Basketball: Abgeschlagen und zurückgekämpft

Wuerzburgerleben

22. Oktober 2016

Würzburg - Foto: Pascal Höfig
Symbolbild Würzburg

Symbolbild Würzburg

Brilliante zweite Halbzeit

Es war eine unglaubliche Aufholjagd in der zweiten Halbzeit: Im Heimspiel des 6. Spieltags der easyCredit BBL hat s.Oliver Würzburg aus einem 20-Punkte-Rückstand innerhalb von sechzehn Spielminuten eine Zehn-Punkte-Führung gemacht und die Partie gegen die FRAPORT SKYLINERS am Ende verdient mit 73:64 (22:40) für sich entschieden. Top-Scorer im Main-Derby war Frankfurts Neuzugang Shavon Shields mit 18 Zählern. Auf Würzburger Seite punkteten Brendan Lane (16), Kresimir Lončar (13) und Jake Odum (12) zweistellig.

Schwache Offensive

In der ersten Halbzeit lief nicht viel zusammen in der Baskets-Offensive – Headcoach Doug Spradley kommentierte das nach dem Spiel mit der von ihm gewohnten Offenheit: „Unsere Halbzeitpause war interessant. Ich habe den Jungs gesagt, dass wir nicht wie Männer gespielt haben.“ Zu viele Würzburger Angriffe endeten vor dem Seitenwechsel in Ballverlusten oder mit einem Fehlwurf. Von der Dreierlinie wollte in den ersten zwanzig Minuten kein einziger der zwölf Wurfversuche fallen. Auch ihre wenigen Freiwurfchancen konnten die Gastgeber nicht nutzen – das Resultat war ein 2:7-Rückstand bereits in der 4. Minute.

Monsterblock

Zwar kämpften sich die Gastgeber danach zunächst wieder auf 6:7 heran und Max Ugrai sorgte mit einem Monsterblock gegen Quantez Robertson für den absoluten Höhepunkt der ersten Halbzeit, Danach hatten die mit Selbstvertrauen aufspielenden Gäste aus Hessen die Partie aber weitgehend im Griff und setzten sich immer weiter ab. Nach einem Dreier von Neuzugang Ekene Ibekwe endete das erste Viertel beim Spielstand von 8:19. Auch im zweiten Abschnitt gelang den Baskets vor eigenem Publikum zu wenig, um den Rückstand zu verkürzen. Im Gegenteil: Die Skyliners konnten den Abstand bis zur Pause auf 22:40 erhöhen.

Gas gegeben

Aus der Kabine kamen dann beide Mannschaften wie ausgewechselt – bei den Würzburgern war plötzlich viel mehr Aggressivität, Energie und Selbstvertrauen im Spiel, und die Frankfurter hielten nicht mehr so gut dagegen wie noch in den ersten zwanzig Minuten. Zwar erhöhte Shavon Shields den Abstand zunächst auf 20 Zähler (22:42, 21. Minute), doch dann waren die Würzburger voll da und gaben Gas: Vladimir Mihailović und Maurice Stuckey per Dreier starteten einen 16:0-Lauf, durch den die Gastgeber innerhalb von drei Minuten auf 38:42 verkürzen konnten.

Publikum dabei

Jetzt war auch das Würzburger Publikum wieder voll im Spiel, und die Aufholjagd konnte weiter gehen. Im vierten Viertel war es beim Spielstand von 50:58 Lamonte Ulmer, der mit einem krachenden Dunking die entscheidende Phase der Partie einleitete: Ein 19:1-Zwischenspurt, der den Spielverlauf der ersten Halbzeit endgültig auf den Kopf stellte. Für die erste Würzburger Führung der Begegnung zeichnete Spielmacher Jake Odum (12 Punkte und 6 Assists, alle in der zweiten Halbzeit) in der 34. Minute (59:58) verantwortlich. Kurze Zeit später eroberte erneut Odum den Ball und schloss den Fastbreak zum 64:59 ab – Auszeit Frankfurt in der 36. Minute.

