Prestigeobjekt oder Millionengrab? So denkt Würzburg über das Mainfranken Theater

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Jona Maxwitat

31. Oktober 2025

Mainfrankentheater

Wie geht es weiter mit der Baustelle Mainfranken Theater? Foto: Christoph Weiß

Prestigeprojekt, Dauerbaustelle und explosionsartig steigende Kosten – das Mainfranken Theater bewegt Würzburg. Fast 150 Millionen Euro soll der Umbau inzwischen kosten, Experten sprechen sogar in ihren Schätzungen von über 200 Millionen. Damit ist das einst gefeierte Kulturprojekt zu einem Symbol für Fehlplanung, Frust und finanzielle Überlastung geworden.

Während die Stadt und Verantwortliche betonen, das Theater sei eine Investition in die Zukunft der Kultur, sehen viele Bürgerinnen und Bürger darin vor allem eines: ein Millionengrab.

Ärger über Kosten und Verantwortung: „Für diesen Klotz?“

In den sozialen Netzwerken zeigt sich ein klares Bild – die Mehrheit reagiert auf ein Posting von Würzburg erleben auf Instagram und Facebook mit Wut, Unverständnis und Enttäuschung.

  • Besonders ein Kommentar von Susanne G. erhielt viel Zustimmung: „Uns Bürgern wird immer erzählt, die Stadt sei pleite – und hier fließt das Geld in Massen. 200 Mio and counting? Für diesen hässlichen Klotz? Abreißen und neu bauen wäre billiger gewesen.“
  • Auch Jürgen W. sieht den Nutzen kritisch: „Für eine kleine Minderheit, die das Theater besucht, ist das zu viel Geld. Lieber hätte man den Nahverkehr mit 150 Millionen Euro unterstützt.“

Viele teilen diese Haltung – Kultur ja, aber nicht um jeden Preis.

Vertrauensverlust: „Ich fühle mich hintergangen“

Mehrfach wird der Vorwurf laut, Stadt und Verwaltung hätten die tatsächlichen Kosten verschleiert.

  • Rosemarie Z. schreibt auf Facebook: „Erst wird eine geringe Summe angesetzt, damit alle zufrieden sind. Ich schäme mich immer mehr für unsere verlogene Gesellschaft, wo Betrug und Lüge zum Alltag gehören.“
  • Felix W. fragt: „21 Millionen Anfangsschätzung auf bis zu 200 Millionen – wer haftet für diese 1000%ige Fehlkalkulation? Die Beteiligten müssen zur Rechenschaft gezogen werden!“
  • Auch Torsten C. wird deutlich: „Wir arbeiten bis 70, um brav Steuern zu zahlen – für die Blödheit der Politiker und Behörden.“

Mainfranken Theater Würzburg: Neue Spielzeit 2025/26

Vergleich mit anderen Projekten: „Was man für das Geld alles hätte machen können“

Mehrere Nutzer rechnen vor, was man mit der Summe von 150 bis 200 Millionen Euro sonst hätte umsetzen können.

  • Matthias H. listet auf: „Eine Multifunktionsarena, ein neues Fußballstadion, ein Kulturzentrum, eine sanierte Eisbahn und renovierte Schulschwimmbäder – all das zusammen wäre möglich gewesen. Der Nutzen für die Stadt wäre ungleich größer gewesen.“
  • Auch Claus A. macht den Kostenfaktor deutlich: „Das ergibt 1500 Euro pro Würzburger. Ein Wahnsinn!“

Dauerbaustelle und Frust: „Es zieht sich ewig“

Neben den explodierenden Kosten sorgt auch die Bauzeit für Unmut.

  • Joachim A. schreibt: „Die Baustelle zieht sich jetzt schon ewig. Da fragt man sich, wer das eigentlich geplant hat – das wirkt alles wie von Amateuren.“
  • „sfjjjiiiijs“ ergänzt über Instagram resigniert: „Leider ist es jetzt zu spät. Mitten in der Bauphase kann man den Wahnsinn nicht mehr stoppen. Uns hätte die Blaue Halle genügt.“

Empörung über Prioritäten: „Krankenhäuser, Schulen, Kindergärten…“

Der Tenor vieler Kommentare: Während wichtige Infrastruktur leidet, fließt das Geld in Beton und Bühne.

  • spiegeledith schreibt: „Es ist unanständig, wie hier Steuergelder ausgegeben werden. Krankenhäuser, Schulen, Kindergärten – alles marode. Aber für dieses Prestigeobjekt ist kein Euro zu viel.“
  • Und jurgen_w. fasst die Sorgen vieler auf Instagram zusammen: „Unsere Stadt ist finanziell am Limit. In den kommenden Jahren werden viele wichtige Dinge nicht erledigt, weil das ganze Geld ins Theater fließt.“

Fazit: Zwischen Kulturstolz und Kostenfrust

Das Mainfranken Theater sollte Würzburgs kulturelles Ansehen stärken – doch für viele steht es inzwischen für politische Arroganz, schlechte Planung und explodierende Kosten. Die Wut in den Netzwerken zeigt: Der Traum vom Kultur-Prestigeprojekt ist für viele längst zum Symbol der Entfremdung zwischen Stadt und Bürgerinnen und Bürgern geworden.

Einigkeit herrscht nur in einem Punkt: So, wie das Projekt gelaufen ist, darf es nie wieder laufen.

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