Fensterverkauf für Wassersportler auf dem Main

Philipp Heilgenthal

19. August 2024

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Geschäftsführerin Anna Pelzl macht vor, wie schön es sein kann, den Fensterverkauf in ihrer Bar Wanne zu nutzen. Foto: Anna Pelzl

Dass man in Würzburg über dem Main auf einer Brücke einen Schoppen trinken kann, weiß schon längst jedes Kind. Der Brückenschoppen hat unsere liebe Domstadt deutschlandweit und darüber hinaus bekannt gemacht. Nun gibt es sogar die Möglichkeit, einen Schoppen direkt auf dem Main zu trinken. Denn die Wanne, die noch recht neue schwimmende Bar, bietet ab sofort einen Verkauf für Wassersportler und Bootsfahrerinnen an.

Aperol auf dem Stand up Paddle schlürfen

Ein Fensterverkauf mit Cocktails und Bier to go ist nichts Neues und bietet sich gerade als schwimmende Bar im Schiff „Mainkuh“ an. Eine echte Premiere ist dagegen die Idee der Wanne, Getränke auch für Wassersportler und -sportlerinnen zu verkaufen. Die Wanne weist mit einem Hinweisschild extra auf dieses Angebot hin. So ist inzwischen möglich, einen Aperol auf dem Stand up Paddle Board zu schlürfen, Biernachschub für das Grillboot zu besorgen, nach einem harten Rudertraining ein frisches alkoholfreies Weizen direkt im Boot zu genießen oder – ganz dekadent – auf der Jacht mit Prosecco auf Eis anzustoßen.

 

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Verzicht auf Einwegbecher und Pfand

Die Idee kam mit Blick auf den Main und den Leuten, die darauf unterwegs sind, wie von alleine, wie das Wanne-Team erzählt: „Das bietet sich einfach perfekt an. Die Verlockung ist echt groß, sich nicht selbst einen Drink zu schnappen und auf dem Main dahinzugleiten.“ Der Umwelt zuliebe und aus geschmacklich-stilistischen Gründen schenkt die Wanne ihre Getränke nicht in Einweg-Plastikbechern aus. Dennoch verzichtet die Bar auf Pfand und vertraut auf die Vernunft ihrer Kundinnen und Kunden, dass sie die Flaschen und Gläser nicht einfach im Main entsorgen oder mit nach Hause nehmen. „Wer es eilig hat und nicht zurückkommen kann, bekommt nur Flaschen oder Getränke in Recup-Bechern verkauft. Die meisten werden sich aber sicherlich sowieso auf die Reling setzen, dort ihr Getränk genießen und das Glas oder die Flasche direkt  zurückgeben“, sagen die Verantwortlichen der Bar.

MPU bei SUP: Strenge Promillegrenze auf dem Wasser

Bei aller Euphorie über dieses Angebot sollten dabei jedoch bestimmte Sicherheitsaspekte näher beleuchtet werden. Schließlich ist übermäßiger Alkoholgenuss auf der Wasserschifffahrtsstraße Main bekanntlich keine gute Idee. Gerade Bootsführer sollten da lieber zum Spezi oder zum Virgin Caipirinha greifen. Denn für Bootskapitäne aller Art gilt dieselbe Promillegrenze wie für Autofahrerinnen und -fahrer: 0,5 Promille. Auch die Strafen sind denen im Straßenverkehr sehr ähnlich (hoch). Ab 1,6 Promille am Steuerrad kann sogar eine MPU angeordnet werden. Diese Promillegrenze gilt sogar offiziell nicht nur für Jachtkapitäne, sondern auch für Wassersportlerinnen und -sportler aller Art. Wer also noch nach Hause paddeln muss, sollte es lieber bei einem alkoholhaltigen Drink belassen oder gleich zu einem Softdrink greifen. Wenn es dann doch ein Bierchen oder Aperölchen mehr werden soll, kann man natürlich jederzeit den Anker lichten, an Land gehen und sich ans Ufer mit Festungsblick setzen.

Das liebevoll gestaltete Foto weißt Wassersportler darauf hin, dass sie sich in der Wanne ein Getränk abholen und mit auf den Main nehmen können. Foto: Anna Pelzl

Bei der Wanne kann man sich nicht für Main-Treiben eindecken

Dies ist vor allem auch ratsam, da sich die Mainkuh, in der die Wanne beheimatet ist, nahe an der Würzburger Staustufe befindet. Ein betrunkener oder angetrunkener Wassersportler läuft hier also leicht Gefahr, zu verunglücken. Aus diesem Grund eignet sich der Fensterverkauf auch nicht für Menschen, die sich auf einer Luftmatratze treiben lassen, schwimmen ist in diesem Bereich generell verboten. Wer also Lust auf ein Bierchen beim Main-Treiben hat, muss das auf einem anderen Flussabschnitt tun und sich dabei selbst eindecken.

 

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