Spartan-Race & Ultrabeast: Sven liebt die Herausforderung

Wuerzburgerleben

4. Januar 2018

Sven Gehwald bei einem Rennen in Les Comes bei Barcelona. Foto: Sportfotograf/Sven Gehwald
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Sven Gehwald bei einem Renne in Les Comes bei Barcelona. Foto: Sportfotograf/Sven Gehwald

Ein Gastbeitrag von Sven Gehwald.

Als vor einem Jahr 2017 in den Startlöchern stand, fingen meine Freunde an, mich aufzuziehen, weil in 2017 der große Sprung von den 20er in die 30er nahte. Dieses „schreckliche“ Jahr, ab dem ich jetzt wohl alt werde, wollte ich zum Anreiz nehmen, um 2017 zu meinem sportlichsten Jahr überhaupt zu machen.

Spartan Races

Also fing ich an und plante einige Hindernisläufe, welche ich mit dem Besuch von Freunden auf der ganzen Welt kombinierte. Im Fokus standen hier die Spartan Races. Diese bieten im Bereich der Hindernisläufe eine besondere Herausforderung. Dabei wird nicht nur auf einfachen Trails gelaufen, sondern es werden auch weitere Hindernisse in den Weg gelegt und bereitgestellt. Zum Beispiel klettert man an einem Seil nach oben, trägt einen Atlasstein, kriecht unter Stacheldraht hindurch, trägt mit Kies gefüllte Eimer, wirft Speere oder muss lange Matschpisten kriechend bewältigen.

Sven Gehwald bei einem Spartan Race bei Barcelona. Foto: Sportograf, Sven Gehwald

Sven Gehwald bei einem Spartan Race bei Barcelona. Foto: Sportograf, Sven Gehwald

Einmal um die Welt

Oberndorf, Duisburg, Barcelona, Québec City, Windsor, Côte d’Azure, München und Amsterdam standen schnell auf dem Plan. Nahezu überall mehrere Läufe in Kombination.
 Bei einem Spartan Race können an einem Wochenende in der Regel verschiedene Distanzen gelaufen werden. Wenn man möchte, kombiniert man diese und startet somit bei mehreren Läufen innerhalb der zwei Tage.

Planung

Während der Planungsphase schrieb mir ein Freund aus Australien und fragte, ob ich mit ihm einen Ultrabeast auf Hawaii laufe. Ein Ultrabeast besteht aus zwei aufeinanderfolgenden Beast-Läufen, welcher ein Spartan Race mit Berglauf-Elementen ist. Obendrein schafften wir an diesem Wochenende die Trifecta. Für eine Trifecta-Medaille ist es nötig, drei verschiedene Distanzen zu beenden: 
Sprint (7Km+), Super (12Km+) und Beast (20Km+) alternativ Ultrabeast. Das Ziel Hawaii ergänzte den geplanten zweiten Urlaub, der bereits aus Mexiko und Kanada bestand. Dafür habe ich 5 Wochen Urlaub am Stück geplant.

Sven Gehwald mit seinem australischen Freund beim Spartan Race auf Hawaii. Foto: Sportograf, Sven Gehwald

Sven Gehwald mit seinem australischen Freund beim Spartan Race auf Hawaii. Foto: Sportograf, Sven Gehwald

Hawaii

Wir haben uns für Samstag das UltraBeast vorgenommen und für den Sonntag die beiden weiteren Distanzen Super und Sprint. Hawaii bot natürlich bei dem Lauf selbst die gleiche atemberaubende Aussicht, die diverse Wander-, Schnorcheltrips und Motorradtouren boten. Sogar die Filmkulissen von Jurassic Parc haben wir live gesehen. In der ersten Runde des Ultrabeast Laufes stieß ich mir den rechten großen Zeh sehr heftig bei einer Flussdurchquerung an. Leichtsinnigerweise lief ich einfach weiter.

Gebrochener Zeh

Nach den beiden weiteren Läufen am Sonntag war es dann doch mal an der Zeit abzuklären, was der Zeh denn so macht, außer blau sein und Schmerzen zu bescheren. ‚Gebrochen‘ war die Diagnose und somit wurden die nächsten Ausflüge etwas behäbiger. Die drei Wochen bis zum Lauf in Kanada waren entsprechend mit Schonung versehen, um dort starten zu können.

