Digitalisierung fördert Gründerszene

Wuerzburgerleben

31. Mai 2017

Die Industrie- und Handelskammer (IHK) Würzburg-Schweinfurt. Foto: Pascal Höfig
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Die Industrie- und Handelskammer (IHK) Würzburg-Schweinfurt. Foto: Pascal Höfig

Sprungbrett für Unternehmensgründungen

Die Digitalisierung bietet Start-ups gute Ausgangsbedingungen, um klassische Geschäftsmodelle in Frage zu stellen. Die IHK Würzburg-Schweinfurt und das Zentrum für Digitale Innovationen (ZDI) haben daher unter dem Titel „Neue digitale Gründerzeit“ in Würzburg einen Einblick in die Chancen und Grundlagen der Unternehmensgründung gegeben, während erfolgreiche Gründer ihre unternehmerische Praxis vorstellten.

Gründungsinteresse auf Tiefpunkt

Im Rahmen der Expertenvorträge zeigte sich zunächst ein nüchternes Bild: Die Gewerbeanmeldungen in Mainfranken sind im Jahr 2016 auf 6.745 gesunken, dies entspricht einem Minus von 4,3 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Die sinkende Anzahl der Neugründungen bestätigt auch eine Statistik des Deutschen Industrie- und Handelskammertags (DIHK).

Laut DIHK-Gründerreport 2016 hat das Gründungsinteresse in Deutschland einen neuen Tiefpunkt erreicht. Für Dr. Sascha Genders, IHK-Bereichsleiter für Existenzgründung und Unternehmensförderung sowie Standortpolitik ist diese Entwicklung fatal: „Wir brauchen junge, innovative Unternehmer, sie treiben mit ihren Neugründungen bestehende Betriebe an, damit diese sich im zunehmend digital geprägten Wettbewerb stetig verbessern. Oder sie übernehmen bestehende Betriebe und richten diese neu aus. Laut Oliver Freitag, IHK-Bereichsleiter Innovation und Umwelt, nimmt die Veränderung der Geschäftsmodelle immer schneller zu, neue Nischen und damit auch Wachstumspotenziale entstehen.

Erfolgsbeispiele aus der Region

Professor Dr. Andreas Nüchter vom Lehrstuhl 7 Robotik und Telematik der Universität Würzburg zeigte, wie sich Digitalisierung zur Flexibilisierung von Prozessen und Produktionsanlangen eignet. Der Wissenschaftler ist zugleich Mitgründer des Unternehmens Measurement in Motion GmbH, das sich auf High-End Laserscanning Lösungen für industrielle Anwendungen
spezialisiert hat. Mit einem mobilen Laserscanning vermisst das Unternehmen schnell und präzise große Umgebungen in 3D.

In der anschließenden Podiumsrunde, moderiert von Anke Faust, diskutieren Dr. Thomas Lübbeke, Gründer und Inhaber der CASAIO GmbH, Dr. Nils Gageik, Gründer und Mitinhaber der Emqopter GmbH sowie Simon Mohr, Geschäftsführer und Mitbegründer der E2N GmbH, ihre individuellen Erfolgsgeschichten. Über die Motivation zur Selbstständigkeit und finanzielle und organisatorische Herausforderungen der Gründung hinaus waren sich die Diskutanten einig: Der Aufbau und die Pflege von Netzwerken ist ein wesentlicher Erfolgsgarant für Jungunternehmer.

IHK und ZDI fördern regionale Gründerszene

Das Zentrum für Digitale Innovationen (ZDI) versteht sich laut Christian Andersen, Leiter Organisation und Planung im ZDI, als Sprungbrett und Netzwerkplattform für digitale Start-ups aus der Region: „Wir wollen Start-ups untereinander vernetzen und zeitgleich als Ideenschmiede dazu beitragen, unternehmerische Potenziale aus dem Hochschulstandort in Geschäftskonzepte zu überführen.“ Die IHK als Partner des ZDI berät bei Fragen rund um die Digitalisierung oder beim Schritt in die Selbstständigkeit. Neu ist ein Mentoring-Programm für Start-ups.

Dieser Artikel beruht auf einer Pressemitteilung der IHK Würzburg-Schweinfurt.

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