Fotoprojekt „Krisenherd“: Die Herausforderungen der Gastro im Lockdown

Wuerzburgerleben

26. März 2021

Rolf Schulz von "Weinhaus Stachel". Foto: Stefan Bausewein
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Rolf Schulz von "Weinhaus Stachel". Foto: Stefan Bausewein

Schon seit November dauert der Lockdown an – und für Gastronomen gibt es noch immer keine gesicherte Perspektive. Eine wahre Herausforderung, die der Würzburger Fotograf Stefan Bausewein nun in seinem neuesten Fotoprojekt „Krisenherd“ behandelt. In der Fotoserie trennt eine Fensterscheibe die Gastgeber und ihr leeres Restaurant von der Außenwelt. Denn to-go und Lieferangebote sind erlaubt, die Tische bleiben aber leer.

Gähnende Leere in den Restaurants

In der Bildstrecke des Fotografen zeigen sich Würzburger Gastronomen, die während des Lockdowns ihren Betrieb ruhen lassen müssen: „Dort wo sonst zahlreiche Gäste bewirtet werden und das Leben pulsiert, herrscht nun gähnende Leere“, so der Fotograf Stefan Bausewein zu seinem Projekt. „Das Jahr mit COVID-19 ist für alle eine Zeit der Einschränkungen mit vielen Veränderungen und Herausforderungen und trifft die Branche hart.“

Das Resultat der Pandemie: Statt ausgelassener Atmosphäre herrschen Stille, Ängste und große Hoffnung auf Normalität. Sehnsüchtig blicken die Inhaber durch die Fensterscheibe nach draußen – eine bildliche Trennung der beiden Welten, welche für das „Drinnen und Draußen, die Wärme und Kälte, die vermeintliche Sicherheit und die Gefahr durch das Virus“ steht.

Auswirkungen des Lockdowns

Die portraitierten Wirte berichten über ihre persönlichen Erfahrungen mit der Pandemie und den Auswirkungen auf ihren Betrieb. „Der erste Lockdown hat mich schon sehr verunsichert. Wie stellen wir uns auf? Was kommt auf uns zu? Wie können wir unser Konzept weiterhin verfolgen?“, so Jonah Ramos, Betreiber des Restaurants „Maíz“. Viele Gastronomen trafen die strikten Schließungen auch unvorbereitet. „Der folgende harte Lockdown war dann wie ein Schlag ins Gesicht. Wir standen vor Weihnachten mit einem vollen Lagerbestand und einem geschlossenen Laden da, das war echt bitter“, schildert Joanna Mazur vom Café Vue.

Dasselbe Problem hatte das Weinhaus Stachel: Viel Ware musste mit dem Lockdown vernichtet werden, heißt es im Interview. Dennoch bleibt der Betreiber Rolf Schulz zuversichtlich und freut sich auf eine Zeit nach Corona „Ich hoffe, dass das Leben wieder in die Restaurants zurückkehrt und bei gutem Essen und Wein wieder laut gelacht wird.“

Entstanden ist das Projekt von November bis Februar – Konzept, Fotografie und Texte wurden von Stefan Bausewein zusammengetragen und in Zusammenarbeit mit Jo’s Büro für Gestaltung auf einer Internetseite aufbereitet. Hier sind alle Gastronomen-Portraits einsehbar.

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