Igel-Challenge: Aufruf zum Igel melden

Paula Schurbohm

25. September 2024

Wild, native hedgehog foraging on a fallen log in Autumn with colourful orange and yellow leaves

Igel sind in der jetzigen Jahreszeit wieder viel unterwegs. Foto: Callingcurlew23

Im Rahmen einer gemeinsamen Initiative rufen der Verein Pro Igel und der BUND Naturschutz dazu auf, ab dem 01. Oktober 2024 Igel in Deutschland zu melden. Ziel ist es, aktuelle Daten über Igel und den Zustand der Igelbestände zu bekommen um daraufhin passende Schutzmaßnahmen entwickeln zu können. Zur Motivation der Bevölkerung wird mit einer Challenge aufgerufen, bei welcher auch Preise gewonnen werden können. Die BUND-Kreisgruppe Würzburg erklärt, wie wichtig die Aktion für die süßen Tierchen ist.

Was ist Pro Igel und der BUND Naturschutz ?

Der Verein Pro Igel e.V. setzt sich seit vielen Jahren für den Schutz der Igel in Deutschland ein. Der Verein engagiert sich für den Erhalt der Lebensräume der Igel und bietet Unterstützung bei der Igelpflege.

Der BUND Naturschutz ist mit über 266.000 Mitgliedern und Förderern der größte Natur- und Umweltschutzverband Bayerns. Die Kreisgruppe Würzburg hat in Stadt und Landkreis rund 8.200 Mitglieder.

Grund für die Igel-Challenge

„Igel sind zunehmend gefährdet, was ihre Erfassung und Überwachung besonders wichtig macht. Pro Igel und der BUND Naturschutz haben deshalb beschlossen, gemeinsam ein umfassendes Monitoring zu starten, um aktuelle Daten über Igel zu sammeln um den Zustand der Igelbestände besser einschätzen zu können. Daraus sollen dann konkrete Schutzmaßnahmen entwickelt werden“, erklärt Armin Amrehn, Vorsitzender der Kreisgruppe Würzburg. Geplant ist eine langfristige Datenerhebung. Denn Entwicklungstrends von Populationen lassen sich erst erkennen, wenn Daten über einen Zeitraum von mehreren Jahren oder Jahrzehnten erhoben werden.

So funktioniert die Datenerhebung

Die Unterstützung ist einfach und die Technik dazu liefert Observation.org – die größte Naturmeldeplattform Europas. Sie ermöglicht die Erfassung der Igel über die Webseite oder direkt im Gelände mit Hilfe der Smartphone-App ObsIdentify – einer kostenlosen App mit automatischer Bilderkennung.

Auch bei Eichhörnchen sammelt der BUND Naturschutz Daten, und das schon seit längerer Zeit.

Igel-Challenge

Als besonderes Highlight bietet die App eine Igel-Challenge als spielerischen Wettbewerb an. Wer innerhalb eines Jahres die meisten Igel fotografiert, gewinnt tolle Preise. „Die Igel-Challenge ist ein spielerischer Wettbewerb, um die Datenerfassung und das Engagement im Igelschutz zu fördern. Wichtig ist, dass nur zufällig gesichtete Tiere in ihrer natürlichen Umgebung gemeldet werden. Fotos von Igeln an Futterstellen oder in Pflegestationen sind nicht von Interesse“, so Steffen Jodl, Geschäftsführer der BUND Naturschutz-Kreisgruppe. Mehr Informationen findet man auf der Webseite der Umweltorganisation.

Igel halten sich sehr gerne im Laub auf. Foto: Callingcurlew23

Wird der eigene Garten igelfreundlich

Wer neben dem Datensammeln dem Igel gleich etwas Gutes tun möchte, kann sofort beim eigenen Garten anfangen und ihn igelfreundlich gestalten sowie mögliche Gefahrenquellen entschärfen. „Bitte keinesfalls mit Motorsensen unter Hecken mähen, ohne diese vorher zu kontrollieren. Und ganz wichtig: Mähroboter nur tagsüber arbeiten lassen oder besser noch ganz darauf verzichten. Ihre Sensoren erkennen nur ausgewachsene Igel. Wenn sich die Kleinen zusammenrollen, werden sie überfahren und häufig verstümmelt oder getötet“, weiß Biologe Steffen Jodl. „Auch Kellerschächte können für Igel zur Falle werden. Daher: Bitte abdecken.“

Auch Autofahrerinnen und -fahrer sollten in diesen Tagen besonders wachsam sein, da viele Igel auf der Straße unterwegs sind. „Die zunehmende Verdichtung des städtischen Lebensraums und die Undurchlässigkeit vieler Gartenzäune zwingt die Igel auf die Straße“, so Armin Amrehn. Pro Igel und BUND Naturschutz raten deshalb dazu, Igeldurchgänge von einem Garten zum nächsten anzulegen, oder besser gleich ein mindestens 10×10 cm großes Loch in den Gartenzaun zu schneiden.

Generell freuen sich Igel über naturnahe Gärten mit heimischen Blühpflanzen, alten Obstbäumen und dichten Hecken. Beliebte Jagdgebiete sind Stauden- und Kräuterbeete sowie Grünflächen mit Wildblumen. Den Tag verbringen die nachtaktiven Insektenfresser aber lieber in einem sicheren Versteck. Das können Laub-, Holz- oder Steinhaufen mit Hohlräumen sein. Sehr gerne werden auch zugängliche Komposthaufen genutzt.

Bei diesem Artikel handelt es sich um eine Pressemitteilung der Würzburger Lokalgruppe des BUND Naturschutz.

 

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