Gender-Competition? – Wenig Frauen in den Wirtschaftswissenschaften
Wuerzburgerleben
20. Juni 2018

Team Marketing und Organisation des Women@WiWi Day 2018. Foto: Louisa Schmidt
Das Erreichen einer hohen Chancengleichheit zählt zu den wichtigsten Grundwerten einer demokratischen Gesellschaft. Dennoch sind die Startbedingungen zwischen Individuen oft ungleich verteilt. Dies gilt insbesondere in Hinblick auf die Position von Frauen und Männern: Noch immer beträgt die Lohnlücke zwischen den Geschlechtern rund 7%. Die Chancengleichheit der Geschlechter stellt jedoch nicht nur in der Berufswelt eine große Herausforderung dar, sondern ist insbesondere auch für die Universitäten relevant. Vor allem an den Lehrstühlen der Wirtschaftswissenschaftlichen Fakultäten herrscht nach wie vor eine hohe Unterrepräsentanz von Frauen.
Weniger Frauen als Männer
Während Frauen rund 42 Prozent der Masterstudierenden an der Wirtschaftswissenschaftlichen Fakultät der Universität Würzburg ausmachen, ist nur jeder Dritte Promotionsstudierende weiblich. Blickt man auf die Lehrstuhlinhaber, so verringert sich der weibliche Anteil gar auf 14 Prozent. Je weiter man die akademische Karriereleiter an der Wirtschaftswissenschaftlichen Fakultät hinaufblickt, desto weniger Frauen sind zu finden.

Sie setzen sich für mehr Frauen in den Wirtschaftswissenschaften ein. Foto: Louisa Schmidt
Dies ist kein Würzburg-spezifisches Problem, sondern lässt sich an den allermeisten deutschen Fakultäten in ähnlicher Weise beobachten. Dabei birgt ein ausgeglichenes Verhältnis von Männern und Frauen in Organisationen Vorteile für beide Geschlechter: So sind heterogene Gruppen deutlich kreativer und effizienter, da sie sich hervorragend ergänzen.
Women@WiWi Day 2018
Gender Diversity verfolgt das Ziel, die Chancengleichheit zwischen Männern und Frauen zu erhöhen. Um diese auch an der Julius-Maximilians-Universität Würzburg zu stärken, wurde an der Wirtschaftswissenschaftlichen Fakultät jüngst das Netzwerk Women@WiWi gegründet. Es hat sich zur Aufgabe gemacht, den Kontakt zwischen Studentinnen, Promovendinnen und Alumnae zu intensivieren und Aufklärung über die Möglichkeiten einer wissenschaftlichen Karriere in den Wirtschaftswissenschaften zu betreiben.
Panel Discussion und Networking
Mittels einer Panel Discussion mit Prof. Dr. Richard Pibernik, Prof. Dr. Stephanie Baumgarten und Ulrich Schübel vom Institut für Diversity Management sollen Antworten auf folgende Fragen gefunden werden: Warum promovieren aktuell weniger Frauen als Männer in den Wirtschaftswissenschaften? Bringt ein Doktortitel einer Frau einen geringeren Mehrwert als einem Mann? Welche Position nehmen Frauen in einer Männerdomäne ein? Erhalten Frauen in Männerdomänen einen „Mädchenbonus“ oder „Mädchenaufgaben“? Oder fühlen sich Männer durch die weibliche Konkurrenz in Form von „karrieregeilen Feministinnen“ vielleicht sogar angegriffen? Spielerisch kann erlebt werden, welchen Schwierigkeiten beim Karriereaufstieg Frauen in ihrer beruflichen Laufbahn ausgesetzt sind. Abschließend wird zum Networking bei Weinempfang eingeladen.
Nähere Informationen rund um das Netzwerk Women@WiWi findet man auf der Webseite der Uni und zur Veranstaltung werden Infos in einem FB-Event bereitgestellt.