Entführung eines 33-Jährigen beendet: Tatverdächtige festgenommen

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Michelle Engelbrecht

28. Februar 2024

Symbolfoto Polizei. Foto: Pascal Höfig
Symbol_Polizei

Symbolfoto Polizei. Foto: Pascal Höfig

Wie bereits berichtet, wurde am 10. November wurde ein 33-jähriger Mann in Karlstadt im Landkreis Main-Spessart entführt. Der Geschädigte war gewaltsam in einen Lieferwagen gezogen worden und über mehrere Tage in der Gewalt der Entführer. Der Geschädigte wies körperliche und psychische Verletzungen auf und wurde offensichtlich im Zuge der mehrtägigen Entführung körperlich misshandelt. Die bei der Kriminalpolizei Würzburg eingerichtete Ermittlungskommission „Bäcker“ ermittelte seither mit Hochdruck und bat auch die Bevölkerung vor allem im Raum Karlstadt um sachdienliche Hinweise. Die intensiven und länderübergreifenden Ermittlungen führten nun zur Festnahme von zwei Tatverdächtigen, die sich inzwischen in Untersuchungshaft befinden. (Stand Dezember 2023).

Entführung eines 33-Jährigen in Karlstadt – Polizei fahndet

Mehrtägige Entführung eines 33-Jährigen

Am 10. November gegen 15 Uhr wurde der 33-jährige syrische Staatsangehörige gegen seinen Willen in der Straße ‚Am Tiefen Weg‘ in einen hellen Kleintransporter gezogen. Umfassende Fahndungs- und Suchmaßnahmen sowie die Hinzuziehung weiterer Unterstützungs- und Spezialkräfte führten zunächst nicht zur Auffindung des Mannes. Die unterfränkische Polizei intensivierte die Ermittlungen und setzte dabei auch auf Spezialisten des Bayerischen Landeskriminalamtes. Zudem arbeitete sie eng mit den Polizeien weiterer Regierungsbezirke und anderer Bundesländer zusammen. Am darauffolgenden Mittwochmorgen meldete sich der 33-Jährige bei Angehörigen, welche ihn in ein Krankenhaus fuhren. Dem Sachstand nach befand sich der 33-Jährige zu dem Zeitpunkt im Umfeld des Bahnhofes in Meckesheim in Baden-Württemberg. Er konnte das Krankenhaus wenige Tage später wieder verlassen.

Länderübergreifende Zusammenarbeit der Polizei

Die Kriminalpolizei Würzburg führte seither in enger Abstimmung mit der Staatsanwaltschaft Würzburg die Ermittlungen zu der Tat. Die Ermittler werteten fortan eine Vielzahl an Spuren aus und gingen mit Nachdruck sämtlichen Hinweisen nach. Die Beamtinnen und Beamten der eigens für den Fall eingerichteten Ermittlungskommission erhielten dabei tatkräftige Unterstützung von Kolleginnen und Kollegen. Sowohl Beamte aus Unterfranken, Bayern als auch aus Baden-Württemberg, Hessen und Thüringen halfen bei der Aufklärung.

Akribische Ermittlungen führen zu Tatverdächtigen

Die Ermittler fokussierten sich unter anderem auf die Erlangung von Hinweisen zum genutzten Tatfahrzeug. Hier konnten auch mit Unterstützung aus der Bevölkerung weitere Erkenntnisse erlangt werden. Letztlich gelang Fahndern der Kriminalpolizei Würzburg das Auffinden des Fahrzeugs, das von den Entführern für die Tat genutzt wurde. Das Tatfahrzeug konnte in Kassel ausfindig gemacht werden. Bei den anschließenden Ermittlungen konzentrierten sich die Beamten auf zwei Männer im Alter von 30 und 32 Jahren.

Staatsanwaltschaft Würzburg erwirkt Haftbefehle

Aufgrund des dringenden Tatverdachts, unter anderem wegen erpresserischen Menschenraubes, erwirkte die Staatsanwaltschaft Würzburg Haftbefehle gegen die tatverdächtigen Personen. Beide Tatverdächtige sind georgische Staatsangehörige. Darüber hinaus wurden Durchsuchungsbeschlüsse für zwei Wohnungen in Kassel in Hessen und in Sömmerda in Thüringen erlassen.

