Basketball: Wende in zweiter Halbzeit verpasst
Wuerzburgerleben
7. Januar 2017

Sebastian Betz von s.Oliver Würzburg. Foto: Pascal Höfig
Guter Einstand
Die Wende wollte nicht gelingen: Mehrfach holte s.Oliver Würzburg beim Auftakt der Rückrunde am Freitag bei der BG Göttingen einen Rückstand auf, schaffte es aber in der zweiten Halbzeit trotzdem nicht, den Spielstand zu drehen. Am Ende mussten sich die Unterfranken beim Einstand ihres neuen Trainers Dirk Bauermann und von Aufbauspieler Elijah Johnson mit einer 67:79-Niederlage zufrieden geben. Top-Scorer auf Würzburger Seite waren Kapitän Krešimir Lončar und Lamonte Ulmer mit jeweils 13 Punkten.
Leichte Verletzung
Eine leichte Muskelverletzung im Oberschenkel hatte Spielmacher Jake Odum die ganze Woche außer Gefecht gesetzt, Neuzugang Elijah Johnson war erst am Donnerstag Abend zum Team gestoßen – nicht gerade die besten Voraussetzungen für die Vorbereitung auf den Rückrundenauftakt der easyCredit BBL. Dirk Bauermann veränderte die Startaufstellung von s.Oliver Würzburg auf zwei Positionen: Krešimir Lončar und Marshawn Powell durften an Stelle von Brendan Lane und Max Ugrai von Anfang an ran.
Sand im Getriebe
Über 3.300 Zuschauer sahen von Beginn an ein Duell von zwei Mannschaften, die vor allem in der Verteidigung konzentriert und intensiv zu Werke gingen und dem Gegner das Leben schwer zu machen versuchten. Das gelang zunächst den Gästen besser: Ein Dreier von Lamonte Ulmer und vier Lončar-Punkte bedeuteten die 4:7-Führung zu Beginn der 4. Minute. Danach kam im Angriff Sand ins Getriebe der Unterfranken, denen bis zum Ende des ersten Viertels nur noch vier weitere Punkte gelingen sollten – 15:11 lagen die Göttinger nach zehn Minuten vorne.
Deutlich abgesetzt
Zu Beginn des zweiten Spielabschnitts erhöhten die Niedersachsen schnell auf 20:11 – Bauermann nahm in der 12. Minute seine erste Auszeit als Würzburger Trainer. Doch auch im Anschluss fehlte seinen Spielern häufig noch die Bindung und der Rhythmus im Angriff – anders bei den Gastgebern, bei denen sich vor allem Scott Eatherton ein ums andere Mal am Korb durchsetzen und abschließen konnte. Das Resultat: Bis zur Halbzeit hatten sich die Göttinger auf 39:29 abgesetzt.
Guter zweiter Start
Aus der Kabine kamen die Gäste entschlossener und konzentrierter – unter anderem dank zwei Dreiern von Maurice Stuckey waren sie in der 25. Minute auf 45:41 dran. Auch nach einer Göttinger Auszeit lief es zunächst weiter gut. Neuzugang Elijah Johnson landete in der 28. Minute seinen ersten Treffer in der easyCredit BBL – ein Dreier zum 47:46. Es folgte eine aus Würzburger Sicht unglückliche Sequenz mit einem technischen und einem unsportlichen Foul, was den Hausherren die Gelegenheit gab, sich bis zur letzten Viertelpause wieder auf 54:48 abzusetzen.
Wende wieder misslungen
Diese Geschichte sollte sich dann im Schlussabschnitt noch einmal wiederholen: Die Unterfranken trafen jetzt einen Dreier nach dem anderen und starteten mit einem 11:4-Lauf ins vierte Viertel. Dadurch konnten sie sich erneut auf einen Zähler herankämpfen (60:59, 35. Minute). Die Wende wollte aber auch dieses Mal nicht gelingen: Die Göttinger, bei denen der starke Alex Ruoff 15 seiner 22 Punkte in den zweiten zwanzig Minuten erzielte, zogen wieder davon.