Unaufhaltsam

Doch auch durch die Unterbrechung ließen Kresimir Lončar und Co. sich nicht mehr stoppen: Der Kapitän persönlich erhöhte mit einem Dreier und im folgenden Angriff mit einem Tip-In auf 69:59 (37. Minute). Zwar gelang es den Frankfurtern im Anschluss, den Würzburger Offensivdrang wieder besser zu kontrollieren – näher als 69:64 kamen sie aber nicht mehr heran. Ein Korbleger von Max Ugrai und zwei erfolgreiche Freiwürfe von Lamonte Ulmer sorgten in der Schlussminute für den Endstand von 73:64 – die zweite Halbzeit ging insgesamt mit 51:24 an die Gastgeber. Es war erst der zweite Würzburger Sieg im fünften BBL-Heimspiel gegen die FRAPORT SKYLINERS.

Würzburg vs. Fraport Skyliners

73:64 (8:19, 14:21, 25:14, 26:10)

Für s.Oliver Würzburg spielten: Brendan Lane 16 Punkte/1 Dreier, Kresimir Lončar 13/1 (7 Rebounds), Jake Odum 12 (6 Assists / 4 Steals), Lamonte Ulmer 9 (6 Rebounds), Vladimir Mihailović 8, Maurice Stuckey 6/1, James Southerland 5/1, Maximilian Ugrai 2 (6 Rebounds), Charles Barton 2, Felix Hoffmann.

Top-Perfomer Frankfurt: Shields 18 Punkte, Vaughn 11/1, Agva 11.

Key Stats

Ballverluste: Würzburg 14 – Frankfurt 21
Punkte in der Zone: Würzburg 44 – Frankfurt 30
Punkte aus Schnellangriff: Würzburg 15 – Frankfurt 8
Trefferquote Zwei-Punkt-Würfe: Würzburg 61 Prozent (25 von 41) – Frankfurt 43 Prozent (17 von 40)

Stimmen zum Spiel

Doug Spradley, s.Oliver Würzburg: „Die Halbzeitpause war interessant bei uns. Ich habe den Jungs gesagt, dass sie in der ersten Halbzeit nicht wie Männer gespielt haben, die Frankfurter waren uns auf allen Positionen überlegen. Da waren nicht alle Spieler im Kopf da. Ich habe schon beim Aufwärmen die Emotion vermisst, die ich nach dem Sieg in Tübingen erwartet hätte. Die Frankfurter haben eine tolle erste Halbzeit gespielt, ich bin sehr froh über die zweite Halbzeit. Da haben wir von der ersten Minute an die Aggressivität gezeigt, die man zeigen muss. Ich habe Maurice Stuckey reingenommen, um noch mehr Druck auf die Frankfurter Guards zu machen, das war ein Faktor. Außerdem haben wir den Ball nicht mehr so leichtfertig hergeschenkt wie vor der Pause, wir hatten nur vier Ballverluste in der zweiten Halbzeit. Die Mannschaft hat kämpferisches alles gegeben und gezeigt, dass sie das Spiel gewinnen will. Wir haben nach der Pause auch endlich gute Würfe produziert. Glückwunsch an meine Spieler, sie haben sehr viel Charakter gezeigt. Und danke an die Fans – sie haben uns in der zweiten Halbzeit zurückgebracht und unterstützt. Es war ein gemeinsamer Sieg.“

Klaus Perwas, FRAPORT SKYLINERS: „Glückwunsch an Würzburg für eine tolle kämpferische zweite Halbzeit. Wir haben eine ordentliche erste Halbzeit gespielt. Dann hat Würzburg uns ab dem dritten Viertel einen schönen Tritt in den Hintern verpasst. Sie haben sehr physisch gespielt, und in dieser Phase haben die Schiedsrichter etwas ihre Linie verloren. Aber das kann passieren. Wir müssen anders dagegen halten und anders auftreten. Wenn eine Mannschaft sich so steigern kann wie Würzburg es heute getan hat, dann muss man das Spiel nicht unbedingt verlieren. Wenn man aber selbst nicht dagegen hält, dann muss man sich auch nicht wundern, wenn man das Spiel verliert.“

Dieser Beitrag beruht auf einer Pressemitteilung der Sport und Event Würzburg Baskets GmbH.

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