Harsche Kritik an „Götz Brot“-Chef
Wuerzburgerleben
24. Juli 2015

Symbolbild Würzburg
„Götz Brot“ in der Doku „Mobbing, Sabotage, Kündigung“
Würzburg bzw. ein Würzburger Unternehmen war vergangenen Montag Thema in der ARD. Die Doku „Die Story im Ersten: Mobbing, Sabotage, Kündigung“ nahm neben dem Logistik-Unternehmen UPS und der Solarfirma Haticom auch „Götz Brot“ unter die Lupe. In der Region gehören die 60 Kiliansbäck-Filialen zu diesem mittelständischen Unternehmen.
„Götz Brot“ zählt etwa 500 Mitarbeiter. In der Vergangenheit hätten sich laut der Gewerkschaft NGG (Nahrung-Genuß-Gaststätten) regelmäßig Mitarbeiter der Firma über die Arbeitsbedingungen beschwert. „Wer krank ist, der fliegt“, so und dergleichen werden die „Regeln“ in dem Unternehmen von dem ehemaligen Mitarbeiter Torben Ackermann beschrieben. Ackermann hatte sich 2014 für die Betriebsratswahl mit der Liste „Fight for your right“ aufstellen lassen und damit erreichen wollen, dass die Arbeitsbedingungen verbessert, sowie die Rechte der Angestellten durchgesetzt werden, so die ARD-Doku.
Anzeige gegen den Unternehmer
Eine Wahlvorschlagsliste war laut Torben Ackermann fristgerecht beim Wahlleiter eingereicht worden. Wobei es nicht lange gedauert hätte bis Wolfgang Götz, der Inhaber von „Götz Brot“, auf Ackermann zugekommen sei. Sechs Abmahnungen in zwei Wochen folgten laut ARD-Doku, sogar von einer Versetzung war die Rede. Angeblich hätte er Hygienevorschriften missachtet. Er wurde anonym am schwarzen Brett des Unternehmens als Lügner diffamiert. Götz und dessen Tochter hätten sogar Wahlflyer entwendet, wobei dabei klar gegen das Betriebsverfassungsgesetz verstoßen worden sei, so die ARD-Doku. Daraufhin stellte die NGG Anzeige gegen den Unternehmer wegen Behinderung der Betriebsratswahl. Eine Haftstrafe bis zu einem Jahr ist für so ein Vergehen möglich.
Torben Ackermann gewann mit seiner Liste die Wahl klar und erhielt für seine Liste 8 von 11 Mandate im Betriebsrat. 3 Wochen später folgte jedoch die fristlose Kündigung. Vorwurf des Unternehmens: Er habe ältere Mitarbeiterinnen diskriminiert. Die Mehrheit des Betriebsrats mußte laut ARD-Doku dieser Kündigung zustimmen. Da die Betriebsräte aus Ackermanns Liste aber nicht erreichbar gewesen waren und der Rest für seine Kündigung stimmte, wurde er gefeuert. Ackermann wehrt sich und geht vor Gericht.
Update: Mittlerweile ist, laut Torben Ackermann, die juristische Auseinandersetzung beendet und der Rechtsstreit dauert nicht weiter an.
Die Doku findet Ihr hier in der ARD-Mediathek.