Ultrabeast mit über 3.000 Höhenmetern

Während dem Lauf auf Hawaii trafen wir zwei Läufer aus Kanada, welche mir die Hiobsbotschaft überbrachten, dass es bei dem Ultrabeast in Québec City, für den ich mich angemeldet hatte, über 3.000 Höhenmeter geben wird. Das jagte natürlich sofort ordentlich Respekt ein. Denn so viele Höhenmeter auf einen Marathon zu verteilen ist eine Ansage. 
Die Realität war noch herausfordernder als erwartet. Denn die Höhenmeter verteilten sich auf 10 schwarze Skipisten, die hinauf sowie bergab bewältigt werden mussten. Der gebrochene Zeh vereinfachte die Situation nicht wirklich. Doch genau solche Herausforderungen liebe ich: Dinge, die ich vorher noch nie getan habe und offensichtlich total verrückt erscheinen.

Sven Gewald bei einem Spartan Race in Andorra. Foto: Sportograf, Sven Gehwald

Sven Gewald bei einem Spartan Race in Andorra. Foto: Sportograf, Sven Gehwald

Trifecta Wochenende in Andorra

Zwei Schweden, die ich schließlich bei dem Laufwochenende in Barcelona kennenlernte, fragten, ob ich mit ihnen nicht auch das Trifecta Wochenende in Andorra laufen möchte. Da Andorra in den Pyrenäen liegt, standen hier ebenfalls wieder ordentlich Höhenmeter auf dem Plan. 
Wie sich jedoch herausstellte auch wahnsinnig schöne Ausblicke, Schnee und Trails, wie man sie in Deutschland vergeblich sucht.

Sven Gehwald springt über ein Feuer bei einem Spartan Race in Andorra. Foto: Sportograf, Sven Gehwald

Sven Gehwald springt über ein Feuer bei einem Spartan Race in Andorra. Foto: Sportograf, Sven Gehwald

Sondermedaille & Erinnerungen

Nach den beiden letzten Läufen in Amsterdam hielt ich nun die Sondermedaille Trifecta X7 (7x Sprint + Super + Beast/ Ultrabeast) in der Hand. 25 Spartan Races, tolle Zeit mit Freunden, Freude, Glück, aber auch Qualen und Schmerzen liegen neben wahnsinnigen Ausblicken hinter mir.

Straßenmarathon in Wien und Berlin

Nach den Touren im Ausland stand außerdem 2017 neben diversen kürzeren Straßenläufen in und um Würzburg (Nikolauslauf, Firmenlauf Eibelstadt, iWelt Halbmarathon usw.) herum auch mein erster Straßenmarathon in Wien mit persönlicher Bestzeit sowie der Berlinmarathon an meinem 30. Geburtstag auf dem Plan. Da ein Freund und ich beschlossen, die Marathon Majors (Berlin, London, Boston, Chicago, New York und Tokyo) zu laufen, starteten wir auch hier gemeinsam und liefen den Lauf selbstverständlich auch zusammen.

Sven Gehwald (links) beim Berlin Marathon. Foto: Sven Gehwald

Sven Gehwald (links) beim Berlin Marathon. Foto: Sven Gehwald

Berlin besser als Wien

Das Publikum in Berlin war absolut genial! Viel enthusiastischer als die Zuschauer in Wien.
 Unsere Hauptstadt ist für jeden Läufer ein absolutes Schmankerl! 2017 war dieser Lauf für mich ein absolutes Highlight. Aber besonders die Menschen, inzwischen Freunde, die ich bei all den Läufen kennenlernte, die Freunde, die mich als Mitläufer oder Zuschauer begleiteten, machten jedes Event zu etwas Einzigartigem.

Anmerkung der Redaktion

Gastbeiträge geben nicht automatisch die Meinung der Redaktion wieder. Sie sollen zur Debatte anregen  – so wie auch jeder gute Kommentar auf Facebook. Wir geben deshalb allen unseren Lesern die Chance, ihre Meinung bei uns zu veröffentlichen und diese diskutieren zu lassen. Wir freuen uns über Gastbeiträge zu allen Themen an: redaktion@wuerzburgerleben.de.

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