Schlosshotel Steinburg: Verrückte & historische Fakten
SA
28. August 2018

Ritter, Aufstände & guter Wein! Foto: Pascal Höfig
Jeder Würzburger kennt das Schlosshotel Steinburg. Als Ausflugsziel, Restaurant, Hotel oder zum Wein genießen – so omnipräsent wie es über Würzburg thront, ist es auch im Leben der Stadtbewohner. Doch was hinter den traditionsreichen Mauern geschieht, wissen nur die Eingeweihten. Wir haben in den Archiven der Steinburg nach Historischem, Kuriosem und Interessantem gekramt und Geschichten sowie Fakten zu Tage gefördert, die kaum jemand kennt.
Erste Steinburg wurde nur zehn Jahre alt
Die erste Burg auf dem Würzburger Stein wurde im 13. Jahrhundert gebaut. Das „Castrum in Lapide“, eine hohenlohische Adelsburg, wurde jedoch nicht alt. Bereits zehn Jahre nach ihrer Fertigstellung fiel sie einem Bürgeraufstand zum Opfer. Die heutige Steinburg, die 1897 von Peter Schneider erbaut wurde, hat bereits über 120 Jahre auf dem Buckel. Da weitere Bürgeraufstände nicht zu erwarten sind, stehen ihr hoffentlich hunderte weiterer Jahre in voller Blüte bevor. Allein das ikonische Luginsland-Türmchen hat die Nationalsozialisten nicht überlebt, da denen sein „kitschiger“ Stil missfiel.

Die Steinburg um 1900. Foto: Schloss Steinburg
Goethes Lieblingswein
Dank der Mönche des Ebrach-Klosters steht die Steinburg heute mitten in einer der besten Weinlagen Deutschlands. Die Mönche pflanzten im 13. Jahrhundert die erste Silvanerrebe auf dem Hang unterhalb der heutigen Steinburg. Schon Goethe wusste den edlen Tropfen vom Stein zu schätzen.
Seine handschriftliche Bestellung von „vier Flaschen Steinwein“ kann man im Museum für Franken bewundern. Seiner Frau Christiane schrieb er: „Sende mir noch einige Würzburger, denn kein anderer Wein will mir schmecken.“

Hier werden Schätze aufbewahrt: Das SteinReich, der Weinkeller der Steinburg. Foto: Eydos, Brigitte Sauer
Kuriose Gäste
Im Alter von 120 Jahren kann eine Burg so einiges erzählen – vor allem, wenn sie Gäste aus aller Welt beherbergt. Dass darunter ab und an ein paar komische Vögel sind, lässt sich nicht vermeiden. So können die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Hotels von asiatischen Reisegruppen berichten, die vor lauter Technisierung einen einfachen Zimmerschlüssel nicht bedienen konnten. Ein anderes Mal habe eine selbsternannte Künstlerin sich mit einem Edding auf den Wänden ihres Hotelzimmers verewigt. Kann man machen, wenn man Banksy ist… In allen anderen Fällen ist davon abzuraten.

Auf der Terrasse lässt sich der Abend genießen. Foto: Eydos, Brigitte Sauer
Berühmte Gäste
Im Gegensatz zur unbekannten Künstlerin zieht das Schlosshotel Steinburg in seiner prächtigen Lage natürlich auch tatsächlich berühmte Gäste an. Schon 1912 bekam die Steinburg Besuch von echtem deutschen Adel: Prinz Ludwig III. von Bayern kam zur Steinburg während er in Würzburg weilte. Ihm folgten große Namen wie Johnny Cash, Thomas Gottschalk und Orlando Bloom, der unter dem Pseudonym Mr. Stone eincheckte. Er wurde jedoch schnell entlarvt und von Fans belagert, die soweit gingen, selbst ein Zimmer im Hotel zu mieten, um ihrem Idol „zufällig“ über den Weg zu laufen.

Wunderbarer Ausblick. Foto: Pascal Höfig
Ein Familienbetrieb
Der Traum vom Erbauer und ersten Besitzer der Steinburg, Peter Schneider, war es, ein besonderes, hochwertiges Restaurant mit einem spektakulären Blick auf Würzburg, den Main und die Weinberge zu erschaffen. Das ist ihm gelungen! Und einer Familie ist es schließlich zu verdanken, dass man heute immer noch eine ebenso gute Küche, wie Herberge auf dem Berg findet. 1937 erwarb Hans Bezold das Anwesen, welches sich bis heute noch immer im Besitz der Familie befindet. Sein Sohn Franz übernahm das Geschäft in den 50er Jahren und baute den Hotelbetrieb aus. Unter anderem erweiterte er den Komplex um das Schwimmbad. In der dritten Generation wird die Steinburg heute von Lothar Bezold, dem Sohn von Franz, geleitet. Mit dem Anbau des „Refugiums“ 2012, einem Tagungs- und Veranstaltungsgebäude mit insgesamt 21 weiteren Doppelzimmern und 2 Juniorsuiten, hat er die Steinburg in eine neue Ära geführt.

Mit dem Refugium ist die Steinburg eines der besten Tagungshotels Deutschlands. Foto: Eydos, Walter Schiesswohl
Das Schlosshotel Steinburg
Heute stehen den Gästen auf der Steinburg ein Hotel mit 69 Zimmern, ein gehobenes Restaurant und das Tagungszentrum „Refugium“ zur Verfügung. Im Inneren des Schlosshotel Steinburg wechseln sich prunkvoller Barock mit modernen Elementen ab. Ob Dinner Date mit einzigartigem Ausblick, Hochzeit in romantischem Ambiente, Veranstaltungen in voll ausgestatteten Tagungsräumen oder einfach ein Kurzurlaub in einem der schönsten Schlosshotels Deutschlands – auf der Steinburg kommt jeder Gast auf seine Kosten.