LGS: Stadt muss 5 Millionen Euro zusätzlich zahlen
Katharina Kraus
6. November 2018

Landesgartenschaugelände am Hubland. Foto: Pascal Höfig
Die Landesgartenschau am Hubland ist nun seit einem Monat Vergangenheit. Was bleibt ist ein neuer Stadtteil und leider auch eine Menge Kosten. Diskutiert wurde bereits ausführlich darüber, warum die Landesgartenschau nicht zufriedenstellend war. In den sozialen Medien konnte man von Anfang an viel Kritik lesen und als klar war, dass das Besucherziel von einer Million Besuchern nicht erreicht würde – es kamen letztendlich nur rund 700.000, wurden vielerlei Gründe ausgepackt. Vor allem die große Sommerhitze sei für das Defizit verantwortlich, so Claudia Knoll, von der Bayerischen Landesgartenschaugesellschaft in München entsandte Geschäftsführerin.
5 Millionen Euro mehr
Zu wenige Besucher bedeutet jetzt also auch ein erhebliches finanzielles Defizit, was die Stadt Würzburg ausgleichen muss. Laut Mainpost war vor Kurzem noch die Rede von etwa 3,5 Millionen Euro, jetzt sollen es aber laut Mainpost insgesamt fünf Millionen sein. Das würde der sogenannte Durchführungshaushalt der LGS besagen. Etwa 13 Millionen hatte die Durchführung der Landesgartenschau am Hubland gekostet, circa 18 Millionen Euro die Bepflanzung und der Umbau des kompletten Geländes.
Heißer Sommer, hohe Kosten
Durch die geringeren Besucherzahlen konnten nur Einnahmen von circa 4,6 Millionen statt 7,9 Millionen aus den Tagestickets generiert werden, so Klaus Heuberger, der zweite der beiden Geschäftsführer der LGS, gegenüber der Mainpost. Auch die Ausgaben stiegen laut Mainpost über die kalkulierten Werte. Vor allem der heiße Sommer kostete. Rund 100.000 Euro mussten für zusätzliches Gießwasser und Sonnenschutz ausgegeben werden, so Heuberger gegenüber der Mainpost. Auch „Nachrüstungen“ während der Landesgartenschau, wie die Besucherbahn und zusätzliche Marketing-Maßnahmen, verursachten zusätzliche Kosten, so die Mainpost. Es soll sich hierbei um einen Betrag von einer Viertelmillion Euro handeln.

Landesgartenschaugelände am Hubland. Foto: Pascal Höfig
Aber warum wollten einfach weniger Besucher als geplant die Würzburger Landesgartenschau sehen? War wirklich nur der heiße Sommer schuld? Für Heuberger und die Verantwortlichen spielt auch die Tatsache eine Rolle, dass es nicht gelungen sei, den Besuchern das Konzept der LGS am Hubland näher zu bringen, so die Mainpost. Es sollte vielmehr ein Beispiel für die Stadtentwicklung sein, wie ein ehemaliges US-Kasernenareal zu einem öffentlichen Stadtteil umgestaltet werden kann, als eine bunte Blumenschau mit vielen Beeten.
Negative Bewertungen keine gute Werbung
Auch die von Anfang an vielen negativen Bewertungen in den sozialen Netzwerken seien keine gute Werbung gewesen, so Heuberger gegenüber der Mainpost. Nichtsdestotrotz ist der Geschäftsführer der LGS nicht komplett unzufrieden. Bau- und Umbaukosten für das Gelände am Hubland blieben laut Heuberger sogar unter den Planungen, so die Mainpost.
Am Donnerstag wird die Landesgartenschau und ihre Finanzierung schließlich Thema im Hauptausschuss sein. Dann wird OB Christian Schuchardt mit beiden LGS-Geschäftsführern noch einmal über alle zu klärenden Punkte sprechen.