Ein Jahr Videoüberwachung in Würzburg – Polizei zieht positive Zwischenbilanz

Katrin Heß von Wichdorff

26. September 2024

Videoüberwachung Symbolbild - Foto: Pascal Höfig
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Videoüberwachung Symbolbild - Foto: Pascal Höfig

Vor einem Jahr nahm die Würzburger Polizei Kameras am Bahnhofsvorplatz und am Barbarossaplatz in Betrieb. Nach Rückmeldungen aus der Bevölkerung, präventiven Einsatz- wie auch Ermittlungserfolgen zieht die Polizei eine positive Zwischenbilanz.

Wie bereits berichtet, übertragen die Kameras Bilder in Echtzeit in einen Überwachungsraum der Polizeiinspektion Würzburg-Stadt. Dort können die Beamten live und bei Bedarf auch rückwirkend die Kameraaufnahmen ansehen. Grund für die Anbringung der Videokameras war die Entwicklung der beiden Örtlichkeiten, die sich in den Vorjahren als Schwerpunkte für Kriminalität mit steigender Tendenz herauskristallisierten.

Übergeordnetes Ziel der Polizei ist die Nutzung der Kameraaufnahmen zum Zwecke der Gefahrenabwehr. Durch Einsichtnahmen der Livebilder sollen bevorstehende Straftaten verhindert und unterbunden werden.

Positive Rückmeldungen von Anwohnenden und Gewerbetreibenden

Zur Erhebung eines Stimmungsbildes nach einem Jahr Videoüberwachung, suchten Beamte der Würzburger Polizei den Dialog mit Anwohnenden und Gewerbetreibenden rund um den Barbarossaplatz.

Das Fazit der Gesprächspartner zur Entwicklung des Sicherheitsgefühls am Barbarossaplatz fiel überwiegend positiv aus. Demnach hätten die Häufigkeit und Notwendigkeit von Anrufen bei der Polizei, die in bestehenden Sicherheitsstörungen begründet waren, deutlich abgenommen. Insbesondere größere Gruppen, die in der Vergangenheit durch ihr Verhalten das Sicherheitsempfinden erheblich beeinträchtigt hätten, würden sich dort nur noch selten aufhalten. Zudem würden sich Anwohner sowie Mitarbeiter und Kunden umliegender Geschäfte seit Anbringung der Kameras dort sicherer fühlen.

Präventive Einsatzerfolge

Die Beobachtung der Kameraüberwachungen in Echtzeit ermöglichte den Beamtinnen und Beamten der Polizeiinspektion Würzburg-Stadt häufig ein zeitnahes polizeiliches Einschreiten. So wurden beispielsweise im November 2023 circa 20 Personen am Barbarossaplatz bemerkt, die in Streit gerieten und eine Eskalation durch die entsandten Streifen verhindert werden. Erst Anfang Juli 2024 beobachteten die Beamten eine offensichtlich verwirrte und aggressive Person am Barbarossaplatz. Streifenbeamte wurden umgehend hinzugezogen und kontrollierten den stark alkoholisierten Mann, ehe es zu strafbaren Handlungen kam.

Aufklärung von Straftaten

Neben dem primären Zweck der Gefahrenabwehr dient die Videoüberwachung auch als wichtiges Beweis- und Fahndungsmittel in möglichen Strafverfahren. Insgesamt 193 Videoauswertungen im Zusammenhang mit Straftaten führte die Würzburger Polizei im ersten Jahr durch. Dabei konnten Tatverdächtige identifiziert, Tatabläufe rekonstruiert oder weitere wichtige Ermittlungsansätze gewonnen werden.

Erstes Fazit und Ausblick

Nach einem Jahr Videoüberwachung hat die Polizei erste Erkenntnisse und präventive Erfolge erzielt. Die gesellschaftliche Akzeptanz ist hoch, und Anwohner sowie Gewerbetreibende berichten von einem gesteigerten Sicherheitsgefühl.

Holger Baumbach, Vizepräsident des Polizeipräsidiums Unterfranken, betont die Bedeutung der Überwachung für die öffentliche Sicherheit. Innenstaatssekretär Sandro Kirchner nennt sie einen wichtigen Baustein der Sicherheitsarchitektur, besonders an Bahnhöfen.

Eine umfassende Bewertung der Fallzahlen wird in den kommenden Jahren erfolgen, während die Polizeiinspektion Würzburg-Stadt ihre Sicherheitsmaßnahmen weiterhin intensivieren wird.

Bei diesem Artikel handelt es sich um eine Pressemitteilung des Polizeipräsidiums Unterfranken.

 

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