Würzburger Kneipe sorgt mit „Trikotverbot“ für Diskussionen

Katharina Kraus

5. Juli 2024

Ein Schild vor der Kneipe "Kult" in Würzburg löste Diskussionen aus. Foto: Philipp Heilgenthal
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Ein Schild vor der Kneipe "Kult" in Würzburg löste Diskussionen aus. Foto: Philipp Heilgenthal

Ganz Deutschland ist derzeit im Fußballfieber und auch in Würzburg werden die Spiele der Europameisterschaft lebhaft verfolgt. Viele Biergärten und Kneipen bieten Public Viewing an, die Sanderstraße verwandelt sich an den Spieltagen der Deutschen Elf regelmäßig in eine Fanzone unter freiem Himmel. Friedliche Feierei in Schwarz-Rot-Gold, ob nun Fähnchen, Schal oder Trikot. Doch nicht alle Menschen interessieren sich für das sportliche Großereignis, in der Stadt gibt es demnach auch völlig zurecht fußballfreie Zonen. So auch unweit der Würzburger Feiermeile. Die Kneipe „Kult“ in der Landwehrstraße macht darauf mit einem Schild vor ihrem Eingang aufmerksam. Und genau dieser Hinweis löste auf unserer Facebook-Seite eine sehr kontroverse Diskussion aus.

Mittlerweile zählt der Post rund 800 Kommentare und fast 1.000 Reaktionen – von extremen Meinungen, bis hin zu lustigen Sprüchen ist alles dabei. Doch warum polarisiert ein Hinweis auf eine fußballfreie Zone so? Möglicherweise liegt es an der Art und Weise der Darstellung. Auf dem Schild ist ein durchgestrichenes Deutschlandtrikot zu sehen und die Worte „Trikot? Hier nich!“ (sic!) zu lesen. Eine Äußerung, die, wenn man sich in den Kommentaren der User umschaut, bei vielen eine sehr negative Reaktion und Unverständnis hervorgerufen hat.

Da ist zum Beispiel von „Diskriminierung“, „Intoleranz“ „Verleugnung der Nationalität“ und gar „Rassismus“ die Rede. Man werde diesen Laden nicht mehr betreten, lassen viele User verlautbaren. Manche gehen sogar noch weiter und wünschen dem Gastronomen eine baldige Insolvenz. Andere Stimmen wiederum finden die Aktion „klasse“, „legitim“ und berufen sich auf das Hausrecht des Betreibers.

Das Kult selbst veröffentlichte auch ein Foto des Schilds plus einen Hinweis, was denn damit gemeint ist, auf dem eigenen Instagram-Profil. Die Kommentarfunktion wurde dort mittlerweile aber deaktiviert.

In eigener Sache

Die Diskussion und Kommentarflut flaut auch Tage nach der Veröffentlichung des Posts auf unserer Facebook-Seite nicht ab. Deshalb ist ein gutes Community-Management umso wichtiger. Unser Team nimmt diese Aufgabe sehr ernst und sichtet jeden einzelnen Kommentar. Insbesondere unser interner Leitfaden und die öffentlich einsehbare Netiquette helfen und unterstützen uns bei dieser Tätigkeit (und manchmal auch User unserer Community selbst, mit Erklärungen wie zum Beispiel dieser zum oben geschilderten Thema: „Nationalismus und Patriotismus sind komplett unterschiedliche Dinge. Der Patriot mag sein Land, der Nationalist hasst alle anderen.“)

Somit gewährleisten wir unserer Community, gerade bei kontrovers diskutierten Themen, ein Auge auf die Kommentare zu haben und zeitnah eingreifen zu können. Rassistische, sexistische, antisemitische und hochgradig beleidigende Inhalte haben auf unseren Plattformen keinen Platz!

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