Club Studio dauerhaft geschlossen, neue Betreiber übernehmen

Manuel Scholze

20. Oktober 2024

Das Studio ist Geschichte. Ein Club wird es dennoch bleiben, bestätigen die neuen Betreiber. Foto: Silvia Gralla
Studio Würzburg

Das Studio ist Geschichte. Ein Club wird es dennoch bleiben, bestätigen die neuen Betreiber. Foto: Silvia Gralla

Über 20 Jahre lang feierten Menschen im bekannten Keller der Haugerpfarrgasse 7. Das Studio, berühmt, gleichermaßen berüchtigt. „Man kam angeblich als Gentleman nur mit Anzughose rein und als Lady mit High Heels. Eigentlich gar nicht mein Ding, denn ich trug Turnschuhe mit Klettverschlüssen an den Füßen und wilde Locken auf dem Kopf. Und hatte Schiss, nicht schick genug zu sein“, schreibt die Würzburger Podcasterin Johanna Juni. Ein Club, vom damaligen Airport-Geschäftsführer Rudi Schmidt vermeintlich für die städtische Schickeria gegründet, der einen musikalischem Hang zum Hip-Hop und House hatte. Hier gingen nicht nur Gläser, sondern Flaschen über den Tresen, die Türsteher waren streng, die silberne Eingangstür durfte in manchen Nächten nur von außen beobachtet werden. Diese Ära hat ein dauerhaftes Ende. Das Studio wird in seiner jetzigen Form nie wieder eröffnen.

Sebastian Kunz (links) und Adam Cieplak betreiben bereits den Club Alter Ego in Würzburg. Foto: Chris Weiß

Quartett aus Würzburg mit Club- und Festivalerfahrung übernimmt

Ein Ende der Diskotheken-Ära in der Haugerpfarrgasse – schließlich war das Studio zuvor das High Five – ist dennoch nicht in Sicht. Zwei bekannte Unternehmer aus Würzburg mit einer Menge Club- und Festivalerfahrung haben das Studio von Rudi Schmidt nun übernommen. Adam Cieplak und Sebastian Kunz werden dort ein neues Konzept präsentieren, das sich aber erst in den Anfangsstadien der Entwicklung befindet. „Wir werden uns jetzt viel Zeit für den Umbau und die Renovierung nehmen“, sagt Sebastian Kunz am Freitagnachmittag im Interview. Mindestens ein Jahr werden die Lichter in der Haugerpfarrgasse 7 ausbleiben, bis es in einem neuen Glanz erstrahlen könne. „Wir haben natürlich erste Ideen, aber da ist noch weder konzeptionell noch musikalisch etwas besprochen“, sagt Kunz.

Studio wird unter neuem Namen eröffnen, ein Club soll es dennoch bleiben

Übernommen haben er und sein Geschäftspartner Adam Cieplak, „weil wir mit dem Geschäftsführer der Security-Firma Hakusec, Pierre Hassler und seiner Frau Julia, tolle Geschäftspartner gefunden haben.“ Das neue Quartett kenne sich seit einem Jahrzehnt und arbeite seit der Zeit eng zusammen. Kunz und Cieplak betreiben bereits den Club Alter Ego im Alten Hafen. Jetzt sei erst einmal die Zeit, zu investieren, um etwas Neues zu entwickeln. Ein Club soll das ehemalige Studio aber weiterhin bleiben.

Das Studio blickt auf ein Jahr voller Turbulenzen zurück. Im September 2023 kam es zu einem tödlichen Zwischenfall, bei dem ein 28-Jähriger unweit des Clubs erstochen wurde. Mitarbeitende des Studios, darunter Türsteher, wurden als Augenzeugen vor Gericht vernommen. Im Juni 2024 wurde das Verfahren mit einem Freispruch eingestellt, da der Ablauf der Tat nicht eindeutig geklärt werden konnte.

Banner2
Topmobile2