Personalie Hollerbach: Einigung zwischen Kickers und HSV

Katharina Kraus

31. Januar 2018

Fußballtrainer Bernd Hollerbach. Foto: Pascal Höfig
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Fußballtrainer Bernd Hollerbach. Foto: Pascal Höfig

Nun gibt es wohl doch eine Einigung in der Causa Bernd Hollerbach zwischen den Würzburger Kickers und dem Hamburger SV. Wie bereits berichtet, hatte sich der Würzburger Drittligist vor Kurzem an die Öffentlichkeit gewandt und erklärt, dass in Sachen Trainertransfer und Vertragsende bzw. Vertragsunterzeichnung von Hollerbach beim HSV noch keinerlei Einigung bestünde. Dies wurde allerdings bereits von den Hanseaten öffentlich kommuniziert. Die Kickers hatten dem HSV nun eine Frist bis zum heutigen Mittwoch, 31. Januar gesetzt, um alles rechtmäßig zu klären.

„Absolut kein Verständnis!“

Der FC Würzburger Kickers hat am Mittag dem Hamburger SV offiziell mitgeteilt, dass man das bestehende Arbeitsverhältnis mit Bernd Hollerbach im Zuge des seit vergangenen Freitag vorliegenden „Entschädigungsangebots“ des HSV annehmen wird und damit die formale Voraussetzung für dessen Cheftrainer-Engagement bei den Hanseaten freimacht, so heißt es in einer Pressemitteilung. Dabei haben die FWK-Gremien den Verantwortlichen des HSV aber noch einmal mitgeteilt, dass man über die Versäumnisse eines korrekten Vorgehens, einer zeitnahen klaren Vereinbarung und nicht zuletzt über die mit dem Angebot selbst zum Ausdruck gebrachte geringe Wertschätzung absolut kein Verständnis habe.

Geld wird gespendet

„Objektiv muss man leider festhalten, dass der Umfang des Angebots dem Wert und den Qualitäten von Bernd sowie der Wichtigkeit seiner Verpflichtung in der aktuellen HSV-Situation nicht annähernd gerecht wird. Wir nehmen es aber einzig und allein aufgrund der Freundschaft zu Bernd an. Wir werden das Geld vom Hamburger SV nicht behalten“, heißt es weiter in der Pressemitteilung der Kickers. Stattdessen werden karitative Organisationen gesucht und das Geld an bedürftige Kinder und Jugendliche gespendet – hälftig an soziale Einrichtungen bei in der Region Würzburg, hälftig an soziale Einrichtungen im Stadtteil St. Pauli, so FWK-Vorstandsvorsitzender Daniel Sauer.

„Der Hamburger SV hat mit der Verpflichtung von Bernd Hollerbach als neuem Cheftrainer seine wohl wichtigste Personal-Entscheidung der Rückrunde und im Kampf um den Bundesliga-Klassenerhalt getroffen. Bei einer solch wichtigen Personalie hätten wir uns als beteiligte Partei mehr Respekt und ein sorgsameres Vorgehen gewünscht.“

Verzicht auf juristische Schritte

Erst vier Tage nach offizieller Verkündung der Verpflichtung durch den HSV sowie eines informellen Telefonats hatte der Club sich schriftlich und offiziell bei den Kickers um eine saubere und rechtswirksame Klärung der Vertragssituation bemüht. Dennoch haben sich die Gremien des FC Würzburger Kickers im Sinne einer fairen Regelung für Bernd Hollerbach, der beim FWK hervorragende Arbeit geleistet hat, dazu entschieden, auf weitere – zur Not juristische Schritte – zu verzichten, so der Wortlaut der Pressemitteilung. Der FWK wird das seitens des Hamburger SV schriftlich unterbreitete Angebot im Sinne einer schnellen Lösung der Situation umsetzen.

Wieder dem Sport widmen

„Wir halten es für absolut legitim, hier nochmals unseren Standpunkt und unsere Position in den letzten Tagen klar zum Ausdruck gebracht zu haben“, erklärt Kickers-Aufsichtsratsmitglied Sebastian Herkert. „Jetzt können sich alle wieder auf das Sportliche konzentrieren, schließlich wartet am Samstag gegen den 1. FC Magdeburg ein echtes Highlight auf uns. Ab sofort sollen sich auch Bernd Hollerbach und seine Mannschaft wieder voll und ganz den sportlichen Themen widmen können, was einigen Verantwortlichen des HSV in letzter Zeit offensichtlich nicht so wichtig erschienen ist.“

„Wir sind im Recht!“

Vorstand und Aufsichtsrat des FC Würzburger Kickers stellen abschließend fest: „Wir sind juristisch und moralisch im Recht, müssen und wollen aber Bernd Hollerbach schützen, der in Würzburg hervorragende Arbeit und mit dem Doppelaufstieg Einzigartiges geleistet hat.“

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