Durchsuchungsaktion und Festnahme in Kassel und Sömmerda

In der vergangenen Woche erfolgten gleichzeitig Durchsuchungen und Festnahmen in Sömmerda und Kassel. Unterstützt von Spezialeinheiten aus Thüringen, Hessen und dem bayerischen Spezialeinsatzkommando nahmen die Ermittler in Thüringen zwei Tatverdächtige fest und durchsuchten deren Wohnung. Dabei wurden umfangreiche Beweismittel sichergestellt, die auf eine unmittelbare Tatbeteiligung schließen lassen. Diese werden nun ausgewertet.

Tatverdächtige nun in Justizvollzugsanstalten

Beamte führten die beiden 30- und 32-jährigen Festgenommenen noch am Donnerstag dem Ermittlungsrichter in Würzburg vor, um die Untersuchungshaftbefehle zu eröffnen. Die Männer befinden sich inzwischen in Justizvollzugsanstalten.

Bei der durchsuchten Wohnung in Kassel handelt es sich dem Ermittlungsstand nach um die Tatwohnung, in welcher der Geschädigte festgehalten wurde. In dieser Wohnung wie auch in dem im Umfeld abgestellten Tatfahrzeug fand man weitere Beweismittel, die auf die Tat und Täter schließen lassen. Die umfangreiche Spurensicherung des Tatortes erfolgte durch Kräfte der Kriminalpolizei Würzburg, tätkräfitg unterstützt durch die Ermittler und Spurensicherer aus Kassel. Das aufgefundene Tatfahrzeug wurde sichergestellt und zur weiteren Spurensicherung nach Würzburg gebracht.

Unterdessen werden die Ermittlungen, insbesondere zu den Hintergründen der Tat, den Tatmotiven und weiteren Mittätern von der Staatsanwaltschaft und der Kriminalpolizei Würzburg fortgeführt und mit Hilfe der neuen Spurenhinweise weiter intensiviert.

Update 28. Februar 2024

Durch umfangreiche Ermittlungen rückten zwei weitere Tatverdächtige, eine 38-jährige Frau aus dem Landkreis Bamberg und ein 33-jähriger Mann aus Frankreich, in den Fokus der Polizei. In der Folge erwirkte die Staatsanwaltschaft Würzburg Haftbefehle gegen die Beiden aufgrund des dringenden Tatverdachts unter anderem des erpresserischen Menschenraubes.

Festnahmen der Tatverdächtigen – Zusammenarbeit mit französischer Polizei

In enger Zusammenarbeit mit den französischen Behörden konnte Anfang Februar der internationale Haftbefehl gegen einen 33-jährigen Georgier in der Nähe von Paris vollstreckt werden. Nach erfolgter Festnahme wurde der Tatverdächtige nach Würzburg verbracht. Ein weiterer Haftbefehl gegen eine 38-jährige Ukrainerin aus dem Raum Bamberg wurde mit Unterstützung der örtlichen Polizei bereits Mitte Januar vollstreckt. Beamte führten den 33-Jährigen und die 38-Jährige in der Folge dem Ermittlungsrichter in Würzburg zur Eröffnung der Untersuchungshaftbefehle vor. Die Beiden befinden sich inzwischen in Justizvollzugsanstalten.

Zweiter Festhalteort bekannt – Enge Kooperation mit Polizei Baden-Württemberg

Im Zuge der Ermittlungen wurde nun ein weiterer Festhalteort in Meckesheim bekannt. Ein Durchsuchungsbeschluss für das Objekt wurde in der vergangenen Woche vollstreckt. Das Spurenbild vor Ort wies ebenfalls auf die Anwesenheit des Geschädigten hin. Die umfangreiche Spurensicherung des Tatorts erfolgte durch Kräfte der Kripo Würzburg mit tatkräftiger Unterstützung der baden-württembergischen Polizei.

EKO ermittelt weiter

Nach aktuellem Stand der Ermittlungen konnte die EKO den Tathergang der eigentlichen Entführung in Karlstadt sowie die daran unmittelbar beteiligten Personen weitgehend aufklären. Die Ermittlungen zu den Hintergründen sowie zur Motivation der Täter dauern derweil noch an.

Bei diesem Artikel handelt es sich um eine Pressemitteilung des Polizeipräsidiums Unterfranken.

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