Anklage gegen 22-Jährigen wegen Messerattacke vor dem Studio erhoben

Anzeige

Philipp Heilgenthal

26. März 2024

gedenken12

Zahlreiche Menschen gedachten am Sonntag, 17.09.23 am Kreisverkehr in der Bahnhofstrasse dem Opfer von der Messerstecherei und legten Blumen und Kerzen an den Tatort. Foto: Silvia Gralla.

Die Messerattacke im vergangenen September, bei der ein 28-Jähriger starb, schockierte viele Würzburgerinnen und Würzburger und darüber hinaus, wenn nicht sogar die ganze Stadt. Ein 22-Jähriger stach damals in den frühen Morgenstunden in der Nähe der Diskothek Studio in der Haugerpfarrgasse nach einem Streit mehrmals mit einem Messer auf drei junge Männer ein. Nun erhebt die Staatsanwaltschaft Würzburg die von vielen lange erwartete Anklage.

Fünf bis 15 Jahre Haft drohen dem Angeklagten

Während seine beiden Freunde den Angriff mit schweren Verletzungen überlebten, erlag damals ein 28-Jähriger kurze Zeit später im Krankenhaus seinen Verletzungen. Für diese Tat erhebt die Staatsanwaltschaft nun Anklage wegen Totschlags, wie in der Anklageschrift zu lesen ist. Damit drohen dem Angeklagten aus Offenbach fünf bis 15 Jahre Haft. Da der 22-Jährige im Falle der beiden anderen jungen Männer deren Tod ebenfalls in Kauf nahm, erhebt die Staatsanwaltschaft zudem nicht nur wegen schwerer Körperverletzung Anklage, sondern ebenfalls wegen versuchten Totschlags. Von Seiten der Verteidigung heißt es: „Der Angeschuldigte lässt sich über seine Verteidiger dagegen dahingehend ein, dass sein Verhalten gerechtfertigt sei, weil er seinerseits angegriffen worden wäre.“

Nur wenige Meter von der Messerattacke entfernt fand 2021 der schreckliche Amoklauf am Barbarossaplatz statt

Der Angeschuldigte konnte noch am 17.09.2023 festgenommen werden und befindet sich seitdem in Untersuchungshaft. Die akribische Aufarbeitung aller vorhandenen Spuren und die Befragung zahlreicher Zeugen durch die Ermittler der Kriminalpolizeiinspektion Würzburg und die Staatsanwaltschaft Würzburg haben den Verdacht gegen den 22-jährigen spanischen Staatsangehörigen nun so weit erhärtet, dass schließlich Anklage erhoben werden konnte. Über die Zulassung der Anklageschrift und die Eröffnung des Hauptverfahrens muss jetzt die Schwurgerichtskammer des Landgerichts Würzburg entscheiden.

Bis heute liegen Kerzen und Blumen auf dem Kreisel

Der Todesfall des 28-Jährigen löste im vergangenen Jahr eine Welle der Trauer und Beileidsbekundungen aus. Zahlreiche Freunde und Weggefährtinnen hinterließen am Kreisel am Stift Haug und an einer daneben errichteten Gedenktafel Dutzende Grußbotschaften. Bis heute liegen auf dem Kreisel regelmäßig Blumen und rundherum Kerzen. Das Studio veröffentlichte kurz nach dem Vorfall ein Statement, in dem der Club mit seiner Belegschaft seine tiefe Trauer über den Todesfall ihres Stammgastes ausdrückte.

Banner2
Topmobile2