Baskteball: Herzschlagfinale am „Boxing Day“
Wuerzburgerleben
27. Dezember 2016

Symbolbild Würzburg
Block von Brendan Lane
Spannend bis zur Schlusssirene: s.Oliver Würzburg hat sich nach einem hart umkämpften Weihnachtskrimi am zweiten Feiertag mit 87:86 (51:43) gegen die BG Göttingen durchgesetzt und damit zum ersten Mal in der laufenden Saison zwei Heimspiele in Folge gewonnen. In der letzten Aktion hatte Göttingens Top-Scorer Alex Ruoff (24 Punkte) die Chance, die Partie zu Gunsten der Gäste zu entscheiden, wurde aber durch einen Block von Brendan Lane gestoppt. Beste Werfer auf Würzburger Seite waren Jake Odum (25/2 Dreier), Lamonte Ulmer (22/3), Marshawn Powell (15/3) und Max Ugrai (14/2).
Wie die Feuerwehr
Beide Teams hatten am „Boxing Day“ in der s.Oliver Arena mit Ausfällen zu kämpfen: Bei den Hausherren fehlte der immer noch kranke Krešimir Lončar, die Gäste mussten auf Leon Williams und Dominik Spohr verzichten. Nach zwei Tagen Training an den Feiertagen auf dem Parkett der „Turnhölle“ legten zunächst die Gastgeber los wie die Feuerwehr: Bereits nach gut drei Minuten lag s.Oliver Würzburg dank der Treffsicherheit von Marshawn Powell und Lamonte Ulmer mit 13:4 vorne. Bis zur 7. Minute konnten die Unterfranken ihren Vorsprung auf 22:10 vergrößern, dann fanden die Niedersachsen besser ins Spiel und verkürzten durch einen 9:0-Lauf auf 22:19. Dann waren wieder Powell und Ulmer dran, so dass die Hausherren das erste Viertel mit 27:19 für sich entscheiden konnten.
Zweites Viertel ausgeglichen
„Wir müssen lernen, mit einer Führung besser umzugehen. Wir haben mentale Fehler gemacht, durch die Göttingen immer wieder zurück ins Spiel kam.“ So sollte s.Oliver Würzburg Headcoach Doug Spradley nach dem Spiel das weitere Geschehen zusammenfassen. Nach einem ausgeglichenen zweiten Abschnitt (24:24) ging es zwar beim Spielstand von 51:43 aus Sicht seiner Mannschaft in die Halbzeitpause, danach folgte aber eine Schwächephase, die den Veilchen eine am Ende fast erfolgreiche Aufholjagd ermöglichte.
Nicht aufgegeben
Ganze fünf Punkte gelangen den Hausherren in den ersten vier Minuten von Halbzeit zwei, so dass Göttingen auf 56:53 (24. Minute) verkürzen konnte. Danach blieb es bis zur allerletzten Aktion eine extrem enge und spannende Partie mit Siegchancen für beide Kontrahenten. Zunächst halbierten die Gäste ihren Pausenrückstand im dritten Viertel auf 72:68. Danach ließen sie zwar zunächst mehreren Chancen zum Ausgleich oder zur eigenen Führung liegen, gaben aber nie auf und holten sich schließlich knapp sechs Minuten vor dem Ende durch einen Freiwurf von Darius Carter den ersten Gleichstand seit dem Sprungball (77:77).
Vier Spieler fast raus
Kurze Zeit später hatten sie sich dann durch Alex Ruoff und Benas Veikalas ihre erste Führung (79:84, 37. Minute) erarbeitet – zu diesem Zeitpunkt hatten auf Würzburger Seite mit Maurice Stuckey, Brendan Lane und Marshawn Powell bereits vier Spieler vier Fouls auf dem Konto. „In dieser Situation hat man zum ersten Mal die Entschlossenheit in den Augen der Spieler gesehen. Sie wollten das Spiel unbedingt gewinnen“, so Spradley.
Intensive Defense
Zuerst traf Lamonte Ulmer den Dreier zum 82:84. Danach ließen die Gastgeber zwar gleich mehrere Chancen in Serie liegen, verteidigten am anderen Ende des Parketts aber so intensiv, dass den Göttingern in den letzten drei Spielminuten außer einem Korbleger von Scott Eatherton zum 82:86 keine Punkte mehr gelingen sollten.
Center Brendan Lane
Die beiden entscheidenden Aktionen kamen von Center Brendan Lane: Erst traf er 18 Sekunden vor Schluss einen Sprungwurf zur 87:86-Führung, dann hatte er – nach einer Göttinger Auszeit – in der letzten Angriffsaktion von Alex Ruoff mit ablaufender Uhr die Finger am Ball, um den wichtigen Heimsieg festzuhalten. Im letzten Spiel der Hinrunde und des Kalenderjahres tritt s.Oliver Würzburg bereits am Donnerstag bei den Eisbären Bremerhaven an.
Würzburg vs. Göttingen
87:86 (27:19, 24:24, 21:25, 15:18)
Für s.Oliver Würzburg spielten: Jake Odum 25 Punkte/2 Dreier, Lamonte Ulmer 22/3, Marshawn Powell 15/3, Max Ugrai 14/2 (7 Rebounds/5 Assists), Brendan Lane 7, Maurice Stuckey 2, Georg Voigtmann 2, Sebastian Betz, Felix Hoffmann, Charles Barton.
Top-Perfomer Göttingen: Ruoff 24/3 (6 Assists) Sanders 15/1 (6 Assists), Eatherton 15.
Stimmen zum Spiel
Doug Spradley, s.Oliver Würzburg: „Ich habe den Jungs gesagt dass sie lernen müssen, mit einer Führung umzugehen. Das hatten wir in dieser Saison ja noch nicht so oft. Wir hatten heute mehrmals mentale und Flüchtigkeitsfehler, durch die Göttingen immer wieder ins Spiel gekommen ist. Im dritten Viertel haben sie auf Zone umgestellt und wir wollten eigentlich den Korb attackieren, aber das haben wir nicht gemacht. Wir müssen den Ball definitiv besser unter das Brett bringen. Dazu braucht man aber natürlich auch die richtigen Spieler auf dem Parkett. Durch unsere Foulbelastung und den Ausfall von Krešimir Lončar hatten wir da heute Probleme. Als wir kurz vor Schluss mit fünf Punkten hinten waren, konnte man endlich die Entschlossenheit in den Augen der Spieler sehen. Das macht uns Mut für die nächsten Spiele. Ich bin sehr zufrieden, weil wir mit fünf Ausländern und ohne Kreso einen Weg gefunden haben, das Spiel zu gewinnen.“
Johan Roijakkers, BG Göttingen: „Glückwunsch an Würzburg zum verdienten Sieg. Ich kann als Trainer der BG Göttingen nicht unzufrieden sein, wenn wir am Ende einen Wurf haben, um das Spiel zu gewinnen. Natürlich hätten wir gerne gewonnen, aber unser Start war nicht so gut. Danach sind wir gut ins Spiel gekommen, aber ohne Domink Spohr und Leon Williams ist es schwer, eine Top-Mannschaft wie Würzburg zu schlagen. Wir können sehr zufrieden sein, nur mit dem ersten Viertel nicht.“
Dieser Beitrag beruht auf einer Pressemitteilung der Sport und Event Würzburg Baskets GmbH.