Mädchen- und Frauenfußballförderzentrum: „New Girls in Town“ gesucht

Katharina Kraus

2. Mai 2019

Symbolfoto Fußball. Foto: Pascal Höfig
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Symbolfoto Fußball. Foto: Pascal Höfig

Das Nachwuchsförderzentrum für Juniorinnen an der Universität Würzburg fördert seit 2014 talentierte Nachwuchsspielerinnen und ist bundesweit die einzige Forschungsstelle für den Mädchenfußball. Ab sofort können sich Spielerinnen der Jahrgänge 2004 bis 2011 für die Talentsichtung zur neuen Saison anmelden.

Bundesliga-Vereine orientieren sich an Würzburgs Forschung

Das Nachwuchsförderzentrum für Juniorinnen (NFZ) an der Universität Würzburg ist ein Erfolgsmodell. Über 150 Spielerinnen haben die Förderung bereits durchlaufen, die Forschung zur optimalen Förderung von jungen Spielerinnen wurde unter anderem vom Deutschen Olympischen Sportbund veröffentlicht, und zahlreiche Bundesliga-Vereine greifen auf die Testmethoden der Würzburger zurück.

Sichtungstraining für Talente

Nun bietet das Team vom NFZ für die neue Saison wieder Spielerinnen die Möglichkeit, ihre Talente im Fußball zu entfalten. In einem vierwöchigen Sichtungstraining können Nachwuchsspielerinnen ihre Fähigkeiten demonstrieren. Die Auswahl unter ihnen für die neue Fördersaison erfolgt mit Hilfe einer bei Bundesliga-Vereinen erfolgreich erprobten Leistungsdiagnostik. „Wir laden Spielerinnen aus der Region herzlich ein, das NFZ einmal kennenzulernen und an einem reinen Mädchenförderstützpunkt ihr Können zu zeigen“, ermuntert der Wissenschaftliche Direktor Professor Heinz Reinders die jungen Talente. Er trainiert selbst seit Jahren Nachwuchsteams der Mädchen und weiß, wie wichtig eine Förderung der Spielerinnen unter ihresgleichen ist.

Training in reinen Mädchenteams

„Spielerinnen werden am NFZ in reinen Mädchenteams gefördert. Das stärkt nachweislich das Selbstbewusstsein, und wir entdecken auf diese Weise Talente, die von anderer Seite schnell mal übersehen werden“, so Reinders weiter. Ein Team von acht Trainerinnen und Trainern kümmert sich dabei sportlich und pädagogisch um die Spielerinnen, von denen einige bereits bayerische Meisterinnen im Schulfußball geworden sind, andere haben es in die U17-Bundesliga geschafft.

Training ab 4. Juni

Ab sofort können Eltern und Trainer die Spielerinnen der Jahrgänge 2004 bis 2011 online für das Sichtungstraining der Universität Würzburg anmelden. Das Training beginnt am 4. Juni im Sportzentrum am Hubland der Universität und findet wöchentlich immer dienstags von 17:15 bis 18:30 Uhr bis zu den Sommerferien statt. Gemeinsam mit den Spielerinnen und deren Eltern werden dann die weiteren Möglichkeiten der Förderung besprochen. „Wir ermuntern jedes Mädchen, bei der Sichtung reinzuschnuppern. Manchmal sind die Talente noch verborgen, aber wir finden sie ganz sicher“, weiß Reinders aus der nunmehr fünfjährigen Erfahrung.

Mädchen- und Frauenfussball-Preis „Lotte“

Vereine, Teams oder Projekte, die sich um die Förderung des weiblichen Fussballs verdient gemacht haben, können sich außerdem ab sofort um den Mädchen- und Frauenfussball-Preis „Lotte“ bewerben. Vergeben wird die Auszeichnung vom Nachwuchsförderzentrum für Juniorinnen an der Universität Würzburg.

Für den Mädchen- und Frauenfußball-Preis „Lotte“ bewerben. Foto: Julian Hilligardt

Für den Mädchen- und Frauenfußball-Preis „Lotte“ bewerben. Foto: Julian Hilligardt

Als Lotte, der Preis fürr den Mädchen- und Frauenfussball, vor zwei Jahren das erste Mal vergeben wurde, durften sich mit Radio FF – Frauenfussball zum Hören und Mädchenfussball-TV zwei Medienprojekte über das Preisgeld in Höhe von jeweils 1.500 Euro freuen. Sie hatten sich, wie viele andere Projekte auch, um Lotte beworben und wurden von einer hochkarätigen Jury unter Vorsitz der Bundestagsvizepräsidentin Claudia Roth zu den Siegerinnen gekürt. Den Personal-Hofmann-Sonderpreis erhielt damals die Mini-WM der Grundschulmädchen aus Nordrhein-Westfalen.

Gesucht: New Girls in Town

Seit dem 1. Mai können sich nun wieder Vereine, Teams, Projekte und auch Einzelpersonen unter dem Motto „New Girls in Town“ für einen der drei attraktiven Preise bewerben. Jeweils 1.500 Euro Preisgeld, die Teilnahme an der Lotte-Gala in Würzburg sowie unvergessliche Momente in der Welt des Frauenfussballs warten auf die Preisträgerinnen. Sportreporterin Nele Schenker, die bereits 2017 die Gala moderiert hat und die seit diesem Jahr auch der Jury angehört, ermuntert auch zur Bewerbung für Lotte: „Das ist eine tolle Anerkennung für alle, denen der Mädchen- und Frauenfussball am Herzen liegt. Jede Idee und jedes Projekt ist uns bei der Lotte-Jury ganz herzlich willkommen.“

Die Bewerbung ist ganz einfach online unter www.fussballpreis.de möglich. Bewerbungsschluss ist der 31. Juli 2019. Die Namen der Preisträgerinnen gibt die Jury Mitte September bekannt; geehrt werden die Projekte im Rahmen einer festlichen Gala am 8. November.

Benannt nach Charlotte Specht

Der Mädchen- und Frauenfussball-Preis Lotte ist nach der Fussball-Pionierin Charlotte „Lotte“ Specht benannt, die 1930 den ersten Fussballverein nur für Frauen gründete. Sie gilt seither als Vorreiterin und Kämpferin für die Anerkennung des weiblichen Fussballs. Den Preis hat vor zwei Jahren Professor Heinz Reinders ins Leben gerufen. Reinders hat an der Universität Würzburg den Lehrstuhl Empirische Bildungsforschung inne und leitet das Nachwuchsförderzentrum für Juniorinnen.

Über die Neuauflage von Lotte zeigt sich Reinders erfreut: „Wir haben vor zwei Jahren viele tolle Bewerbungen gesehen und sind sehr gespannt, welche Bewerbungen wir in diesem Jahr erhalten werden“.

Bei diesem Artikel handelt es sich um eine Pressemitteilung der Julius-Maximilian-Universität Würzburg.

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