Sollte Würzburg mehr oder weniger für Radfahrer tun?

Katrin Heß von Wichdorff

1. Oktober 2024

Fahrradfahren in Würzburg

Fahhradfahren in Würzburg. (Symbolbild) Foto: Patty Varasano

Anlässlich einer aktuellen Umfrage des ADFC zum Fahrradklimatest 2024 haben wir bei unserer Community nachgefragt: Wie fahrradfreundlich ist Würzburg? Wir wollten auf unserer Facebookseite wissen, was die Würzburgerinnen und Würzburger zur aktuellen Fahrradsituation in der Stadt sagen. Macht die Stadt zu wenig für ihre Radfahrerinnen und Radfahrer, ist es genug oder gar zu viel?

Für Autofahrerinnen und Autofahrer: Unsere Map mit kostenlosen Parkplätzen in Würzburg

Mehr Kontrollen für Fahrräder?

Eins wird schnell deutlich, bei dieser Frage gehen die Meinungen stark auseinander. Eine Tendenz lässt sich jedoch erkennen: die Mehrheit findet nicht, es würde zu wenig für Fahrradfahrer getan werden – ganz im Gegenteil. Der Gründe hierfür sind vielfältig. Viele kreiden jedoch das teilweise rücksichtslose Verhalten sowie das Missachten der Verkehrsregeln von Radfahrinnen und Radfahrern an. Das Überfahren von roten Ampeln oder Nutzen von Gehsteigen seien nur einige von vielen Beispielen. Ein User meint hierzu:

„Ich und viele meiner Bekannten wurden schon sehr oft mit rücksichtslosem Verhalten von Radfahrern konfrontiert, die meinen, dass für sie sämtliche Verkehrsvorschriften außer Kraft gesetzt sind. Sei es auf Gehwegen oder in der Fußgängerzone, ob bei Rotlicht oder Fußgängerüberwegen, diese Radfahrer missachten alles. Unverständlich, dass hier anscheinend nichts dagegen unternommen wird.“

Alle Problemstellen für Radfahrerinnen und Radfahrer in Würzburg auf einer Map

Weitere Stimmen aus der Community heben vor allem die davon ausgehende Gefahr hervor, die von fehlenden Fahrradhelmen und Lichtern zusätzlich verstärkt wird. Viele fordern deshalb mehr Kontrollen oder sogar eine Kennzeichenpflicht für Radfahrerinnen und Radfahrer. Selina sagt dazu:

„Ich finde, die Radfahrer gehören mehr kontrolliert, viele sind echt rücksichtslos!“

Radfahrerinnen und Radfahrer sehen Verbesserungsbedarf

Auf der anderen Seite werfen Radfahrerinnen und Radfahrer den Autofahrerinnen und Autofahrern ebenfalls fehlende Rücksichtnahme vor. Einige bemängeln außerdem den Zustand oder gar das Fehlen von Radwegen und sind deshalb der Meinung: Es wird definitiv zu wenig gemacht! Nadl meint dazu:

„An vielen Stellen gibt es keine Radwege, sie enden plötzlich oder sind in einem desolaten Zustand, werden nicht geräumt oder sonst wie in Stand gehalten, damit sie gefahrlos benutzen kann. An anderen Stellen werden getrennte Radwege durch Radschutzstreifen ersetzt, die den Namen nicht verdient haben, da sie Radfahrer nicht schützen, sondern eher gefährden, weil Autofahrer dann oft den Überholabstand nicht mehr einhalten.“

Frei von parkenden Autos: So wird bald die Karmelitenstraße in der Altstadt umgestaltet

Einige Stimmen aus der Community würden sich deshalb wünschen, dass gerade auf die Instandhaltung vorhandener Radwege mehr Wert gelegt wird. Susanne sieht das so:

„Es wäre schon viel getan, wenn die vorhandenen Radwege gereinigt/gekehrt werden. Gerade jetzt im beginnenden Herbst liegen viel Laub und z.B. Kastanien auf den Radwegen. Wenn es dann noch regnet ist das ganz schön gefährlich. Ebenso wäre es schön wenn angrenzende Hecken und Sträucher regelmäßig zurückgeschnitten würden.“

Der Knotenpunkt Textor-/ Semmel-/Theaterstraße. Foto. Lilli Müller

Der Knotenpunkt Textor-/ Semmel-/Theaterstraße. Nicht nur hier kommt es häufig zu Konflikten zwischen den verschiedenen Verkehrsteilnehmern. Foto: Lilli Müller

Mehr Rücksichtnahme auf beiden Seiten wünschenswert

Eins geht aus unserer Nachfrage klar hervor: Der ewige Konflikt zwischen Autofahrern und Radfahrern steht gerade auch in Würzburg im Vordergrund. Wenig verwunderlich ist es deshalb, dass auch bei der diesjährigen ADFC Umfrage das Miteinander im Verkehr im Fokus steht. Alex aus unserer Community fasst die Situation treffend zusammen:

„Als Radfahrer in Würzburg möchte ich Folgendes loswerden: Fahrradwege in Würzburg sind teilweise gut, teilweise grauenhaft und teilweise nicht mal vorhanden. Dazu gibt’s den ein oder anderen, der von Verkehrsegeln wenig hält, trifft aber auch auf alle anderen Verkehrsteilnehmer zu.“

Hier bekommt man in Würzburg günstige gebrauchte Fahrräder

Viele rufen deshalb zu mehr gegenseitiger Rücksichtnahme auf und wünschen sich ein harmonischeres Miteinander aller Verkehrsteilnehmerinnen und Verkehrsteilnehmer. Dies gilt sowohl draußen auf der Straße als auch bei Diskussionsrunden wie dieser im Netz.

Banner2
Topmobile2