#WürzburgzeigtSchleife: Welt-Aids-Tag 2023

Katharina Kraus

30. November 2023

Würzburg zeigt Schleife am Welt-Aids-Tag. Foto: Dominik Ziegler
Aidsschleife_Festung

Würzburg zeigt Schleife am Welt-Aids-Tag. Foto: Dominik Ziegler

Bereits zum 15. Mal wurde vom Aktionsbündnis „Würzburg zeigt Schleife“ eine übergroße Aidsschleife aus einer 100 Meter langen Stoffbahn auf dem Schlossberg unterhalb der Festung Marienberg installiert. Am Abend des 1. Dezember, am Welt-Aids-Tag, wird die rote Schleife wieder beleuchtet und setzt ein weithin sichtbares Zeichen für einen akzeptierenden und vorurteilsfreien Umgang mit HIV-positiven Menschen in unserer Stadt.

Aktionen am 1. Dezember

Infostand am Hauptbahnhof

Mit einem Infostand im Würzburger Hauptbahnhof soll am 1.12. der Welt-Aids-Tag ins Bewusstsein von Pendlern, Schülern, Reisenden und Interessierten gebracht werden. Es werden rote Schleifen verteilt und Infos weitergegeben.

Gottesdienst mit Empfang

In einem Wortgottesdienst soll an die Menschen erinnert werden, die an Aids verstorben sind. Zur musikalischen Untermalung sorgt der Pop-Chor „Sotto Voce“. Der Gottesdienst findet am 1. Dezember um 18 Uhr im großen Saal des Matthias-Ehrenfried-Hauses (Bahnhofstr. 4-6, 97070 Würzburg) statt.

Würzburg zeigt Schleife am Welt-AIDS-Tag. Foto: Pascal Höfig

Würzburg zeigt Schleife am Welt-AIDS-Tag. Foto: Pascal Höfig

Ca. 1.000 HIV-Infizierte in Unterfranken

In Deutschland leben aktuell ca. 90.800 Menschen mit HIV, davon seien rund 76.000 HIV-Positive erfolgreich therapiert. Ihre Virenlast liege unterhalb der Nachweisgrenze und sie könnten somit das HI-Virus nicht mehr weitergeben. Ihre Lebenserwartung sei annähernd gleich der Menschen ohne HIV-Infektion. Gleichzeitig wissen zehn Prozent der Menschen mit HIV nichts von ihrer Infektion. Sie können schwer erkranken und das Virus unabsichtlich verbreiten. Im Jahr 2022 seien dem Robert-Koch-Institut 2500 HIV-Fälle neu gemeldet worden, von denen sich rund 35 Prozent bei ihrer Diagnose bereits in einem fortgeschrittenen Stadium der Erkrankung befanden.

Im Regierungsbezirk Unterfranken lebten 2022 geschätzt 1.000 Personen mit einer HIV-Infektion. Jährlich infizieren sich hier ca. 25 bis 30 Personen neu mit dem HI-Virus. Die Neudiagnosen lagen für Unterfranken in den vergangenen Jahren im Durchschnitt bei 30.

Die Arbeit der HIV-/Aids-Beratung Unterfranken

Prävention/Information

Die HIV-/Aids-Beratungsstelle veranstaltet Präventions- und Informationsveranstaltungen in allgemeinbildenden und beruflichen Schulen, für Berufsgruppen (z.B. aus dem med. Bereich), für soziale Einrichtungen, für Arbeitgeber und für Risikogruppen etc. an.

HIV-Test

In der Beratungsstelle werden Kombinations-Tests für HIV und Syphilis angeboten, dieser kann innerhalb weniger Minuten
durchgeführt werden. Mit Termin in Würzburg oder spontan bei einem der Schnelltestabende in Würzburg, Schweinfurt oder Aschaffenburg kann sich jede und jeder anonym beraten und testen lassen.

Beratung und Begleitung

Das Beratungsangebot ist auf Wunsch anonym und kann persönlich, telefonisch oder online stattfinden. Es werden Fragen zu HIV beantwortet und über Übertragungswege, Tests, PreP &PEP und andere sexuell übertragbare Infektionen informiert. Für HIV-infizierte Menschen und ihr persönliches Umfeld wird professionelle Beratung, Begleitung und ambulant begleitetes Wohnen angeboten.

2021 wandten sich 18 Personen (Stand: 11/2021) mit einer HIV-Diagnose erstmals an die HIV-/Aids-Beratungsstelle Unterfranken. Einige der neuen Klienten und Klientinnen lebten schon viele Jahre mit dem Virus, haben aber erst im letzten Jahr ihre Diagnose erhalten.

Wir haben die Chance etwas zu ändern!

Viele Menschen verbinden mit einer HIV-Infektion immer noch Vorurteile gegenüber bestimmten Personengruppen. Jede und jeder ist aufgerufen, Stigmatisierung und Ausgrenzung anzusprechen. Der gesellschaftliche Umgang hat maßgeblichen Einfluss darauf, wie wir Menschen über diese Erkrankung, und damit über Sexualität, Schutz, Test und Behandlung sprechen – oder eben nicht. So können alle einen Beitrag zur Beendigung der HIV-Pandemie leisten.

Weltweite Situation von HIV/AIDS

Dieter Wenderlein von der Gemeinschaft Sant’Egidio informierte zu HIV/Aids weltweit. „Wir sind auf einem guten Weg. Die Sterblichkeit von Infizierten hat weltweit seit dem Jahr 2001 rasant abgenommen.“ Trotzdem heiße es, weiterzumachen und weiter aufzuklären, betont Dieter Wenderlein von der Gemeinschaft Sant’Egidio. Wenn man am Ball bleibe, bestehe die begründete Hoffnung, dass HIV/Aids in zehn Jahren besiegt sein könnte.

Die Gemeinschaft Sant’Egidio hat im DREAM Programm in 10 afrikanischen Ländern 50 HIV-Behandlungszentren
in enger Zusammenarbeit mit staatlichen und kirchlichen Partnern aufgebaut. Die 50 HIV-Zentren behandeln derzeit knapp 100.000 Menschen mit HIV.

Artikel enthält Informationen der HIV-/Aids-Beratung Unterfranken.

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