Evaluierung: Mietlastenräder ersetzen oftmals Autofahrten

Philipp Heilgenthal

22. Februar 2024

Lastenrad

Bayerns Verkehrsminister Christian Bernreiter (links) verleiht Klimabürgermeister Martin Heilig und dem Koordinator für Nachhaltige Mobilität Claudius Stanke eine Urkunde für die Stadt Würzburg für die Teilnahme am Modelprojekt für die Vermietung für Lastenräder. Foto: Bayerisches Ministerium für Wohnen, Bauen und Verkehr/Winszczyk

Acht Kommunen, 53 Miet- und Ladestationen und 133 Lastenräder: Mit Unterstützung des Bayerischen Verkehrsministeriums haben sieben Städte und Gemeinden in Bayern seit 2020 vollautomatische Lastenrad-Mietsysteme eingerichtet und ausprobiert, darunter auch Würzburg. Am heutigen Mittwoch fand die Abschlussveranstaltung statt, bei der Vertreterinnen und Vertreter der teilnehmenden Kommunen Urkunden von Bayerns Verkehrsminister Christian Bernreiter entgegennahmen. Würzburgs Bürgermeister Martin Heilig und federführende Mitarbeitende aus der städtischen Koordinierungsstelle „Nachhaltige Mobilität“ waren nach München eingeladen.

Lastenräder einfrig genutzt: Einfach und günstig zu mieten, jederzeit verfügbar und komfortabel

Die Bilanz des Projekts: Lastenräder haben das Potenzial, Autofahrten zu ersetzen. Außerdem wären Mietsysteme laut der Gutachter auch für andere Kommunen in Bayern geeignet – sofern einige Dinge beachtet werden. „Lastenräder sind in den vergangenen Jahren immer beliebter geworden. Sie eignen sich, um den Einkauf nach Hause zu transportieren, die Kinder abzuholen oder für Ausflüge“, erklärte Verkehrsminister Bernreiter in seinem Grußwort. „Ein vollautomatisches Lastenrad-System ist für die Bürgerinnen und Bürger sehr komfortabel: Sie sparen sich Anschaffungskosten und Platz, gleichzeitig sind die Räder einfach zu mieten, jederzeit und kurzfristig verfügbar. Das wussten auch die Nutzerinnen und Nutzer in unseren Pilotkommunen zu schätzen und haben die Lastenräder eifrig genutzt.“

Zwei von drei Nutzer haben mit dem Lastenrad eine Autofahrt ersetzt

Das Modellprojekt hat die Stärken, aber auch Herausforderungen von Lastenrad-Mietsystemen aufgezeigt. Je nach Kommune gaben zwischen 51 und 77 Prozent der Nutzerinnen und Nutzer an, dass sie mit der Lastenrad-Fahrt eine Autofahrt ersetzt hätten. Allein im Zeitraum Januar bis September 2023 wurden in den sieben teilnehmenden Kommunen mindestens 9.000 Autofahrten vermieden. Somit hat das Projekt ein wichtiges Ziel der Kommunen, den innerörtlichen Verkehr zu entlasten, erfüllt.

„Die Ergebnisse der Evaluierung freuen uns sehr. Sie zeigen, dass ein Lastenrad Mietsystem einen Beitrag zur Verkehrswende liefert und die Bürgerinnen und Bürger dieses Angebot gerne wahrnehmen. Wir möchten alle ermutigen, die Lastenräder zu testen, um die Vorteile und den Fahrspaß zu erleben. Zumal in der ersten halben Stunde die Räder kostenlos genutzt werden können“, sagt Würzburgs Bürgermeister Martin Heilig.

Mietlastenräder in Würzburg mit Abstand am meisten genutzt

In Würzburg wurden an elf Stationen (in den anderen Modellkommunen: drei bis acht Stationen) 35 Lastenräder zur Miete gestellt (Vergleichsmodellkommunen: 10 bis 24). In einem fünfmonatigen Betrachtungszeitraum von April bis August 2023 fanden in Würzburg 502 Ausleihvorgänge statt. Insgesamt wurden in der Domstadt fast 3.700 km pro Monat gefahren und die Räder waren 1.356 Stunden auf der Strecke. Das ist der bei weitem höchste Wert in den sieben Modellkommunen – ist aber auch abhängig davon, dass in Würzburg die meisten Mietlastenräder zur Verfügung gestellt wurden.

Minister Bernreiter: „Lastenrad-Mietsystem kann zu vollem Erfolg werden“

Der Freistaat Bayern hat die Städte und Gemeinden mit insgesamt rund zwei Millionen Euro bei der Einrichtung ihrer Mietsysteme unterstützt. „Wenn die lokale Politik die Einrichtung eines Mietsystems unterstützt, es einen Wartungs- und Reparaturservice vor Ort gibt und Verantwortlichkeiten innerhalb der Verwaltung klar geregelt sind, kann ein Lastenrad-Mietsystem zum vollen Erfolg werden“, so Bernreiter. „Ich freue mich, dass voraussichtlich alle Kommunen die Mietsysteme auch in dieser Radlsaison weiter anbieten werden und hoffe, dass in Zukunft weitere Kommunen dazukommen.“

Bei diesem Artikel handelt es sich um eine Pressemitteilung der Polizeiinspektion Würzburg-Stadt.

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