Weihnachten international: Teil 2

Katharina Kraus

22. Dezember 2017

Lucia aus Italien (links) und Lena aus Griechenland. Fotos: Katharina Bormann (links), Lena Ionnidis (rechts)
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Lucia aus Italien (links) und Lena aus Griechenland. Fotos: Katharina Bormann (links), Lena Ionnidis (rechts

Glühwein, Bratwurst und “Stille Nacht, heilige Nacht” – typische deutsche Dinge und für die meisten schon von Kindesbeinen an fester Bestandteil der deutschen Vorweihnachtszeit.Aber wie empfinden die zahlreichen internationalen Studenten hier in Würzburg diese Bräuche? Wie feiern sie Weihnachten in ihrer Heimat und was halten sie von Würzburg und Deutschland im Allgemeinen?

Wir haben uns bei Studierenden der Universität und der FHWS umgehört und spannende Einblicke in Traditionen anderer Kulturen bekommen. Den Start machten Violeta Nikolova aus Bulgarien und Valeria Salazar Sánchez aus Kolumbien. Weiter geht es mit Lucia Razza aus Italien und Lena Ioannidi aus Griechenland.

Lucia Razza aus Italien

Wie ist dein Name, wie alt bist du und woher kommst du?
Ich heiße Lucia Razza, bin 21 Jahre alt und komme aus der Nähe von Mailand in Italien.

Seit wann bist du in Würzburg und was studierst du?
Vor einem Jahr bin ich nach Würzburg gezogen um ein Vollzeit-Studium an der JMU in Romanistik, Spanisch und Anglistik zu beginnen. Allerdings war ich vor zwei Jahren auch schon länger in Niedersachsen, weshalb Deutschland nicht komplett neu für mich ist.

Wie findest du den Winter in Deutschland?
Da es von meinem Zuhause nur ca. 20 Minuten bis in die Alpen sind, ist der Winter zuhause sehr ähnlich zu hier. Schnee gibt es bei uns genauso wie kaltes Wetter.

Wie findest du die Weihnachtszeit in Deutschland? Gibt es ähnliche Traditionen und Bräuche in deiner Heimat?
Durch die Nähe meiner Heimatstadt zur Schweiz, waren mir die deutschen Weihnachtstraditionen nicht ganz neu. Wobei es bei uns keine Weihnachtsmärkte wie hier gibt. Das ist schon etwas Tolles. Glühwein und Bratwurst kannte ich aber auch schon vorher. Bei unseren Weihnachtstraditionen gibt es nur kleine Unterschiede: Zum Beispiel ist bei uns – wie in Amerika – am Morgen des 25. Dezember Bescherung und der Weihnachtsmann bringt die Geschenke in der Nacht von den 24. auf den 25. Die Kinder lassen ihm dann einen Teller mit Keksen und ein Glas Milch da.

Lucia Razza aus Italien. Foto: Katharina Bormann

Lucia Razza aus Italien. Foto: Katharina Bormann

Wie feiert man Weihnachten in deiner Heimat?
Am Heiligen Abend geht es traditionell in die Christmette – auch Leute die nicht so gläubig sind. Nach der Messe trifft man sich dann vor der Kirche und trinkt etwas zusammen. Zu Essen gibt es bei meiner Familie an Weihnachten traditionell Fisch oder Fleisch. Wir feiern dann auch den ersten und den zweiten Weihnachtsfeiertag mit unseren Familien.

Was vermisst du an Zuhause bzw. was magst du besonders an Deutschland?
Am meisten vermisse ich natürlich das Essen. Ich koche eigentlich immer selbst und hier schmecken z.B. die Tomaten total wässerig. Bei uns zuhause haben wir einen Garten, wo wir das meiste Gemüse selbst anbauen. Das schmeckt dann natürlich wesentlich besser. An Deutschland mag ich allerdings, dass das Studieren hier so günstig ist. Auch die Jobangebote für Studenten sind super. Ich hatte jetzt schon zwei Nebenjobs, während ich in Italien wahrscheinlich nichts Vergleichbares gefunden hätte.

