Studentenwerk-Projekt gescheitert: Zurück zum Einwegbecher
Wuerzburgerleben
29. März 2018

Das kann Würzburg besser! Foto: Inka
Mit dem Frühling kommt der Müll! Ganz langsam erwachen die ersten Blumen aus ihrem Winterschlaf und trotzen den noch etwas frischen Temperaturen. Der Frühling streckt noch fast unmerklich seine ersten, zarten Fühler aus und man das hoffentlich bald bessere Wetter langsam erahnen. Mit den Temperaturen steigt auf die Vorfreude auf all das, was man bei schönerem Wetter wieder draußen unternehmen kann: Ein Picknick mit Freunden, eine Wanderung durch die Weinberge, Angrillen am Mainufer. Alles tolle Dinge, um den Frühling willkommen zu heißen, aber leider vergessen bei den Outdoor-Aktivitäten oftmals viele ihren Müll wieder mitzunehmen und zu entsorgen. Das Ergebnis: Bergeweise Müll, der sich wohl bald wieder in den Wiesen und Plätzen in Würzburg sammeln wird.
Überfüllte Mülleimer
Und selbst wenn man es schafft seinen Abfall bis zum nächsten Mülleimer mitzunehmen, sind diese dann oftmals schnell von den Hinterlassenschaften anderer überfüllt und der eigene Unrat wird einfach neben den Tonnen abgestellt. Da reicht dann schon ein kleiner Windstoß und der Pappbecher landet in der nächstgelegenen Grünfläche. Keine schöne und vor allem keine sehr umweltfreundliche Situation.

So ein „frühlingshafter“ Anblick bietet sich wohl leider bald wieder an jeder Ecke. Foto: Inka
Kampf dem Einweg
Gegen Müll und unnötigen Papierverbrauch wollte auch das Studentenwerk etwas unternehmen und führte im vergangenen Oktober neben den weißen Keramiktassen auch praktische Mehrwegbecher ein, die die konventionellen Pappbecher ersetzen sollten. Immerhin landeten bis dahin jährlich allein in den Würzburger Cafeterien ganze 600.000 Becher im Müll. Die Idee war simpel und alles hätte so schön sein können – eine saubere Hochschule und eine umweltfreundliche Art seinen Kaffee zu genießen.
Trauriges Ende einer tollen Idee
Das war so nicht Sinn der Sache, wie es sich das Studentenwerk gewünscht hätte: Stattdessen mussten ganze 3.000 Tassen nachgekauft werden, die, nicht wie vorgesehen, in der Cafeteria zurückgegeben wurden. Auf Dauer ist das natürlich nicht finanzierbar. Entsprechend werden aus Kostengründen also bald wieder die alten Becher aus Pappe eingeführt werden und die überfüllten Mülleimer bald wieder zum Hochschulalltag gehören.
Für die Verantwortlichen des Projektes ist das schnelle Ende der Idee für den Umweltschutz natürlich bitter und auch viele Studierende der Hochschulen können das Verhalten ihrer Kommilitonen nicht nachvollziehen. Ihre Verbesserungsvorschläge: Pfand für die Tassen verlangen!

Gebrauchte Tassen einfach in die roten Boxen vor der Cafeteria stellen: Das Rückgabe-System ist eigentlich ziemlich simpel. Foto: Lara Engelmann
Eigene Becher mitbringen
Trotz allem glaubt das Studentenwerk an das Umweltbewusstsein der Studierenden: Es wird dazu aufgerufen, eigene Thermobecher mitzunehmen, um die Pappbechernutzung zu reduzieren. Alternativ könnten die Studierenden auch die Mehrwegbecher des Studentenwerks in Anspruch nehmen, die es in der Cafeteria zu kaufen gibt. Nebenbei bemerkt kann man diese sogar zum Reinigen einfach zurückgeben und bekommt dafür einen neuen, sauberen Becher.
Klingt doch eigentlich nach einem ziemlich großartigen Angebot, oder? Worauf also warten: Lieber mit gutem Gewissen seinen Kaffee genießen und im Kleinen ein bisschen für den Umweltschutz tun. Natürlich auch wenn es darum geht, abseits der Hochschule seine Abfälle nach einem schönen Abend mit Freunden wieder mit nach Hause zu nehmen. Alles doch eigentlich gar nicht so schwer…