahr 2023 bis der Bahnhof auch barrierefrei zugänglich ist. Erst  dann ist auch eine feierliche Eröffnung geplant. Die Stadt Würzburg spricht beim vierten Bahnhaltepunkt im Stadtgebiet von einem erheblichen Fortschritt für den öffentlichen Nahverkehr in Heidingsfeld und darüber hinaus.