Ende des AKW in Grafenrheinfeld am 31. Mai

Wuerzburgerleben

15. April 2015

Symbolbild Schweinfurt
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Noch 7 Wochen

Der Countdown läuft: Am 31. Mai 2015 um 24.00 Uhr soll das Kernkraftwerk Grafenrheinfeld als einziges Atomkraftwerk in der Region abgeschaltet werden – sieben Monate vor dem Ende gesetzlichen Laufzeit.

Antrag auf Abbau der Anlage

Laut Angaben des BR visiert der Betreiber E.ON bald danach einen möglichst raschen Abbau der Anlage. Den Antrag dazu habe das Unternehmen, so die Main-Post, bereits an das bayerische Umweltministerium gestellt.

Rund ein Jahr vor der geplanten Abschalten informierte E.ON am 28. März 2014 die Bundesnetzagentur und den Netzbetreiber Tennet offiziell über die geplante Stilllegung. Aus Sicht von E.ON lohne es sich nicht, den Reaktor bis Ende 2015 laufen zu lassen, so der BR. Rund 80 Millionen Brennelementsteuer spart sich der Betreiber durch die vorzeitige Abschaltung, wie Unternehmenskreise bestätigten.

Versorgung von drei Millionen Haushalten

Mehr als elf Milliarden Kilowattstunden Strom erzeuge der Meiler in einem Jahr, bilanziert die Betreiberin, E.On Kernkraft, bei der 31. Revision 2013. Laut E.ON entspricht das dem jährlichen Strombedarf von drei Millionen Haushalten.

E.ON für Rückbau, Bergrheinfelder Bürgermeister für Einschluss

Was nach der Abschaltung mit dem KKW-Gelände passiert, ist umstritten. Laut Angaben des BR habe E.ON mehrmals mitgeteilt, dass der Betreiber für den direkten Rückbau des AKW nach seiner Abschaltung sei. Peter Neubert (Freie Wähler), der Bergrheinfelder Bürgermeister fordert dagegen einen sicheren Einschluss.

Ein Einschluss würde bedeuten, dass das Reaktorgebäude nicht abgerissen wird, so lange strahlenverseuchtes Material auf dem Gelände des AKW gelagert wird. Stattdessen würde der gesamte radioaktive Bereich rund 30 Jahre eingeschlossen werden. Der Vorteil: Der Abriss wäre deutlich unproblematischer und die Radioaktivität bereits gesunken.

Stark strahlendes Material

Bis mindestens 2046, so fordert Bürgermeister Neubert laut Angaben des BR, soll das Reaktorgebäude stehen bleiben. So lange läuft auch die Genehmigung für das Zwischenlager auf dem KKW-Gelände, wo stark strahlendes Material in Castoren aufbewahrt wird. Außerdem soll während der Abbauphase eine zweite Halle für radioaktiv schwachen Schrott errichtet werden.

Zwischenlager umstritten

Der Berghreinfelder Rathauschef hält die beiden Hallen jedoch nicht für ausreichend, so der BR. Auch bei Kritikern gilt ein solches Zwischenlager schon lange Sicherheitsriskiko. Aus Sicht des Bund Naturschutz müsste das Lager jetzt erneut genehmigt werden, weil das AKW nach dem direkten Rückbau nicht mehr als Notfalllösung existieren würde.

Um das Gelände vor Flugzeugabstürzen zu schützen, sei bislang lediglich der Bau einer jeweils zehn Meter hohen Mauer entlang der Längsseiten des Zwischenlagers geplant. Rund zwölf Jahre dauerte es in Stade bei Hamburg, bis die letzten Bauwerke des Kernkraftwerks abgerissen waren.

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