5 Gründe, warum Fasching nervt
Katharina Kraus
1. Februar 2018

Mancher kann mit Fasching nichts anfangen. Symbolfoto: Pascal Höfig
Helau, Konfetti und immer nur lustig sein – juhu – äh nein, richtig nervig für Leute, die Fasching absolut nicht leiden können. In Schweinfurt, wo von Altweiberfasching bis zum großen Faschingszug am Dienstag gefeiert wird, freuen sich sicherlich schon viele auf das traditionelle Faschingswochenende – denn dann herrscht bis Aschermittwoch wieder Ausnahmezustand in unserem Städtchen am Main
Doch es gibt auch mindestens genauso viele Menschen, denen es vor diesen Tagen graut. Was Faschingsgegner als häufigste Argumente gegen die fünfte Jahreszeit wohl nennen würden, haben wir zusammengefasst. Natürlich gilt wie immer: Dieser Artikel basiert auf Meinungen der Redaktionsmitglieder. Ergänzungen gerne in die Kommentare!
Aufgesetzte Freude
An 51 Wochen des Jahres ziehen viele Franken grimmige Gesichter und pflaumen ihre Mitmenschen in den verschiedensten Situationen an. Während der Faschingszeit liegt man sich dann plötzlich überschwänglich in den Armen und schunkelt sich von einem Gassenhauer zum nächsten. Authentizität geht anders. Das größte Übel sind dann die Büttenreden: Vermeintliche Witzigkeit in schlechter Reimform und mit einem Tusch nach jedem Gag. Da-Daaa, damit auch ja jeder weiß: “Jetzt muss gelacht werden!”
Allgemeines Besäufnis
Besoffene Partygänger in albernen Kostümen, die laut singend durch die Straßen wanken und ihre volle Blase an Hauswänden und in Büschen entleeren: Während der Faschingszeit werden aus sonst so zivilisierten Ärzten, Lehrern und Angestellten plötzlich wieder primitive Urzeitmenschen. Betrunkene Kerle, die lallend versuchen das Objekt ihrer Begierde auf ein Tänzchen einzuladen oder Gruppen von Kegelclub-Damen die den zigsten Prosecco zischen. Ganz abgesehen davon, dass wohl die wenigsten noch die tatsächlichen Traditionen und Hintergründe der Narrenzeit kennen.
Pseudo-sexy Krankenschwestern
Jedes Jahr das gleiche Spiel: Die Straßen sind voll mit pseudo-sexy Krankenschwestern, die sich mal wieder in viel zu kurze und zu enge Kostüme zwängen. Ganz “individuell” gekleidet, entscheiden sich alljährlich wieder Miezen, Disney-Prinzessinen und Teufelchen in knappen Outfits auf Beutefang gehen. Aber auch bei den Herren hält sich die Kreativität bei der Kostümwahl oft in Grenzen, wenn Superhelden, Piraten und Piloten wieder versuchen, die Damen der Schöpfung zu bezirzen. Unsere Prophezeihung für dieses Jahr: Albtraumhafte Pennywise-Kostüme und Einhörner in Pastellfarben.
“Ich hab ‘ne Zwiebel auf’m Kopf, ich bin ein Döner”
“Ich hab ‘ne Zwiebel auf’m Kopf, ich bin ein Döner”. Solche und andere tiefgründige Weisheiten dröhnen während der Faschingszeit in ohrenbetäubender Lautstärke aus sämtlichen Kneipen. (Tipp: Die Nähe der Schweinfurter Stadthalle sollte jeder Faschingsmuffel meiden.) Noch schlimmer sind nur die betrunkenen Möchtegern-Sänger, die die “Hits” in voller Lautstärke mitgrölen. Da werden coole Hip-Hopper plötzlich zu Helene-Fischer Jüngern, während sonstige R&B Queens zu Höhner-Groupies mutieren. Apropos: Schlimmer als die Synthesizer-Trompeten und der schreckliche Discofox-Beat sind dann nur noch Lieder in Kölscher Mundart. Versteht in Franken eh keiner.
Faschingszüge
Die Faschingszüge sind für Karnevalsmuffel der schreckliche Höhepunkt der närrischen Zeit. Hier treffen alle bisher genannten Nachteile aufeinander und gipfeln darin, dass während des Umzuges in der Innenstadt am Dienstag kein Durchkommen mehr ist. Der Verkehr liegt komplett auf Eis und selbst zu Fuß oder mit dem Rad möchte man sich nicht durch das Pulk aus besoffenen und singenden Mitbürgern kämpfen.
Wer kann, verbarrikadiert sich dann einfach so gut es geht zu Hause. Gegen die akute Lärmbelästigung helfen dann jedoch nur noch Kopfhörer oder Ohropax. Aber auch die hinterlassenen Müllmengen sind kein unbedeutender Faktor, die Straßen sind jedes Jahr mit Flaschen, Bechern und verlorenen Faschingsutensilien übersät. Und ist es tatsächlich nötig, Lebensmittel auf die Straße zu werfen, wo sie zertreten werden und die nächsten Wochen zwischen Kopfsteinpflaster und Bahngleisen klemmen?