Testweise: Stadt Würzburg stellt kostenfrei Periodenartikel zur Verfügung
Katharina Kraus
20. Oktober 2022

Symbolfoto Periodenprodukte. Foto: iStock/GettyImages
Ein Thema, das schon seit geraumer Zeit durch die Medien geht und immer wieder diskutiert wird: kostenfreie Periodenartikel. Im Sommer 2022 hat Schottland als erstes Land überhaupt den kostenlosen Zugang zu Binden und Tampons an Schulen und in städtischen Einrichtungen gesetzlich festgeschrieben. In Deutschland startete Tübingen Anfang 2022 mit einem Pilotprojekt, andere Städte wollen jetzt nachziehen – so auch Würzburg.
Automaten mit kostenlosen Tampons und Binden
Die Gleichstellungsstelle der Stadt Würzburg ist nämlich einem interfraktionellen Antrag von Grünen und Linken gefolgt und hat dem Stadtrat vorgeschlagen, für einen einjährigen Testzeitraum ab Dezember 2022 in 12 Jugendzentren und in vier öffentlich zugänglichen Toilettenanlagen der Stadtverwaltung (Rathaus, Sozialreferat Karmelitenstraße 43 und Stadtbücherei) Periodenprodukte für Frauen und Mädchen kostenfrei zur Verfügung zu stellen. Die Produkte sollen in Spenderautomaten angeboten werden, heißt es. Die Kosten für ein Jahr würden 10.260 Euro betragen. Der Stadtrat hat in seiner Sitzung vom 20. Oktober mehrheitlich zugestimmt.
Scham und Geldfrage
„Periodenartikel in öffentlichen Einrichtungen anzubieten, hat grundsätzlich positive Auswirkungen, um bei unerwartet eintretender Menstruationsblutung weiterhin am sozialen Leben teilnehmen zu können“, begründet die Gleichstellungsstelle die Unterstützung des Antrags. Zudem könne der Kauf von Periodenartikeln gerade bei jungen Frauen und Mädchen schambesetzt sein oder auch die Kosten dafür in einigen Familien als nicht notwendig erachtet werden.
Um die Umweltbelastung zu verringert, beziehe sich die städtische Kalkulation auf hautfreundliche Bio-Tampons und Bio-Damenbinden, dadurch entstehe weniger Plastikmüll.
Einjähriger Testzeitraum
„Wir haben zunächst einen Testzeitraum festgelegt“, erklärt die Gleichstellungsbeauftragte für Frauen und Männer der Stadt Würzburg, Petra Müller-März, um sowohl den Verbrauch als auch eine etwaige unsachgemäße Verwendung zu evaluieren.“ Zum Ende des Projektzeitraums soll eine Kosten-/Nutzen- und Gebrauchsanalyse erstellt werden, heißt es.
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