10 Sehenswürdigkeiten, die man in Schweinfurt besuchen sollte

Paula Schurbohm

18. Juli 2024

Eines unserer letzten Bilder, die wir auf diesem Blog veröffentlichen: Marktplatz mit Rathaus. Foto: Pascal Höfig
Marktplatz_Rathaus_Schweinfurt (3 von 4)

Marktplatz mit Rathaus. Foto: Pascal Höfig

Schweinfurt hat an historischen Gebäuden so einiges zu bieten. Damit man bei einem Besuch nicht den Überblick verliert, haben wir hier 10 Sehenswürdigkeiten und schöne Spaziergänge zusammengefasst, die man auf keinen Fall verpassen sollte. Du bist schon vor Ort? Dann erkundige dich hier, welche Orte du noch sehen solltest.

Du möchtest noch mehr in Schweinfurt erleben? Hier sind die Veranstaltungstipps für 2024.

Schweinfurter Marktplatz

Im Herzen von Schweinfurt befindet sich der Marktplatz. Schon im Mittelalter diente er als Ort des städtischen Handels und auch noch heute kann man hier an Markttagen frisches Obst, Gemüse, Backwaren, Blumen und verschiedenste regionale Spezialitäten kaufen. Die Markttage sind immer Dienstag und Freitag von 10:00 bis 18:00 Uhr, als auch Mittwoch und Samstag von 8:00 bis 14:00 Uhr.

Wochenmarkt in Schweinfurt. Foto: Dirk Flieger

Wochenmarkt in Schweinfurt. Foto: Dirk Flieger

Schweinfurter Rathaus

Befindet man sich auf dem Marktplatz, fällt einem schnell ein Gebäude aus der deutschen Renaissance auf. Bei dem Gebäude handelt es sich um das alte Rathaus, einem der bekanntesten Sehenswürdigkeiten der Stadt. Es wurde von 1570 bis 1572 errichtet und steht heutzutage unter Denkmalschutz. Das Rathaus zählt zu den wichtigsten Renaissance-Bauten Süddeutschlands, denn es überstand sowohl den 30-jährigen Krieg als auch den Zweiten Weltkrieg weitgehend unbeschädigt. Dadurch bietet es auch noch heute einen sehr guten Einblick in die Renaissancearchitektur von Schweinfurt. Viele andere Gebäude der Stadt konnten leider nicht erhalten werden.

Auch eine Statue in der Mitte des Marktes zieht Blicke auf sich. Bei jener handelt es sich um ein Denkmal vom Dichter und Orientalisten Friedrich Rückert. Er wurde in einem Eckhaus am Marktplatz geboren. Durch die Statue soll man sich nun ehrenvoll an ihn erinnern. An beiden Seiten der Staue befinden sich Figuren, welche Werke von Rückert symbolisieren sollen. Links ist ein Sinnbild für sein Werk „Geharnischte Sonette“, ein Spottgedicht über die Herrschaft Napoleons in Europa zu finden. Auf der rechten Seite befindet sich eine Figur für „Die Weisheit des Brahmanen“, das bedeutendste Lehrgedicht von Rückert.

Schweinfurter Rathaus. Foto: Pascal Höfig

Schweinfurter Rathaus. Foto: Pascal Höfig

Ebracher Hof

Nur wenige Schritte vom Schweinfurter Marktplatz befindet sich ein weiteres historisches Bauwerk, das sich in die Liste der Sehenswürdigkeiten einreiht. Bei jenem handelt es sich um den Ebracher Hof, eine Hofanlage des 16. Jahrhunderts. Entstanden sind die Gebäude im Zusammenhang mit dem Zisterzienserkloster Ebrach.

Während des Markgräflerkriegs 1554 brannte der Ebracher Hof bis auf die Außenmauern ab und wurde auch erst etwa 24 Jahre später wieder aufgebaut. Daraufhin wurden die Gebäude auf verschiedenste Weisen genutzt. So waren sie einst ein Waisenhaus und zu einer anderen Zeit dienten die Gebäude als Möbel-Lagerhaus. Die Stadt Schweinfurt wollte im Jahr 1989 beginnen, den Ebracher Hof zu einem Museum für die „Georg Schäfer“ Sammlung umzubauen, doch scheiterte an den hohen Kosten.

Seit 2007 befindet sich nun die Schweinfurter Stadtbücherei im Ebracher Hof.

Stadtbücherei im Ebracher Hof. Foto: Meliz Winter

Stadtbücherei im Ebracher Hof. Foto: Meliz Winter

Schrotturm

Unmittelbar neben dem Marktplatz findet man eins der Wahrzeichen von Schweinfurt: den Schrotturm. Das markante Bauwerk wurde vermutlich ab 1611 durch Balthasar Rüffer III. erbaut und ist durch seine Höhe schon von Weitem im Stadtbild zu erkennen, doch so hoch war der Turm nicht immer. Ursprünglich war das Gebäude ganze fünf Stockwerke niedriger und nannte sich „Rüfferturm“. Zu jener Zeit diente der Turm lediglich als Treppenhaus für die anschließenden Gebäude.

Erst Anfang des 19. Jahrhunderts wurde der Turm zum Schrotturm. Die anliegenden Gebäude wurden zu einer Schrotfabrik umgewandelt und der Turm um fünf Stockwerke erhöht. Dadurch hatte der Turm die richtige Größe für die Herstellung von Schrotkugeln. Die Kugeln wurden hergestellt, indem flüssiges Blei an der Spitze des Turmes durch ein Sieb gegossen wurde. Beim Fall in die Tiefe bildete sich das Material zu Kugeln. Unten wurden die Kugeln zum Abkühlen in einem Wasserbecken aufgefangen und schon hatte man fertige Schrotkugeln.

