Balkonrapper Rameen will Schlussstrich ziehen – aber stimmt das?

Mit einer Box auf den Schultern und Mikro in der Hand steht Rameen im Basketballtop da und versorgt seine Zellerauer Nachbarn mit selbstgemachtem Rap. Die Videos von diesen Balkonauftritten verschafften dem Würzburger Rapper Marcel Amthor alias Rameen eine Menge Aufmerksamkeit. 2,8 Millionen Menschen sahen eine Version der Videoserie „Was macht mein Nachbar da?“, viele weitere Videos folgten, in denen der Würzburger Musiker rappte. Immer humorvoll, häufig mit lokalem Bezug präsentiert Rameen die Zellerau, textlich und auch im Bild. Mittlerweile ist er unterwegs und macht unterhaltsame Straßenumfragen – Comedy vor Ort eben. Damit will er auch weitermachen, mit dem rappen allerdings nicht. Doch der Ernst seiner Nachricht bröckelt bei persönlicher Nachfrage.

Rameen: Zu viel Arbeit für zu wenig Resonanz im Gegensatz zu Comedy-Videos

„Ich höre auf mit Rap“ schrieb Rameen am Mittwoch auf seinem Instagramprofil. Lange habe er darüber nachgedacht, doch „es macht einfach keinen Sinn mehr, meinen Arsch aufzureißen.“ Zu viel Geld und Zeit investiere der 30-Jährige laut eigenen Aussagen und vernachlässige soziale Kontakte, wenn er Beats produziert, nur damit „zwei Leute mein Video auf Youtube kommentieren“. „Es ist einfach zu viel Arbeit für zu wenig Resonanz. Ich sitz‘ depressiv in meinem Studio und baue Beats, während mein Insta nach oben geht wegen Comedy, Digga“, schreibt der Zellerauer. Der Würzburger hadert, das verleugnet er nicht.

 

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Zu viel Zuspruch: Rameen wird Pläne des Aufhörens revidieren

Süffisant ergänzt er, dass er sich nun seiner politischen Laufbahn als „Bürgermeister“ völlig hingeben wolle und auch eine Partei gründen möchte, mit der er Franken von Bayern und eben auch Bayern von Franken befreien wolle. Da er mit den Straßenumfragen und Ideen wie diesen viel mehr Klicks generiere, wolle er künftig keine Tracks mehr veröffentlichen. „Hip-Hop ist sowieso nicht mehr dasselbe, wie damals, als ich mich in ihn verliebt habe.“ Wirklich ernst gemeint kann die Botschaft aber nicht sein, im Interview mit Würzburg erleben kündigt er ein neues Musikvideo an. Aufhören wollte er, das stimme, aber es habe zu viel Support seiner Anhängerschaft gegeben. Deshalb ginge es doch weiter mit seinen Beats und einem neuen Track, der am Freitag vor Silvester erscheint.