Mehr möglich
In der Schlussphase war es dann Leon Williams, der mit einem Dreier und einem Korbleger zum 72:62 (38. Minute) für die endgültige Entscheidung zu Gunsten der Göttinger sorgte. „Im vierten Viertel wäre noch viel möglich gewesen. Wir haben aber zu viele leichte Korbleger abgegeben, das werden wir korrigieren. Die Spieler haben viel investiert und bekommen jetzt zwei Tage frei. Dann werden wir in einer dreiwöchigen Mini-Vorbereitung an den Inhalten arbeiten, mit denen wir uns im Moment noch schwer tun“, sagte Dirk Bauermann nach der Partie.
Göttingen vs. Würzburg
79:67 (15:11, 24:18, 15:19, 25:19)
Für s.Oliver Würzburg spielten: Krešimir Lončar 13 Punkte, Lamonte Ulmer 13/3 Dreier (10 Rebounds), Maurice Stuckey 11/3, Brendan Lane 10 (7 Rebounds), Marshawn Powell 7/1, Elijah Johnson 6/2, Jake Odum 5/1 (5 Assists), Felix Hoffmann 2, Charles Barton, Max Ugrai
Top-Perfomer Göttingen: Ruoff 22/1 (11 Rebounds/8 Assists/3 Blocks), Eatherton 19, Carter 11, Williams 8/2, Mönninghoff 771 (3 Steals)
Key Stats
Zwei-Punkte-Würfe: Würzburg 17 von 38 (45 Prozent) – Göttingen 27 von 38 (71 Prozent)
Freiwürfe: Würzburg 3 von 5 (60 Prozent) – Göttingen 10 von 16 (63 Prozent)
Ballverluste: Würzburg 17 – Göttingen 9
Ballgewinne: Würzburg 3 – Göttingen 8
Stimmen zum Spiel
Dirk Bauermann, s.Oliver Würzburg: „Glückwunsch an Göttingen, sie haben sehr engagiert gespielt. Man hat gesehen, dass sie bei der mannschaftlichen Bindung einen Schritt weiter sind als wir. Das überrascht mich aber nicht, denn Jake Odum war wegen einer leichten Muskelverletzung nicht in der Lage mit der Mannschaft zu trainieren, seit ich hier bin. Elijah Johnson ist erst gestern Abend eingetroffen. Göttingen ist also viel besser eingespielt, aber das wird sich bald ändern. Ich war mit dem Willen zufrieden, den wir gezeigt haben. Wir waren gallig und sind immer wieder zurückgekommen. Wir haben von den Spielern gefordert, dass sie nie den Kopf hängen lassen und sich immer auf den nächsten Ballbesitz konzentrieren – das haben sie getan. Einige unserer Würfe haben auch reingeschaut und sind dann wieder raus gesprungen. Das hatte etwas damit zu tun, dass wir im Angriff teilweise vielleicht sogar zu viel gewollt haben. Insofern kann ich mit dieser Niederlage leben, denn für uns ist die lange Sicht wichtig. Wir haben jetzt drei Wochen Zeit, um uns über intensives Training auf ein anderes Niveau zu bringen.“
Johan Roijakkers, BG Göttingen: „Ich war sehr zufrieden mit der Energieleistung meiner Mannschaft. Wir mussten uns am Anfang an die neuen offensiven Systeme der Würzburger anpassen, das hat meine Mannschaft aber sehr gut getan. Wir hatten nur neun Ballverluste, haben also gut auf den Ball aufgepasst. Wir haben eine gute Verteidigung gespielt und die Rebounds geholt. die Einstellung hat gestimmt. Darius Carter hat uns in den letzten fünf Minuten einen wichtigen emotionalen Push gegeben.“
Dieser Bericht beruht auf einer Pressemitteilung der Sport und Event Würzburg Baskets GmbH.