„Gewalt kommt nicht in die Tüte“ – Verteilaktion in der Spitalstraße

Wuerzburgerleben

21. November 2019

Florian Töpper und Ute Suckfüll beim Verteilen der Tüten im Jahr 2016. Bild: Landratsamt Schweinfurt, Uta Baumann
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Florian Töpper und Ute Suckfüll beim Verteilen der Tüten im Jahr 2016. Bild: Landratsamt Schweinfurt, Uta Baumann

Anlässlich des „Internationalen Tags zur Beseitigung von Gewalt gegen Frauen“ setzt auch Landrat Florian Töpper zusammen mit der Gleichstellungsbeauftragten des Landkreises Ute Suckfüll sowie bekannten Persönlichkeiten aus der Region ein Zeichen. Gemeinsam verteilen sie am Freitag, 22. November, zwischen 14 bis 16 Uhr am Anfang der Spitalstraße (vom Marktplatz kommend) unter dem Motto „Gewalt kommt uns nicht in die Tüte“ Tüten mit frischen Brötchen. Unterstützt wird die Aktion auch von der Gleichstellungsstelle der Stadt Schweinfurt sowie dem Zonta Club Schweinfurt Bad Kissingen.

Brötchentüten gegen Gewalt

Auch die Bäckereien der Bäckerinnung Schweinfurt stehen für diese gute Sache ein, indem sie in 22 Bäckereien rund um den 25. November in ihren Betrieben die Brötchen in eigens für diese Aktion gestalteten Tüte verkaufen. Die Verteilaktion in der Spitalstraße werden folgende Persönlichkeiten mit begleiten: Schweinfurts Leitender Polizeidirektor Joachim Mittelstädt, Musikerin Steffi List, der Vorsitzende des Kreisjugendrings Christoph Simon, die Präsidentin des Zonta Clubs Schweinfurt Bad Kissingen Doris Engelhardt und Bäcker-Innungsobermeister Gerhard Götz. Alle Bürgerinnen und Bürger sind herzlich eingeladen am Freitagnachmittag vorbeizuschauen, um sich eine Tüte mit frischen Brötchen mitzunehmen und sich so auch zu bekennen zu „Gewalt kommt nicht in die Tüte“.

Internationaler Tag gegen Gewalt an Frauen

In der UN-Generalversammlung 1999 wurde der 25. November offiziell zum Internationalen Tag gegen Gewalt an Frauen bestimmt. Von Menschenrechtsorganisationen wird der Tag jedoch schon seit 1981 genutzt, um auf die Einhaltung der Menschenrechte von Frauen und Mädchen aufmerksam zu machen. Dass Gewalt gegen Frauen auch in der Region ein Thema ist, zeigen Zahlen des örtlichen Frauenhauses. So waren 2018 55 Frauen und 54 Kinder in der Schutzeinrichtung untergebracht. In 148 Fällen gab es eine ambulante Beratung entweder persönlich oder telefonisch.

„Wir wollen verdeutlichen, dass hinter jeder Zahl ein Einzelschicksal steht. Wir haben uns daher ganz bewusst dazu entschieden, diese Aktion von 2016 zu wiederholen, um die Öffentlichkeit für das Thema zu sensibilisieren“, sagt Landrat Töpper.

Auch Männer als Gewalt-Opfer

Doch nicht nur Frauen sind von zum Beispiel häuslicher Gewalt betroffen. Der Anteil der männlichen Opfer bei den angezeigten, der Polizei bekannten Straftaten liegen laut Kriminalstatistik bei 60 Prozent. Zudem sind etwa 64 Prozent aller von Körperverletzung betroffenen Opfer männlich, so die Statistik weiter. Männer lassen sich allerdings erfahrungsgemäß seltener helfen von zum Beispiel speziellen Stellen und Hilfsorganisationen. Die Scham und die Angst hält viele betroffene Männer oft davon ab, sich gezielt Hilfe zu holen.

Hilfestellungen

Doch Sprechen über das Erlebte kann hier im ersten Schritt oft helfen. Das bundesweite Opfer-Telefon 116 006 steht hier zum Beispiel für den Erstkontakt täglich von 7 bis 22 Uhr kostenfrei zur Verfügung. Der Weiße Ring bietet außerdem an, Opfer zu Terminen bei Polizei, Staatsanwaltschaft und Gericht zu begleiten und gibt weitere Hilfestellungen. Betroffenen Frauen und Mädchen bekommen Hilfe über das Hilfetelefon unter 08000 116 016, über die Polizeidienststellen, die Frauenhäuser, die Beratungs- und Gleichstellungsstellen.

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