Die Prüfungsphase als Außenstehender – ein Erfahrungsbericht

Wuerzburgerleben

23. Januar 2019

Symbolfoto Lernen. Foto: Pascal Höfig
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Symbolfoto Lernen. Foto: Pascal Höfig

Ein Gastbeitrag von Eva-Maria.

Wer kennt sie nicht, die dicken Augenringe und verzweifelten Blicke vieler junger Würzburger Ende Januar, Anfang Februar. Was nur dahinter steckt? Klar – die Prüfungsphase in Uni und FH. Gott sei Dank bin ich davon nicht betroffen; aber meine Mitbewohner! Die Beiden tun mir Leid, aber da müssen sie durch. Wie ich die Prüfungsphase als Außenstehende erlebe? Das ganze lässt sich, wie bei einem Drama, in einem Spannungsbogen relativ gut veranschaulichen.

Die Exposition

Anfang Januar bis vor circa zwei Wochen war noch alles gut. Die Stimmung in der WG war wie immer ausgelassen. Man hat sich abends zusammen gesetzt und gegessen, gequatscht, bis es dann doch Zeit fürs Bett (oder den Club) war. Hatte man sich entschieden, noch feiern zu gehen, war ich meist diejenige, die spätestens um 2 nach Hause wollte, um fit genug für die Arbeit am nächsten Tag zu sein. So langsam kam ein schlechtes Gewissen wegen der bevorstehenden Prüfungen und der bis jetzt noch mangelhaften Vorbereitung, jedoch konnte man das mit guter Laune, lauter Musik und auch ein bisschen Alkohol einfach ignorieren.

Die Steigerung

Seit einer Woche ist es jedoch der Fall, dass auf mein mehrfaches Fragen „Geht heute noch was?“ nur ein „Ich kann nicht, ich muss früh aufstehen und produktiv sein“ erwidert wird. Doch mit dem „produktiv sein“ war nicht immer zwingend „für die Prüfung lernen“ gemeint. Manchmal hat man dann seine Hausarbeit weiter geschrieben, Granola zubereitet oder Waschmittel selbst gekocht (Ja, Waschmittel!). Ab und zu sah man eine der beiden mal mit ihrer Zusammenfassung in der Küche, in der Hoffnung, dass sich während des Essens auf magische Weise alles einprägt. Beide waren jetzt doch schon etwas gestresster und ab und zu ein bisschen aufgedreht (was vermutlich davon kommt, dass sie langsam realisierten, wie nah die Prüfungen sind). Das ständige Aufschieben der Lernerei, bei Fachleuten auch als „Prokrastination“ bekannt, führt letztendlich zum Höhepunkt der Geschichte:

Die Peripetie

Oder wie ich sie gerne nenne: die Eskalation. Zwei Tage vor der Prüfung, man sieht keine der Beiden mehr in den Gemeinschaftsräumen. Würde man sie nicht ab und zu weinen hören, könnte man denken, man lebe alleine. Die Zeit des „Bulimielernens“ hat begonnen, einhergehend mit der kompletten Isolation. Wo man sie vor einer Woche noch häufig aktiv in den Sozialen Netzwerken angetroffen hat, ist es nun, als seien sie vom Erdboden verschluckt: keine Storys auf Instagram, ein Notfallsnap, um die Flammen zu wahren und nach fünf Stunden mal eine Antwort auf WhatsApp. Man merkt: Es ist ernst!

Retardierende Momente

Retardierende Momente in diesem Real-life-Drama sind die kleinen Lichtblick-Momente, in denen sich laut eingeredet wird, dass man das besteht und auch schon zwei von 30 Seiten im absolut Klausur-relevanten Buch gelesen hat, letztes Jahr das Thema ja nur angeschnitten wurde und man auch immer anwesend war und deshalb alles schon im Kopf hat. Was genau diese positiven Gedanken bewirken? Keine Ahnung, aber vielleicht ist es ja eine Art Motivation?

Das retardierende Moment kann aber natürlich auch negativ sein, dann fallen meist Sätze wie „Ich schaff das nicht“, „Ich geb auf“, „Ich wollte eh nie Lehrer werden“. Aber nichts, was nicht mit ein bisschen Schokolade und einer Aufmunterung meinerseits nicht wieder grade zu biegen ist!

5 Tipps, die Prüfungsphase zu überstehen

Für die Prüfungen wünsche ich in diesem Sinne allen Studenten, dass ihr Drama in einer positiven Lösung und nicht in der totalen Katastrophe endet! Ich bevorzuge ja Komödien und nicht Tragödien! Seht ihr euch auch in diesem Drama wieder? Oder schafft ihr es, rechtzeitig mit Lernen anzufangen?

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