Heute können Besucherinnen und Besucher die vielen Stockwerke eines der schönsten Sehenswürdigkeiten hochsteigen und einen wunderschönen Blick über Schweinfurt genießen.

Judengasse

Geht man durch den Durchgang neben dem Turm, gelangt man in einen wunderschönen Hinterhof, durch den man in die Judengasse kommt. Zwar kein einzelnes Gebäude, dafür eine komplette Straße voll Geschichte. Deshalb hat die Judengasse zurecht einen Platz in der Liste der schönsten Sehenswürdigkeiten. Hier erwartet einen eine malerische Gasse der Altstadt. Früher lebten in der Gasse jüdische Familien und auch die erste Synagoge soll sich in der Judengasse befunden haben. Doch die Judenvertreibung hatte auch hier große Auswirkungen, wodurch die Synagoge im Jahr 1555 geschlossen wurde.

Die Judengasse in Schweinfurt ist mit seinen Fassaden aus früherer Zeit ein gelungenes Beispiel wiedergewonnener Altstadtatmosphäre. Sie befindet sich hinter den beiden Rathausgebäuden. Foto: Jacob Grimm

Die Judengasse in Schweinfurt ist mit seinen Fassaden aus früherer Zeit ein gelungenes Beispiel wiedergewonnener Altstadtatmosphäre. Sie befindet sich hinter den beiden Rathausgebäuden. Foto: Jacob Grimm

St. Johanniskirche

Ein weiterer Ort, der bei einem Besuch in Schweinfurt nicht vergessen werden sollte, ist die St. Johanniskirche. Die Kirche gehört definitiv in die Top 10 der Schweinfurter Sehenswürdigkeiten. Der Bau des ältesten Bauwerks der Stadt begann bereits im 12. Jahrhundert und zog sich mit vielen Erweiterungen und Veränderungen über einige Jahrhunderte. Dadurch ist ein interessanter Mix an Stilen aus den verschiedenen Epochen zu erkennen. Neben den weiteren Ausbauten trugen auch erhebliche Kriegsbeschädigungen zu einer Weiterentwicklung der Kirche bei.

So entstand die heute existierende evangelisch-lutherische Pfarrkirche über viele Jahre.

Die evangelische St. Johannis-Kirche. Foto: Dirk Flieger

Die evangelische St. Johanniskirche. Foto: Dirk Flieger

Museum Georg Schäfer

Mitten in der Innenstadt fällt ein sehr modernes Gebäude auf, das sich dennoch in seine historische Umgebung gut einfügt: das Museum Georg Schäfer, ein Kunstmuseum mit Werken aus dem ausgehenden 18. bis zum Beginn des 20. Jahrhunderts. Das Museum präsentiert seit dem Jahr 2000 die weltweit bedeutendste Privatsammlung der Kunst des 19. Jahrhunderts aus dem deutschsprachigen Raum. Sammler dieser Kunstwerke und gleichzeitig Namensgeber des Museums war Georg Schäfer, ein Industrieller aus Schweinfurt. Die Eintrittspreise variieren je nach Ausstellung zwischen 9 und 15 Euro, an jedem ersten Dienstag im Monat ist der Eintritt frei.

Infos zu Öffnungszeiten, Führungen und Ausstellungen

Museum Georg Schäfer. Foto: Pascal Höfig

Museum Georg Schäfer. Foto: Pascal Höfig

Vom Obertor zum Main

Ist das Wetter zu gut für einen Museumsbesuch, bietet sich ein Spaziergang vom Obertor zum Main gut an. Entlang von Resten der mittelalterlichen Befestigungsanlage geht es durch eine Grünanlage bis zum Main. Auf dem Weg begegnen einem verschiedene in die Stadtmauer eingebauten Türme, wie die Pulvertürme, der Samtturm und Reste des Weißen Turms. Zu Beginn begibt man sich gleich in den wunderschönen Motherwell-Park. Zwischen Blumen, Skulpturen und einem Spielplatz für die Kleinen geht man so in Richtung der ehemaligen Befestigungsanlagen. Hat man den Main erreicht, kann man es sich bei einem Getränk am Stadtstrand gut gehen lassen oder sich einfach am Main niederlassen.

Wildpark an den Eichen

Wohl jeder Schweinfurter, ob Groß oder Klein, kennt ihn: den Wildpark an den Eichen. Zu jeder Jahreszeit ist der Wildpark ein echtes Highlight, denn der Park hat täglich geöffnet und ist noch dazu kostenlos. Auf einer Fläche von 18 Hektar sind 43 Tierarten und circa 460 Tiere zu beobachten. Entdeckt werden können Elche, verschiedene Vogelarten, Esel, Luchse und viele mehr. Darüber hinaus gibt es in der Parkanlage verschiedene Spielplätze und natürlich die Waldschänke, wo die Besucher eine kleine Rast einlegen können.

Wehranlagen

Eine weitere großartige Möglichkeit ist es, den Main zu überqueren und in den Wehranlagen oder wie es offiziell heißt, im Stadtpark an den Wehranlagen, einen Spaziergang zu machen. Hier kann man dem Alltag mal so richtig entkommen und verschiedenste Vegetation genießen. Es gibt unter anderem eine große Liegewiese, einen Springbrunnen mit Wasserspielen, einen großen Kinderspielplatz und einen schönen Teich. Besonders sind auch der Barfußpark und die Kneippanlage, die sich in den Wehranlagen befindet.

Die Wehranlagen im Sonnenschein. Foto: Sabrina Muth

Die Wehranlagen im Sonnenschein. Foto: Sabrina Muth

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