SpeedLifeSaving – Ein Sport der etwas anderen Art

Katharina Kraus

6. Mai 2018

Die Gesamtmannschaft der DLRG Bayern. Foto: Thorsten Dulitz
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Die Gesamtmannschaft der DLRG Bayern. Foto: Thorsten Dulitz

Die Schwimmbadsaison steht kurz bevor. Spätestens wenn sich die Türen zu den Freibädern wieder öffnen, schlägt ihre Stunde: Die Rettungsschwimmer! Alleine 2017 ertranken in Deutschland mindestens 404 Personen bei Badeunfällen. Der Großteil starb in offenen Gewässern  – lediglich 12 ertranken in einem Schwimmbad. Vielleicht auch Dank der gut geschulten Bademeister und Rettungsschwimmer, die die vollen Pools stets im Auge behalten.

Rettungsschwimmen als Wettbewerbsdisziplin

Dass Rettungsschwimmen auch eine Wettbewerbsdisziplin ist, dürfte wohl den wenigsten bekannt sein. Und das auch der gebürtige Würzburger Tim Dulitz an der Spitze mit schwimmt und an internationalen Wettbewerben teilnimmt, wohl auch nicht. Wir haben mit Thorsten Dulitz, dem Vater von Tim, über den außergewöhnlichen Sport seines Sohnes gesprochen und uns erklären lassen, worum es dabei eigentlich geht. Und natürlich auch, wie Tim bei seinem ersten Wettkampf so abgeschnitten hat.

Schweinfurt City (SwC): SpeedLifeSaving klingt ja nach einem ziemlich außergewöhnlichen Sport. Kannst du kurz erklären, um was es dabei geht und was die Regeln des Sports sind?

Thorsten Dulitz (TD): Das Konzept von SpeedLifeSaving ist ganz einfach: Die offiziellen ILS (International-Life-Saving) Pool Lifesaving Disziplinen, welche auf eine Austragung in einem 50 m Olympiapool ausgelegt sind, werden um 50% verkürzt und in einem 25 m Becken ausgetragen. Zusätzlich werden gewisse Ausführungsbestimmungen zugunsten Leistung und Schnelligkeit gestrichen.

Das sogenannte „speedlifesaving“ wurde im Jahr 2012 durch die beiden Weltrekordhalter Pascal Stöckli und Manuel Zöllig „erfunden“ und momentan gibt es 112 Teilnehmer, 14 Mannschaften aus drei Ländern.

Die Herren der DLRG Jugend Bayern. Tim Dulitz ganz links. Foto: Thorsten Dulitz

Die Herren der DLRG Jugend Bayern. Tim Dulitz ganz links. Foto: Thorsten Dulitz


SwC: Seit wann ist Tim selbst aktiver Schwimmer und wie kam er dazu?

TD: Tim lernte das Schwimmen in einer Baby-Schwimmgruppe bei der DLRG Wilhermsdorf. Nach dem Seepferdchen ist er weiterhin dort zum Schwimmen gegangen und hat sich zum Wettkampfschwimmer weiterentwickelt. Durch den Wechsel zur DLRG Herzogenaurach mit 12 Jahren, intensivierte er sein Schwimmtraining von 1x wöchentlich auf jetzt bis zu 6x mögliche Schwimmeinheiten + zusätzliche 3 Einheiten im Kraftraum + 1x Laufeinheit pro Woche.

Die genauen Regeln des „speedlifesaving“

In der Schweiz hat er jetzt das erste Mal an einem internationalen Wettbewerb teilgenommen und in der Gesamtwertung den 17. Platz belegt. In seiner Altersklasse des Jahrgangs 2002 war er allerdings der Beste – die Plätze vor ihm belegten ausschließlich Schwimmer der Jahrgänge 1987 – 2001. Mit seiner Mannschaft, dem SLRG Baden-Brugg, belegte Tim den 4. Platz von 14 teilnehmenden Teams. Als nächstes stehen die Bayerischen Meisterschaften vom DLRG in Bayreuth und eventuell die Qualifikation für die Deutschen Meisterschaften an.

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