Wie gefällt dir Würzburg im Allgemeinen?
Ich bin auf Empfehlung von Freunden aus Niedersachsen nach Würzburg gekommen, weil sie so davon geschwärmt haben. Entsprechend habe ich mich bewusst gegen Berlin und Heidelberg und für Würzburg entschieden und habe meinen Entschluss noch nicht bereut. Mir gefallen etwas kleinere Städte immer ein bisschen besser als riesige Metropolen und vor allem die vielen jungen Menschen und das Studentenleben hier sind super! Und auch die Unterstützung und Förderung von internationalen Studenten in Form von Sprachkursen, Events und dem Kennenlernen anderer ausländischer Studenten ist vorbildlich!

Lena Ioannidi aus Griechenland

 Wie ist dein Name, wie alt bist du und woher kommst du?
Mein Name ist Lena Ioannidi, ich bin 21 Jahre alt und komme aus Kreta in Griechenland.

Seit wann bist du in Würzburg und was studierst du?
Nach Würzburg bin ich im Oktober gekommen, um ein Erasmus-Semester in Deutschland zu verbringen. Ich studiere „Klassische und Prähistorische Archäologie“ an der JMU.

Wie findest du den Winter in Deutschland?
Ich bin in einer sehr warmen Stadt in Griechenland groß geworden. Schnee und Regen war ich also nicht gewohnt. Entsprechend ist es ein großer Unterschied zwischen zu Hause und hier. Beides einmal zu erleben, war eine ganz neue Erfahrung für mich.

Wie findest du die Weihnachtszeit in Deutschland? Gibt es ähnliche Traditionen und Bräuche in deiner Heimat?
In Deutschland ist Weihnachten ein einziges großes Fest – bunte Farben, besinnliche Lieder, Essen, Trinken, Weihnachtsmärkte. Der Feiertag im Generellen ist in Griechenland zwar das Gleiche, ist aber weniger prunkvoll. Wir haben aber auch kleinere Weihnachtsmärkte. Diese haben zwar weniger zu Trinken im Angebot, dafür aber auch ziemlich viel Essen und Süßigkeiten.

Lena Ionnidis aus Griechenland. Foto: Privat

Lena Ioannidi aus Griechenland. Foto: Privat

Wie feiert man Weihnachten in deiner Heimat?
Am 24. Dezember ist es bei mir zuhause üblich, dass kleine Kinder durch die Nachbarschaft ziehen und traditionelle Weihnachtslieder singen. Dafür bekommen sie dann ein wenig Geld oder Süßigkeiten. Am Morgen des 25. stehen wir meist schon sehr früh auf und fangen zu kochen an.

Viele Menschen gehen außerdem in die Kirche und zünden Kerzen an. Um ca. 14 Uhr ist das Essen fertig und die ganze Familie setzt sich zusammen an den Tisch. Traditionell gibt es dann Hähnchen mit Kartoffeln oder Reis. Dazu gibt es griechischen Salat, Tzatziki und griechischen Wein. Nach dem Essen gehen die meisten dann abends noch einmal in Bars oder Lokale mit traditioneller Musik.

Was vermisst du an Zuhause bzw. was magst du besonders an Deutschland?
Ich bin direkt am Meer groß geworden. Morgens aufzuwachen, das blaue Wasser zu sehen und die salzige Luft zu riechen, fehlen mir hier zugegebenermaßen am meisten. Aber trotz des fehlenden Meeres, liebe ich es, hier zu leben. Die Landschaft ist wunderschön und alles hier ist so organisiert. Am Anfang war es schwierig sich einzuleben, weil in meinem Land alles ziemlich chaotisch ist. Aber jetzt habe ich mich an alles gewöhnt und ich denke, dass ist für mich ein positiver Wandel in meinem Leben.

Wie gefällt dir Würzburg im Allgemeinen?
Würzburg ist wirklich sehr hübsch. Große, schöne Plätze um sich zu treffen und beeindruckende Architektur soweit man sieht. Es ist zwar etwas klein, aber deshalb auf keinen Fall langweilig. Ich würde mich auf jeden Fall wieder für Würzburg entscheiden!

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