Graffiti-Aktion „Bunte Wände“ in Grombühl
Philipp Heilgenthal
18. Juli 2024

Graffitikünstlerin Marina Nörr an der Wand in Aktion. Foto: Daniel Peter
Lange Zeit galt Graffiti gerade bei Behörden bloß als unangebrachte Schmiererei und Sachbeschädigung. Doch längst fand ein gesellschaftlicher Wandel hinsichtlich der Betrachtungsweise von Graffiti statt und gerade die Stadt Würzburg schätzt und fördert Graffiti-Kunst. So eröffnete die Kommune erst kürzlich eine weitere für Graffitikünstlerinnen und -künstler frei zur Verfügung stehende Wand an der Randersackerer Straße. Nun folgte eine Aktion in der Fußgängerunterführung in Grombühl.
Zeichen für Toleranz und Gemeinschaft in Würzburg
So haben unter dem Motto „Bunte Wände für Vielfalt“ engagierte und kreative Jugendliche aus dem Stadtteil Grombühl vom 12. bis 14. Juli 2024 eine bisher düstere Fußgängerunterführung in der Brücknerstraße in ein farbenfroh leuchtendes Kunstwerk verwandelt. Diese Initiative, die bereits zum fünften Mal stattfand, setzt nicht nur künstlerische Akzente, sondern auch ein starkes Zeichen für Toleranz und Gemeinschaft in Würzburg, wie die Stadt in ihrer Pressemitteilung schreibt. Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer kamen aus verschiedenen Einrichtungen in Grombühl, darunter die Städtische Wirtschaftsschule, die Pestalozzi Mittelschule, das Vinzentinum, der Katholische Hort und der Verein Mrija.
Unterstützt von professionellen Streetart- und Graffitikünstlerinnen und -künstlern wie Andreas Demko, Daniel Ebert, Andreas Heinrichs, Palmira Kotte, Marina Nörr und Simon Schacht, gestalteten die insgesamt sechs Jugendgruppen die Unterführung mithilfe von rund 300 Sprühdosen, vielen weiteren Litern Streichfarbe und viel Engagement. Bereits im Vorfeld hatten Workshops zur Ideenfindung und zur Einführung in die Graffiti-Kunst als Teil einer weltweiten Jugendkultur stattgefunden. „Und genau dieses Engagement ist es, was unsere Bunte-Wände-Aktion so besonders macht und uns motiviert, Würzburger Jugendliche auch zukünftig dabei zu unterstützen, ihre Stadtteile mitzugestalten“, so Nadine Bernard, Leiterin des Bildungsbüros der Stadt Würzburg und Projektkoordinatorin.
Fortführung eines erfolgreichen Formats – nächste Aktion im Sommer 2025 geplant
Die Idee der „Bunten Wände“ entstand bei den „Bunten SOR – SMC Tischen“, einem Netzwerktreffen der Würzburger „Schulen ohne Rassismus – Schulen mit Courage“. Dieses Format fördert den Austausch zwischen Schulen und die Entwicklung von schulübergreifenden Projekten für ein gutes und tolerantes Miteinander in der Stadt. Die „Bunten Wände in Grombühl“ reihen sich damit an erfolgreiche Vorgängerprojekte wie die Gestaltung eines Wandabschnitts am Mittleren Ring vor der David-Schuster-Realschule, die Verschönerung von Post- und Schalthäuschen in der Zellerau, die künstlerische Gestaltung der Eisenbahnunterführung in Heidingsfeld und zuletzt die Verschönerung der Unterführung am Straßburger Ring / Römer Straße in Heuchelhof. Die Planung und Umsetzung dieses Formats erfolgte durch das Schulreferat der Stadt Würzburg in Zusammenarbeit mit dem Fachbereich Jugend und Familie, dem Quartiersmanagement und der Stadtplanung.
Volker Ammersbach aus dem Fachbereich Stadtplanung der Stadtverwaltung zeigt sich vom Erreichten begeistert: „Angesichts der mit dem Integrierten städtebaulichen Entwicklungskonzept 2022 unter breiter Beteiligung gesetzten Ziele für den Stadtteil, ist es sehr positiv, dass wir mit den Bunten Wänden eine ganz tolle kleine Aktion mit allerdings großer Strahlkraft für den Stadtteil umgesetzt haben. Das sehen wir als Initialzündung für die schrittweise Weiterentwicklung Grombühls, die wir in den kommenden Jahren intensivieren werden.“ Die Finanzierung des Projekts wurde durch die Bereitstellung von Mitteln aus dem Kommunalen Jugendplan der Stadt Würzburg durch den Stadtjugendring getragen. Eine nächste Aktion ist für den Sommer 2025 bereits geplant.
Bei diesem Artikel handelt es sich um eine Pressemitteilung der Stadt Würzburg.