Diskussion um Mehrweg oder Einweg: Zurück zur Pappe
Wuerzburgerleben
10. April 2018

Gebrauchte Tassen in Würzburger Hochschulen. Foto: Lara Engelmann
Unser Beitrag über den Schritt des Studentenwerks, von den nachhaltigen Mehrwegbechern zurück zu den Einwegbechern, hat die Gemüter unserer Community ziemlich erregt und viele Leser zum Diskutieren gebracht. Auch uns hat das Thema noch weiterhin beschäftigt, sodass wir uns mit dem Studentenwerk in Verbindung gesetzt haben, um letzte offene Fragen zu klären. Seit dem 9. April ist es nämlich nun wieder soweit: Die Pappbecher sind zurück und stehen neben den weißen Tassen wieder kostenlos an den Kaffeeautomaten in den Würzburger Cafeterien und Mensen bereit.
Warum kein Pfand?
Viele Leser hätten in der Einführung von Tassenpfand eine mögliche Lösung dafür gesehen, dass die kleinen Umweltretter in Weiß nicht rücksichtslos stehengelassen oder gar weggeworfen werden. Laut Aussage des Studentenwerks wäre die Umsetzung jedoch schwierig gewesen. Zum einen, weil die Tassen meist an Selbstbedienungsautomaten ohne Personal stehen. Zum anderen, weil auch eine Abgabe und Auszahlung des Pfandes ohne Personal nicht hätte durchgeführt werden können, sodass nach Arbeitsschluss der Angestellten oder am Wochenende gar keine Möglichkeit bestanden hätte, noch einen Kaffee zu bekommen. Um den Studierenden diese Option allerdings weiter offen halten zu können, hat man sich für die pfandfreie Ausgabe der Tassen entschieden.
Das Aus für die Tassen? Nicht unbedingt…
Ganz zu Ende ist es für die Tassen allerdings nicht. Sie werden weiterhin als Alternative zu den Einwegbechern bereitstehen und geben somit jedem selbst die Möglichkeit, zu entscheiden, wie nachhaltig man seinen Kaffee genießen möchte. Auch an den „klassischen“ Kaffeeautomaten möchte das Studentenwerk zu mehr Nachhaltigkeit aufrufen und gewährt einen Rabatt von 10 Cent, wenn man seinen eigenen Becher mitbringt (das gilt allerdings nur für die kleinen Becher). Alternativ können die Studierenden auch nach wie vor die Mehrwegbecher des Studentenwerks in Anspruch nehmen, die es in der Cafeteria zu kaufen gibt. Nebenbei bemerkt: Man kann diese sogar zum Reinigen einfach zurückgeben und bekommt dafür einen neuen, sauberen Becher.
Noch besteht also die Hoffnung, dass diese tolle Idee nicht ganz gescheiter ist und der ein oder andere vielleicht doch noch seinen eigenen kleinen Beitrag zum Umweltschutz leisten möchte. Es ist ja schließlich wirklich nicht so schwer.