Das hält Würzburg von der wochenlangen Sperrung der Talavera

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Lena Frese

20. Oktober 2025

Das Parken auf der Talavera bleibt kostenlos
Kostenfreier Parkplatz an der Talavera

Foto: Thomas Obermeier

Über mehrere Wochen blieb die Talavera, Würzburgs größter kostenfreier Parkplatz, für den Aufbau, die Durchführung und den Abbau der Mainfrankenmesse gesperrt. Ein Umstand, der die letzten Wochen für reichlich Diskussionsstoff in Würzburg und Umgebung gesorgt hat. Auf unseren Social-Media-Kanälen zeigt sich eine große Bandbreite an Meinungen. Die Stimmen reichen von deutlicher Ablehnung bis hin zur Befürwortung der aktuellen Situation.

Viele sind einer Meinung

Vor allem für Anwohner und Pendler stellt die Sperrung ein massives Problem dar. Christina Fröhlich bringt es knapp auf den Punkt: „Für Anwohner in der Umgebung die reinste Katastrophe“. Auch Carolins_v_life, selbst aus der Zellerau, berichtet genervt, dass aufgrund der wenigen Alternativen die Parkplatzsituation noch schwieriger wird. Ebenso sieht Friederike Uhl die Sperrzeit als „viel zu lange“ an – der Tenor: nicht akzeptabel.
Pendler und Besucher, wie etwa Mymindsetreloaded, betonen zudem, dass die Talavera ein zentraler Punkt für längeres Parken ist: „Wenn ich jedes Mal 4-10€ Parkgebühren benötige, bleibe ich der Stadt fern.“ Hier fehlt, laut mehreren Kommentaren, vor allem ein nutzbares und attraktives Park-and-Ride-System.

Mehrere Stimmen fordern ein grundsätzliches Umdenken im städtischen Verkehrskonzept. So kritisiert Daniel Weber, dass Würzburg seine Rolle als Ballungszentrum und bedeutender Arbeitgeber stärker berücksichtigen müsse und „dringend ein Verkehrskonzept“ braucht, das Individual- und öffentlichen Verkehr sinnvoll miteinander verzahnt. Auch Chrisi_m83 spricht von fehlenden Alternativen und prangert ein schlechtes ÖPNV-Angebot an.

Kritik an der Messe

Einige Kommentare, etwa von Moritz Gnoritz, sehen die Einschränkungen nur dann als vertretbar an, „wenn die Messe wieder zur alten Qualität zurück findet“. Die Messe habe sich seiner Meinung nach zur reinen Verkaufsmesse mit fragwürdigen Händlern gewandelt, wodurch das frühere, vielfältige Angebot verloren gegangen sei. Auch Ulli Krank äußert Kritik an der aktuellen Situation der Messe. Sie fordert, dass die Messe wieder nach unten an die Mainwiesen verlegt wird. Ebenso erinnert Uwe Diezel an frühere Zeiten der Mainfrankenmesse. „Ich meine mich zu erinnern, dass die Messe früher unten auf den Mainwiesen stattgefunden hat und die Talavera nur während der Messezeit als Bezahlparkplatz fungiert hat. Das hieß, dass diese lediglich an den zwei Messewochen nicht frei zugänglich war.“ Diese Aussagen unterstreichen den Wunsch vieler Nutzerinnen und Nutzer, das Nutzungskonzept der Messe zu überdenken. Stefan Wegener merkt auf Facebook an, dass sich die Messe ein Beispiel an Zirkussen oder Kirmesveranstaltungen nehmen sollte, da diese es schaffen, ihre Veranstaltungen „ruckzuck“ auf- und abzubauen. Für ihn stellt sich die Frage, weshalb die Mainfrankenmesse hierfür deutlich mehr Zeit benötigt.

Gegenstimmen

Doch es gibt auch deutliche Gegenstimmen: So betont Veronika Roshad Pearson, dass die Talavera „nunmal nicht nur ein Parkplatz, sondern auch ein Veranstaltungsort“ sei. In vielen Städten sei diese Doppelfunktion üblich – für sie absolut vertretbar. Alexander Falk pflichtet ihr bei und sieht eher die Autofahrer in der Pflicht, sich Alternativen zu suchen, da es sich ja hauptsächlich um ein Veranstaltungsgelände handelt.“

 

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Nicht zuletzt gibt es Stimmen wie die von Morten Hfmnn, die langfristige Investitionen anmahnen. Sein Vorschlag: die Stadt soll endlich eine dauerhafte Lösung für große Veranstaltungen und Parkflächen schaffen und spielt dabei auf das Areal der Faulenbergkaserne an.

Fazit

Die Kommentare machen deutlich, dass die Nutzung der Talavera als Veranstaltungsfläche weit mehr als nur eine Parkplatzfrage ist: Sie trifft einen Nerv zwischen Stadtentwicklung, Lebensqualität, Pendlerinteressen und urbaner Veranstaltungsvielfalt. Während manche das temporäre Parkchaos als vertretbar ansehen, fordern andere, insbesondere Anwohner und Pendler, dringend Alternativen und ein besseres Verkehrskonzept. Klar ist: Die Debatte ist noch lange nicht beendet – und bis zur nächsten Großveranstaltung sicher wieder Thema in Würzburg.

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