Würzburger Café zeigt, warum ein Stück Kuchen vier Euro kosten muss
Manuel Scholze
2. Januar 2024

Das Café Sturbock in der Münzstraße. Foto: Patty Varasano
Warum diese Preise? Die Frage stellen sich viele von uns regelmäßig. Vermutlich gehäuft dürfte das Phänomen jetzt zum Jahresstart in der Gastronomie auftreten, schließlich ist die Mehrwertsteuer auf Speisen zum 01. Januar 2024 wieder auf das Vor-Corona-Niveau von 19 Prozent geklettert. Mit den vielen Preiserhöhungen der letzten Jahre wirkt das, was in der Speisekarte steht, jetzt noch üppiger – und zwar nicht auf dem Teller, sondern auf der Kostenseite.
Jennifer Niebling vom Café Sturbock will mit dieser Fragestellung aufräumen. Sie gab über Social Media einen Einblick, warum ihr Kuchenangebot mittlerweile über vier Euro pro Stück liegen muss. „Auf den ersten Blick mag man denken: ‚Da kann ich mir ’nen ganzen Kuchen selbst backen“, so Niebling auf ihrem Instagram-Account. Es stecke aber so viel mehr dahinter, das in die Berechnung eines Stück Kuchens einfließe.
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Von Biozutaten bis hin zu GEMA und GEZ
„Du setzt dich zu uns, es ist warm, gemütlich, ein bisschen Musik läuft. Die charmante Servicekraft kommt und erfüllt dir jeden Wunsch“, analysiert die Betreiberin des Sturbocks die Situation vor Ort. Da stecken offenbar schon einige Informationen drin: Heizung, Einrichtung, GEMA-Gebühren für Musik in der Gastro. Darüber hinaus kaufe sie „frischeste Zutaten und Backwaren“ beim Naturlandhof Lehner oder in der Familienbäckerei Gehrold. „Es braucht allerhand, um dir ein Stück Kuchen anzubieten“, heißt es weiter: Neben Waren und Zutaten, GEMA, GEZ, der Einrichtung und Heizung komme Personal, Miete, Steuerberater, Gewerbesteuer, Versicherungen und eben nun die wieder gestiegene Mehrwertsteuer dazu.

Betreiberin Jennifer Niebling in ihrem Café Sturbock. Foto: Thomas Obermeier.
Was die Mehrwertsteuer von 19 Prozent bei einer Neun-Euro-Rechnung ausmacht
Wer ein Stück Kuchen kauft und einen Kaffee trinkt, der landet dann modellhaft bei neun Euro. „Hiervon geben wir erstmal 1,44 Euro an den Staat ab“, so Niebling weiter. Am Ende bleibe da nicht mehr allzu viel übrig, wovon dann die Chefin auch leben müsse und „im besten Fall Rücklagen bilden kann.“ Ihr sei es wichtig zu verdeutlichen, warum die angepasste Mehrwertsteuer an Gäste weitergegeben werden müssen. Man wolle schließlich nicht an Personal, Gemütlichkeit oder der Qualität sparen.
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