Mehr Jugendliche starten Ausbildung

Wuerzburgerleben

28. August 2018

Junge Fachkräfte. Symbolbild: Pascal Höfig
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Die Arbeitswelt wird digital. Symbolfoto: Pascal Höfig

Zum Beginn des Ausbildungsjahres 2018/2019 zieht die IHK Würzburg-Schweinfurt vorläufig positive Bilanz: Es starten wieder mehr Jugendliche eine duale Ausbildung. Dennoch ist Luft nach oben vorhanden. Wie in den Vorjahren bleiben auch dieses Jahr in Mainfranken viele Ausbildungsstellen unbesetzt.

3.501 neue Ausbildungsverträge

Mit insgesamt 3.501 neuen Ausbildungsverträgen zum 1. September 2018 hat die IHK Würzburg-Schweinfurt vier Prozent mehr abgeschlossene Ausbildungsverträge als im Vorjahreszeitraum registriert. „Der Trend gehtendlich wieder in die richtige Richtung!“, kommentiert Max-Martin W. Deinhard, stellvertretender IHK-Hauptgeschäftsführer, die aktuelle Lage.

Allerdings decke dies noch nicht den Bedarf der Betriebe. Bayernweit können zum Ausbildungsstart 2018 erneut mehrere tausend Ausbildungsplätze nicht besetzt werden. „Die Situation auf dem Ausbildungsmarkt ist eine große Herausforderung für die mainfränkischen Betriebe. Fachkräfte- und Nachwuchsmangel sind zentrale Konjunkturrisiken“, führt Deinhard aus.

In der Stadt Würzburg wurden insgesamt 921 Ausbildungsverträge abgeschlossen, was 11,4 % mehr Verträge als im Vorjahr sind.

Rund 280 Lehrstellen unbesetzt

Bewerber, die bislang noch keinen Ausbildungsplatz gefunden haben, stehen noch zahlreiche freie Ausbildungsplätze zur Verfügung. So sind zum Beispiel in der IHK-Lehrstellenbörse in Mainfranken noch immer rund 280 Lehrstellen
unbesetzt.

Unterschiedliche Entwicklung zwischen Branchen und Berufen

Rückgänge sind im Hotel- und Gaststättengewerbe (-11,3 Prozent, 33 Verträge) zu verzeichnen. Darüber hinaus wurden weniger Ausbildungsverträge im Beruf „Kaufmann/Kauffrau im Groß- und Außenhandel“ (-15,8 Prozent, 27 Verträge) sowie dem am häufigsten in Mainfranken ausgebildeten Berufsbild Kaufmann/Kauffrau im Einzelhandel“ (-8,6 Prozent, 26 Verträge) eingetragen.

Gegen den Trend zulegen konnten erfreulicherweise die Berufe im Verkehrs- und Transportgewerbe (+28,0 Prozent, 37 Verträge) sowie im Bereich Banken („Bankkaufmann/Bankkauffrau“ +22,8 Prozent, +23 Verträge). Ebenso verstärkt nachgefragt wurden die Berufsbilder „Fachlagerist“ (+30,1 Prozent, 31 Verträge) und „Fachkraft für Lagerlogistik“ (+20,7 Prozent, 23 Verträge).

TOP 5 der am meisten ausgebildeten IHK-Berufe in Mainfranken:

  1. Kaufmann/-frau im Einzelhandel (268 Verträge)
  2. Verkäufer/-in (246 Verträge)
  3. Industriemechaniker/-in (245 Verträge)
  4. Kaufmann/-frau für Büromanagement (245 Verträge)
  5. Industriekaufmann/-frau (199 Verträge)
  6. Mechatroniker (180 Verträge)

Die Rangliste der am meisten ausgebildeten Berufe hat sich im Vergleich zum Vorjahr kaum verändert. Die hohe Nachfrage nach bestimmten Berufsbildern führt dazu, dass sich mittlerweile drei Viertel aller IHK-Auszubildenden auf rund 20 Berufe konzentrieren. Die regionalen Unternehmen bilden jedoch in rund 160 Berufen aus und der Bedarf ist groß. Die IHK wirbt daher bei den Jugendlichen dafür, die Vielfalt der Möglichkeiten zu nutzen.

Neuer Beruf „Kaufmann/Kauffrau eCommerce“ kommt an

Dass sich das duale Ausbildungssystem den Entwicklungen der Digitalisierung anpasst, kann man auch daran ablesen, dass neue Berufe entstehen. Mit dem „Kaufmann/Kauffrau eCommerce“ steht erstmals ein völlig neuer Ausbildungsberuf zur Verfügung. Sowohl die Nachfrage der jungen Leute nach dem Beruf als auch die Ausbildungsbereitschaft der Betriebe sind gegeben.
Zum 1. September 2018 starten 33 Jugendliche in diesem Beruf eine Ausbildung.

Vielfalt und Karrierechancen mit dualer Ausbildung

„Eine duale Ausbildung ist eine gleichwertige Alternative zum Studium und bietet viele Möglichkeiten. Wer heute einen IHK-Beruf lernt, dem stehen im Anschluss viele Türen offen“, so Deinhard. Um die Vielfalt und Karrierechancen bekannter zu machen, informiert die IHK gezielt Jugendliche und ihre Eltern über die breit gefächerten Karrieremöglichkeiten.

Mit dem Projekt IHK-Ausbildungsscouts werden Auszubildende geschult, die dann als Botschafter für ihre Ausbildungsberufe in Mittelschulen, Realschulen und Gymnasien auftreten und Schüler auf Augenhöhe informieren. Darüber hinaus werben die bayerischen IHKs, Handwerkskammern und das Bayerische Staatsministerium für Wirtschaft, Energie und Technologie gemeinsam mit der Kampagne „Elternstolz“ für die Vorteile einer „Karriere mit Lehre“.

Zahl der Flüchtlinge in IHK-Ausbildungsberufen steigt

Viele Flüchtlinge haben mittlerweile die beruflichen Integrationsklassen durchlaufen und suchen nach einem Ausbildungsplatz. In Mainfranken starten 95 Flüchtlinge einen IHK-Ausbildungsberuf – die Zahlen steigen stetig an. „Qualifizierung ist der Schlüssel zur Integration in Ausbildung und Arbeit“, erklärt Deinhard.

„Wenn es uns gelingt, die fachlichen und sprachlichen Kompetenzen der Flüchtlinge zügig zu verbessern, können viele Betriebe und Branchen, die händeringend Fachkräfte suchen, langfristig profitieren.“ Die IHK fördert aktiv berufliche Qualifikationen in Verbindung mit Fachsprache, um die junge Menschen an den Ausbildungs- und Arbeitsmarkt heranzuführen.

Artikel beruht auf einer Pressemitteilung der IHK Würzburg-Schweinfurt.

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