Betteln im Kiliansdom: Wachdienst sorgt für Sicherheit
Wuerzburgerleben
22. März 2016

Symbolbild Würzburg
Rückzugsort respektieren
Wiederholt gab es laut Pressemitteilung der POW Ärger mit aggressiven Bettlern im Kiliansdom. Im Kiliansdom und dem Neumünster sind daher ab sofort Mitarbeiter eines Sicherheitsdiensts aktiv. Anlass sei das massive und aggressive Auftreten von Bettlern, das seit einigen Wochen festzustellen sei. Die Mitarbeiter des Sicherheitsdienstes haben laut Pressemitteilung den Auftrag des Domkapitels, die Ordnung und Sicherheit im Dom zu gewährleisten.
Die Bischofskirche solle als Ort des Gebets und der Stille nicht gestört werden. Menschen, die hier einen Rückzugsort suchen oder zum Gottesdienst kommen, dürften nicht bedrängt werden. „Um dieses Ziel umzusetzen, arbeiten nun die Ehrenamtlichen der Besucherinformation, der Sicherheitsdienst und die Polizei Würzburg eng zusammen“, erläutert Dompfarrer Dr. Jürgen Vorndran.
Diebstähle in der Kirche
„Gerade jetzt an den Kar- und Ostertagen werden hier viele Gottesdienstteilnehmer erwartet. Daher scheinen beide Kirchen für die Bettler besonders attraktiv zu sein“, erklärt Vorndran in der Mitteilung an die Presse. „Sie waren zunächst nur außen direkt an den Domtüren zu finden, traten mittlerweile vor allem auch im Dom, unmittelbar vor und nach den Gottesdiensten in Erscheinung. Gottesdienstbesucher wurden noch in der Kirchenbank angesprochen oder beim Verlassen der Kirche bedrängt, Geld zu geben“, berichtet der Dompfarrer weiter.
Auch zwei Handtaschendiebstähle seien in diesem Zeitraum vorgefallen: So wurde laut dem Dompfarrer am 10. Januar eine Damenhandtasche während des Kommuniongangs am Sitzplatz entwendet, eine weitere am 2. Februar während der Austeilung des Blasiussegens im Anschluss an die Messfeier.
Ehrenamtliche überfordert
„Angesichts des jetzigen Ausmaßes der Vorfälle der Bettelei kann eine Aufsicht nicht von den ehrenamtlichen Mitarbeitern der Dombesucherpastoral geleistet werden“, sagt Vorndran. Die Damen und Herren der Besucherinfo stünden interessierten Besuchern Rede und Antwort, seien erfahren, was die Abläufe im Dom betrifft und würden bei großen Gottesdiensten auch als Ordner aushelfen. „Sie haben ein Auge auf den Dom, sind aber nicht in erster Linie für die Aufsicht verantwortlich.“
Für diesen teilweise auch unangenehmen Dienst brauche es ausgebildetes Personal. In anderen Kathedralen sei daher entsprechend ein eigener Sicherheitsdienst tätig. Diese sogenannten „Domschweizer“ sorgten für geordnete Abläufe in der jeweiligen Bischofskirche. „Am Würzburger Dom gibt es einen solchen Dienst bislang nicht.“
Vermehrt Beschwerden
Auch in der Innenstadt Würzburgs kam es in letzter Zeit vermehrt zu Beschwerden. Bettler seien hier aufdringlich geworden und immer häufiger auf der Suche nach spendablen Passanten, häufig handele es sich dabei um organisiertes Betteln. Des Weiteren gab es einige Vorfälle mit Trickbetrügern. Diese versuchten beispielsweise mithilfe der „Goldring-Masche“ Ahnungslose zu locken.
Dieser Beitrag beruht auf einer Pressemitteilung der Pressestelle Ordinariat Würzburg.