Uber in Würzburg: Was das Angebot von normalen Taxidiensten unterscheidet

Mit dem Start von Uber in Würzburg ist ein neuer großer Spieler im Personentransport in der Stadt angekommen. Neben den etablierten Taxiunternehmen sind seit Kurzem Fahrten über die bekannte App buchbar. Während in Großstädten bereits eine Vielzahl an Fahrdienstleistern zur Verfügung steht, bleibt das Angebot in Würzburg aber zunächst begrenzt.

Was Uber von Taxiunternehmen unterscheidet

Uber unterscheidet sich in mehreren Aspekten vom klassischen Taxiverkehr. Fahrten werden digital per App bestellt und vorab bezahlt. Die App zeigt vor Fahrtantritt den Endpreis an, der häufig günstiger als ein Taxameter-Preis ist, bietet die Möglichkeit zur Fahrerbewertung und erlaubt Echtzeit-Tracking des Fahrzeugs. Im Unterschied zum traditionellen Taxi entfällt das Rufen per Telefon oder an Taxiständen, stattdessen wird die nächst verfügbare Fahrerin oder der nächste verfügbare Fahrer über das eigene Smartphone vermittelt.

Bargeldlose Zahlung im Uber, während Taxis manchmal keine Kartenzahlung erlauben

Ein weiteres Unterscheidungsmerkmal ist die bargeldlose Zahlungsabwicklung über das Uber-Konto. Die Auswahl und Bestätigung von Fahrer und Fahrzeug erfolgt digital, Bewertungen anderer Fahrgäste sind vor Buchung einsehbar. Während bei Taxis der Fahrpreis durch den Taxameter innerhalb eines festgelegten Tarifs berechnet wird, gibt Uber den Festpreis vor Fahrtantritt an.

Uber vermittelt in Deutschland Fahrten mit konzessionierten Mietwagenunternehmen. Regulär zurückkehrende „Rundtouren“, wie bei Taxis, sind für Uber-Fahrzeuge nicht möglich – nach jeder Fahrt ist die Rückkehr zum Betriebssitz vorgeschrieben, was die Einsatzflexibilität beeinflusst.

Situation auf dem Würzburger Markt

Der Einstieg von Uber in Würzburg erfolgt mit vergleichsweise wenigen Partnerfahrzeugen. Zwei wesentliche Hemmnisse sind festzustellen: Zum einen sind die behördlichen Vorgaben in Bayern für Mietwagenbetriebe hoch. Jede Fahrerin und jeder Fahrer benötigt einen Personenbeförderungsschein, zudem gelten hohe Versicherungs- und Fahrzeuganforderungen. Zum anderen existiert eine traditionell starke Taxi-Lobby, die in Würzburg – wie in vielen anderen Städten Bayerns – über ein großes Netz an Standorten, Erfahrung und Stammkundschaft verfügt.

Für Unternehmen lohnt sich der Einstieg in App-basierte Fahrtenvermittlungen in mittelgroßen Städten wie Würzburg bislang weniger als in Ballungszentren, wo die Nachfrage gleichmäßiger verteilt ist. Hinzu kommt, dass viele Wege in der Stadt zu Fuß, mit dem Fahrrad oder mit dem ÖPNV zurückgelegt werden, sodass der Privatwagen- oder Fahrdienstbedarf insgesamt geringer bleibt.

Stadttypische Besonderheiten bei Taxi- und Fahrdienstnutzung in Würzburg

• Die meisten Taxistandorte befinden sich am Hauptbahnhof, in der Juliuspromenade, am Sanderring und an der Residenz.
• Während Taxis nach der Fahrt sofort wieder neue Fahrgäste aufnehmen dürfen, müssen Uber-Fahrzeuge zurück zum Unternehmenssitz fahren.
• Bei beiden Diensten sind Spitzenzeiten, etwa nach Großveranstaltungen oder an Wochenenden, mit längeren Wartezeiten verbunden.
• Der Taxi-Tarif ist festgelegt und unterliegt der städtischen Gebührenordnung, während Uber-Fahrten Festpreise anzeigen, die je nach Nachfrage und Strecke variieren können.
• Barrierefreie Fahrzeuge sind eher bei Taxis zu finden; entsprechende Uber-Angebote stecken in Würzburg noch in den Anfängen.

Serviceunterschiede zwischen Uber und Taxi

• Buchung
  • Uber: App-basiert, digital
  • Klassisches Taxi: Telefonisch, an Taxiständen
• Bezahlung
  • Uber: Ausschließlich bargeldlos
  • Klassisches Taxi: Bar und teils bargeldlos möglich
• Fahrpreis
  • Uber: Vor Fahrt digital festgelegt
  • Klassisches Taxi: Taxameter, amtlicher Tarif
• Fahrtenverlauf
  • Uber: Echtzeit-Tracking, Bewertung im System möglich
  • Klassisches Taxi: Kein Tracking, Bewertung selten
• Rückkehrpflicht
  • Uber: Ja, nach jeder Fahrt
  • Klassisches Taxi: Keine Rückkehrpflicht
• Fahrzeuge
  • Uber: Mietwagen mit Lizenz
  • Klassisches Taxi: Zugelassene Taxis mit Pflichtfarbe
• Flexibilität
  • Uber: Geringer durch Rückkehrpflicht
  • Klassisches Taxi: Hoch, keine Rückkehrpflicht
• Barrierefreiheit
  • Uber: Begrenzte, kaum verfügbare barrierefreie Fahrzeuge in Würzburg
  • Klassisches Taxi: Mehrere barrierefreie Taxis vorhanden

Uber ergänzt das bestehende Mobilitätsangebot in Würzburg und führt zu neuen Optionen im Bereich der Individualbeförderung. Die klassische Taxi-Infrastruktur bleibt jedoch aufgrund gesetzlicher Vorgaben, gewachsener Netzwerke und Nachfrage weiterhin dominant. Die weitere Entwicklung wird zeigen, in welcher Form sich App-basierte Dienste in Würzburg etablieren und inwieweit sie bestehende Strukturen verändern können.