LHG Würzburg fordert Abholsysteme an der Universitätsbibliothek

Wuerzburgerleben

18. Januar 2021

Universitätsbibliothek am Hubland. Foto: Pascal Höfig
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Universitätsbibliothek am Hubland. Foto: Pascal Höfig

Im Januar geht es für Studenten langsam auf die Prüfungsphase zu – die Universitätsbibliothek wird in dieser Zeit für viele normalerweise zu einem „zweiten Zuhause“. Dieses Jahr ist es auch hier anders: Mit dem Beschluss der Bayerischen Regierung vom 16. Dezember 2020 wurden die Universitätsbibliotheken und ihre Teilbibliotheken für den Publikumsverkehr geschlossen. Das kritisiert nun die Liberale Hochschulgruppe in Würzburg und fordert ein Abholsystem für die Würzburger Universitätsbibliothek.

Problem mit Bildungsgerechtigkeit

Die Bücherausleihe sei für die Vorbereitung der Prüfungen ebenso wichtig, wie das Lernen an den Arbeitsplätzen, heißt es. Derzeit sei weder noch möglich. “Jetzt bleibt für viele nur der Schritt, die Bücher online zu bestellen. Die Anschaffung von Literatur stellt jedoch viele (vor allem finanziell schwächere) Studierende auf eine harte Probe. Durch diesen Schritt wird das Problem der Bildungsgerechtigkeit verschärft.“  meint der stellvertretende LHG-Vorsitzende Tilman v. Heygendorff in einer Pressemitteilung.

Keine Abholung

„Die Studierenden haben bereits seit April fast keine oder nur sehr eingeschränkte Lehre in Präsenz, dürfen keine Lernarbeitsplätze mehr nutzen und nun dicht vor der Prüfungsphase noch nicht mal Literatur ausleihen“, heißt es. „Dabei wurde bereits im ersten Lockdown ein Hygienekonzept erarbeitet, dass die Ausleihe von Fachliteratur als Notausleihe ermöglicht“, so die LHG. Demnach konnten Studenten ihre Bestellung per Mail aufgeben und die Bücher dann unter Einhaltung der Kontaktbeschränkungen abholen. Derzeit sei aber auch dies nicht möglich.

„Besonders merkwürdig erscheint, dass über die komplette Zeit vom 16.12.2020 bis heute das Abholen von Essen in der Mensa gestattet war, jedoch Studierende ihre Literatur nicht nach Vorbestellung abholen dürfen.“, so die Beobachtungen der LHG. „Auch erlaubt das Land Bayern dem Einzelhandel bis zum Ende des Lockdowns sogenannte „Click and Collect“ Systeme. Dabei dürfen unter Einhaltung der Corona-Maßnahmen beispielsweise Buchhandlungen ihre Ware nach vorheriger Bestellung an den Kunden übergeben“, heißt es weiter in der Pressemitteilung.

„Click & Collect“ auch an der Uni ermöglichen

„Wir als liberale Hochschulgruppe fragen uns daher, warum solche Abholsysteme dem Einzelhandel und Restaurants gestattet sind, jedoch der gleiche Service den Universitätsbibliotheken untersagt wird.“ Daher fordern sie von der Staatsregierung und dem Bayerischen Staatsministerium für Wissenschaft und Kunst, dass die Ausleihe nach vorheriger Bestellung als „Click and Collect“ wieder ermöglicht wird und der Freistaat Bayern den Universitäten mehr Geld für den Ankauf von Onlinelizenzen zur Verfügung stellt. „Es kann nicht sein, dass man sich Essen abholen darf aber wichtigste Literatur fürs Studium verwehrt bleibt“, sagt der LHG-Vorsitzende Markus Bohn.

Ausleihe möglich, sofern Regelungen gelockert werden

Auch auf Nachfrage erklärt die Universität Würzburg, dass in der Vergangenheit eine kontaktfreie Ausleihe in Corona-Zeiten schon ermöglicht wurde: „Die Universitätsbibliothek hat bereits während der Pandemie eine kontaktfreie Ausleihe angeboten sowie das digitale Angebot, unter anderem durch neue elektronische Medien und Scanaufträge an den Digitalisierungsservice, ausgebaut“, heißt es. Werden die Maßnahmen gelockert, werde die Uni dieses Angebot aber wieder aufnehmen. „Sofern die Regelungen entsprechend geändert werden, kann die kontaktfreie Ausleihe wieder aufgenommen werden“, so die Uni Würzburg.

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